[Rezension] Und dann weiß jeder, was ihr getan habt – Christian Linker
Klappentext:
Vier Jugendlich, vier Geheimnisse – und alle sind live dabei!
Wenn Muriel jemals so etwas wie eine Freundin hatte, dann war es Precious. Aber Precious ist seit der Studienfahrt an die Ostsee verschwunden, möglicherweise sogar tot – und Muriel hat eine grausame Theorie, was und vor allem wer dahintersteckt.
Was für ein Spiel trieb Constantin in jener Nacht? Glaubt er wirklich, sich mit Geld alles kaufen zu können? Oder war Precious freiwillig bei ihm? Um endlich Antworten zu finden und die Schuldigen bloßzustellen, lädt Muriel sie unter einem Vorwand zu sich nach Hause ein:
Vier Mitschüler, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Vier Geheimnisse, die live übertragen werden.
Vier Geständnisse, die alle schockieren.
Rezension:
Christian Linker hat mir bei seinem Roman „Der Schuss“ sehr zugesagt. Daher war es ein leichtes für mich, mich bei seinem neuen Roman „Und dann weiß jeder, was ihr getan habt“ wieder zu freuen, und das Buch schnellstmöglich zu lesen.
Diesmal lernt man fünf Jugendliche kennen. Da ist zum einen Muriel, ein sehr einsamer Teenager, die einen unverschämt reichen Vater hat, um es mit ihren Worten zu sagen, der sich aber nicht um sie kümmert, sondern immer auf Geschäftsreisen ist. Ihre Mutter ist leider auch schon verstorben, so dass sie immer alleine in dem großen und unpersönlichen Haus ist. Es hat zwar sogar ein Kino und allen möglichen Schnickschnack aber das ersetzt keine menschliche Wärme. Sie hat keine Freunde, da sie sich manchmal komisch verhält und unnahbar ist.
Dann ist da Constantin, ein Blender, der bei den Rich Kids sein will, aber eher aus normalen Verhältnissen kommt. Er ist ein Frauenheld, der nichts anbrennen lässt und auch mal zweigleisig fährt. Er versucht wirklich alles, um dazu zu gehören.
Seine Freundin, die Constantin liebt, auch wenn er es noch nicht richtig weiß, ist Daria, ein tiefgläubiger Teenager, die wie ein Püppchen daherkommt.
Dann gibt es Lenard, ein kleiner Tollpatsch mit dem Herz am rechten Fleck, der den Klassenclown mimt. Er isst gerne und ist dadurch etwas kräftiger.
Zu guter Letzt gibt es noch Özge, die Schulsprecherin und eine, die sich gerne für andere einsetzt, gut im Reden ist und auch gerne etwas organisiert.
Muriel, will erfahren wer ihre Freundin Precious umgebracht hat, die auf der Abschlussfahrt an die Ostsee verschwunden ist. Muriel denkt, dass Constantin sie umgebracht hat und sie will es mit technischen Hilfsmitteln, die sie durch ihren Vater hat, auch gleich online stellen und Constantin und seine Machenschaften aufdecken.
Was sie nicht bedenkt ist, dass jeder irgendwie Dreck am Stecken hat und jeder Mensch ein Geheiminis hat.
Mehr will ich auch nicht dazu sagen, nur so viel, dass Christian Linker es sehr gut schafft, einen Thriller zu inszenieren, der für Jugendliche gut zu lesen ist. Er spricht viele Problematiken an, wie z.B. warum Familien, Kinder und Jugendliche nach Deutschland fliehen, genauso wie die Schwächen mancher Gesetze in unserem Land. Er zeigt aber auch, dass nicht alles so ist, wie es auf dem ersten Blick zu sein scheint, und gut gemeint, ist noch lange nicht gut gemacht, was aber nicht den Thriller betrifft, sondern bezieht sich auf, die Absichten von Muriel, die zwar gut waren, aber viele Dinge hat sie einfach nicht bedacht.
Für mich ist es ein Thriller, den man als Erwachsener genauso gut lesen kann, wie als Jugendlicher. Für die Zielgruppe ist er gewiss gut für den Unterricht geeignet. Die Handlung ist spannend und interessant und am Rande können noch verschiedene Problemstellungen diskutiert werden, ohne den Lesespaß zu gefährden.
Titel: Und dann weiß jeder, was ihr getan habt
Autor: Linker, Christian
ISBN: 978-3-423-74042-5
Verlag: dtv Verlag
Preis: 9,99 € – E-Book
Erscheinungsdatum: Februar 2019