Machtübernahme

LITL664 [Podcast] Zwischen Polarisierung und Hoffnung: Ein Blick auf Arne Semsrotts Machtübernahme

In dieser Episode spreche ich über Arne Semsrott neuestes Buch „Machtübernahme“, das sich mit der realen Gefahr einer möglichen autoritären Machtübernahme durch Rechtsextremisten beschäftigt. Wir betrachten die beunruhigenden Entwicklungen unserer politischen Landschaft, in der antidemokratische Positionen zunehmend an Zustimmung gewinnen, und analysieren, was passieren könnte, wenn die AfD tatsächlich an die Macht kommen sollte. Semsrott bietet in seinem Sachbuch nicht nur eine prägnante Analyse, sondern gibt auch konkrete Strategien an die Hand, die uns helfen können, unsere demokratische Gesellschaft zu verteidigen.

Im Gespräch thematisiere ich auch meine eigene Besorgnis, insbesondere im Hinblick auf die fortschreitende Normalisierung extrem rechter Ideologien in der Politik. Ich teile meine Beobachtungen, dass der öffentliche Diskurs von einer Polarisierung geprägt ist, die die Gesellschaft spaltet, anstatt sie zu vereinen. Dabei beleuchten wir, wie die AfD verschiedene gesellschaftliche Themen instrumentalisiert, um Ängste zu schüren und Widerstand gegen demokratische Werte zu fördern. Dies führt zu der Frage, welche Rolle jeder von uns in einem potenziellen Widerstand spielen sollte und ob aktive Bürgerbeteiligung nicht zwingend erforderlich ist.

Darüber hinaus besprechen wir die für die Zivilgesellschaft und für sozial benachteiligte Gruppen besorgniserregenden politischen Entwicklungen. Ich teile meine Überzeugung, dass wir für diejenigen da sein sollten, die am Rand der Gesellschaft stehen und aktuell mit einem Anstieg von Diskriminierung und Bedrohungen konfrontiert sind. Arne Semsrott weist darauf hin, dass es gerade jetzt wichtig ist, für eine offene und inklusive Gesellschaft einzutreten und die Anliegen aller Bürger ernst zu nehmen. Gemeinsam hoffen wir auf eine Rückbesinnung auf die Werte der Demokratie und der Nächstenliebe, die insbesondere für politische Vertreter von Bedeutung sein sollten.

Die Diskussion wird auch von der Frage begleitet, wie sich die Gewerkschaften und Organisationen in solch kritischen Zeiten positionieren können. Wir überlegen, welche Möglichkeiten bestehen, um gegen die schleichende Erosion der Demokratie anzugehen und wie eine breite gesellschaftliche Mobilisierung aussehen könnte. Semsrott kritisiert die mangelnde klare Positionierung seitens einiger Gewerkschaften und fordert mehr Mut, um den Bedrohungen durch extremistische Bewegungen entgegenzutreten.

Abschließend plädiere ich dafür, das Buch „Machtübernahme“ von Arne Semsroth zu lesen, um ein besseres Verständnis für die aktuellen Herausforderungen zu gewinnen, vor denen unsere Demokratie steht. Es ist an der Zeit, aktiv zu werden, sich zu vernetzen und gemeinsam für eine demokratische Zukunft einzutreten. Letztlich geht es darum, nicht nur zu wählen, sondern auch eine Politik zu fördern, die die Bedürfnisse und Ängste der Menschen ernst nimmt und einem weiteren Erstarken rechtsextremer Ideologien entgegenwirkt.

Schwarzweiss

LITL660 [Podcast] SchwarzWeiß denken? Nein danke! Ein Plädoyer für mehr Vielfalt mit Florence Brokowsk-Shekete

In dieser Episode spreche ich mit der Autorin Florence Brokowski-Shekete, die gemeinsam mit Marion Kuchenny das Buch „SchwarzWeiß“ verfasst hat und einen Podcast zu Stereotypen und Alltagsrassismus betreibt. Unser Gespräch beginnt mit der Entstehung ihres Podcasts, der aus den Lesungen ihrer Autobiografie „Mist die versteht mich ja“ hervorgegangen ist. Die Fragen, die sie in ihren Lesungen oft gestellt bekommt, spiegeln die Neugier und Unverständnis wider, mit denen Menschen konfrontiert sind, sobald sie eine Person mit Migrationshintergrund treffen. Diese Fragen reichen von der Herkunft bis hin zu alltäglichen rassistischen Situationen.

Während der Corona-Zeit war es für sie wichtig, ein größeres Publikum zu erreichen, und sie erkannte, dass ein Podcast dafür eine ausgezeichnete Plattform bieten könnte. Ich erfahre von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie sowohl in Deutschland als auch während ihrer Zeit in Nigeria gesammelt hat, und wie diese prägend für ihre Perspektiven auf Diversität und Interkulturalität sind. Sie erklärt, dass es ihr ein Anliegen ist, umfassend auf Fragen zu antworten und den Menschen einen Mehrwert aus den Gesprächen zu bieten.

Brokowski-Shekete legt großen Wert darauf, dass das Thema Alltagsrassismus mit einer gewissen Leichtigkeit behandelt wird, ohne dass der Humor in schwierigen Gesprächen verloren geht. Sie erwähnt, dass sie oft auf Lesungen darauf abzielt, den Anhängern zuerst das Lachen zu entlocken, um die Schwere der Diskussion zu mildern. Gleichzeitig betont sie, dass sie sich nicht als Aktivistin sieht, sondern viel mehr als jemanden, der ein Cultural Awareness Seminar repräsentiert. Sie bezieht sich darauf, dass der Austausch auch dazu beitragen kann, Stereotypen zu heilen, indem man simply miteinander ins Gespräch kommt.

Ein zentrales Thema unseres Gesprächs ist das Verständnis von Stereotypen, das vielschichtig ist und immer hinterfragt werden sollte. In diesem Kontext reflektieren wir auch, wie das gesellschaftliche Klima in Deutschland geprägt ist und dass Alltagsrassismus ein ernstzunehmendes Phänomen bleibt. Florence Brokowski-Shekete erklärt, dass es nicht nur wichtig ist, Stereotypen zu erkennen, sondern auch, diesen mit Offenheit und einem zutiefst menschlichen Ansatz zu begegnen.

Wir diskutieren auch, wie man Stereotypen heilen kann, und sie macht klar, dass dies durch Begegnungen und Dialoge geschieht. Sie ruft sowohl die weiße Mehrheitsgesellschaft als auch Menschen mit Migrationshintergrund dazu auf, sich aktiv aufeinander zu zubewegen und Begegnungen zuzulassen. Nur durch solche Interaktionen könne man Vorurteile abbauen und neue Perspektiven gewinnen.

Abschließend wird deutlich, dass sich Brokowski-Shekete für eine positive, unterstützende Haltung in einer oft divisiven Gesellschaft einsetzt. Ihr Ziel ist es, die Menschen zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Sichtweisen auszutauschen, um so ein besseres Verständnis füreinander zu entwickeln. Dieses Gespräch schafft einen Raum, um über Stolpersteine, Herausforderungen und letztlich auch Möglichkeiten nachzudenken, die in der heutigen interkulturellen Gesellschaft auf uns warten.

Gehen

LITL658 [Podcast] „Gehen, der Weg zu einem achtsameren Leben“ – Ein Blick auf Sholto Radfords inspirierendes Buch

In dieser Episode sprechen wir über das Buch „Gehen, der Weg zu einem achtsameren Leben“ von Sholto Radford, das die Kraft der einfachen Handlung des Gehens in den Mittelpunkt stellt. Ich teile meine Gedanken und Erkenntnisse zu den positiven Auswirkungen, die das Gehen auf unsere psychische, physische und emotionale Gesundheit hat. Es wird betont, dass Gehen keine besondere Ausrüstung benötigt und überall und jederzeit praktiziert werden kann.

Ich erläutere, wie das Gehen uns hilft, Stress abzubauen und Gewicht zu reduzieren, während wir gleichzeitig einen Rhythmus finden, der es uns ermöglicht, uns wieder mit der Natur und uns selbst zu verbinden. Während wir gehen, passen sich unsere Gedanken dem Puls unserer Schritte an, was uns zu mehr Achtsamkeit und einem bewussteren Erleben der Welt um uns herum führt. Jeder Schritt im Freien wird beschrieben als Balsam für Seele, Geist und Körper, was die Bedeutung dieser einfachen Tätigkeit unterstreicht.

Im weiteren Verlauf der Episode gehe ich auf meine persönliche Rezension des Buches ein und beschreibe seine praktische Handhabung. Das kompakte Format des Buches macht es ideal für unterwegs und es eignet sich hervorragend als kleines Geschenk. Die praktischen Übungen in dem Buch sind speziell für die Ausübung im Freien konzipiert, was den Zugang erleichtert, jedoch auch voraussetzt, dass man bei guter Beleuchtung liest, um die manchmal schwer lesbaren Texte besser erfassen zu können.

Ein bedeutender Aspekt des Buches ist der Fokus auf Achtsamkeit. Ich diskutiere, wie wichtig es ist, sowohl die Welt um uns herum als auch uns selbst mit Wertschätzung und Achtsamkeit wahrzunehmen. Redford regt dazu an, unsere Aufmerksamkeit gezielt auf bestimmte Sinne zu lenken und die Anweisungen zunächst laut vorgelesen zu bekommen, um Ablenkungen zu minimieren. Dies führt zu einer tiefergehenden Erfahrung und erfordert Übung, da wir oft durch äußere Reize schnell abgelenkt werden.

Ich teile auch persönliche Erfahrungen beim Ausüben der Achtsamkeitsübungen, wie die Herausforderung, den eigenen Fokus zu bewahren, während Alltagsgeräusche und -ereignisse unser Empfinden stören können. Doch gerade diese Störungen können uns lehren, im Moment zu leben und das, was uns umgibt, mit offenen Sinnen wahrzunehmen. Ziel ist es, den Genuss des Moments und das Lauschen der Natur zu erleben, was ich für eine wertvolle Botschaft halte. Ich ermutige die Zuhörer, die ersten warmen Tage des Jahres dazu zu nutzen, die Erkenntnisse Redfords anzuwenden und das Gehen als Mittel zur Achtsamkeit und Selbsterfahrung wertzuschätzen.

Schwarzweiss
|

[Rezension] SchwarzWeiss – Florence Brokowski-Shekete & Marion Kuchenny

Klappentext: »Viele Anregungen für ein Überdenken eigener Haltungen und Verhaltensweisen, immer konstruktiv und ohne Zeigefinger, aber am Puls des Problems. Pflichtlektüre für alle, die an einer gleichberechtigten Gesellschaft interessiert sind.« Bülent Ceylan Wenn es um Alltagsrassismus geht, wird die Diskussion schnell hitzig. Mangelndes Wissen und Unverständnis führen dazu, dass beide Seiten sich oft in ihren…