Himbeerbrause und Melancholie

LITL727 [Podcast] Zwischen Himbeergeschmack und Herzschwere – Poesie mit Tara-Louise Wittwer

In dieser Episode widme ich mich der Rezension des Gedichtbands „Himbeerbrause und Melancholie“ von Tara-Louise Wittwer. Der Klappentext des Buches verspricht tiefgründige Texte über die Liebe, das Erwachsenwerden und die Herausforderungen beim Loslassen. Die Gedichte laden die Leser dazu ein, in eine Welt voller existenzieller Fragen einzutauchen, die nicht nur die Autorin selbst bewegen, sondern die auch viele junge Menschen betreffen: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Was will ich vom Leben?

Ich teile meine ehrlichen Gedanken zu dem Buch, während ich mich mit meinen persönlichen Vorbehalten gegenüber Gedichten auseinandersetze. Oft empfinde ich eine gewisse Scheu, da Gedichte für mich Erinnerungen an Schulstunden und komplexe Themen wecken. Es gibt jedoch auch Gedichte, die mich emotional berühren und mit ihrer Ehrfurcht vor der Liebe in Resonanz treten. Bei der Lektüre von „Himbeerbrause“ wurde ich schnell in meine eigene Kindheit und Jugend zurückversetzt, während die Erinnerungen an mein erstes Verliebtsein wach wurden.

Tara-Louise Wittwer gelingt es, in ihren gefühlvollen Texten Gegensätze zu thematisieren und mir die Komplexität der zwischenmenschlichen Anziehung näherzubringen. Ich finde es spannend, wie unterschiedliche Schönheitsideale und Vorlieben in ihren Gedichten zur Sprache kommen. Diese Reflexion über persönliche Vorlieben und Selbstakzeptanz hat mich zutiefst angesprochen. Ich habe erkannt, dass es wichtig ist, sich selbst zu schätzen und treu zu bleiben, unabhängig von dem Druck, den andere ausüben könnten.

Zusätzlich zur emotionalen Tiefe der Gedichte genieße ich auch die haptischen Aspekte des Buches – den Druck, das Papier und die Bindung, die meiner Meinung nach nicht durch digitale Formate ersetzt werden können. Die Himbeerbrause steht für die süßen Seiten des Lebens, während die Melancholie die traurigen, aber tiefsinnigen Momente widerspiegelt. Beides findet in den Gedichten seinen Platz und zeigt, wie abwechslungsreich das Leben sein kann.

Insgesamt bleibt für mich festzuhalten, dass „Himbeerbrause und Melancholie“ hauptsächlich für Frauen geschrieben wurde, jedoch auch Männern wertvolle Einsichten bieten kann. Der Gedichtband ist im Lago Verlag erschienen und trotz seines Ursprungs aus dem Jahr 2020 für 12,99 Euro erhältlich. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und Nachdenken über die eindringlichen Texte von Tara-Louise Wittwer.

OMG, diese Aisling. Back to the Roots

LITL726 [Podcast] „OMG, diese Aisling. Back to the Roots“ – Zwischen Krisen und Croissants

In dieser Episode bespreche ich das Buch „OMG, diese Aisling. Back to the Roots“ von Sarah Breen und Emer McLysaght. Ich beginne mit einem Überblick über die Handlung: Aisling, die Protagonistin, sieht sich plötzlich mit mehreren schwierigen Wendungen konfrontiert. Ihr Leben, das zuvor stabil war – mit einem Job, einer Wohnung und einer festen Beziehung – gerät aus den Fugen. Die Hochzeit ihrer Mitbewohnerin Elaine zwingt sie, eine neue Wohnung zu suchen, während sie gleichzeitig ihren Job verliert und ihre Beziehung zu John zunehmend fad erscheint. Um wieder Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen, zieht Aisling zurück nach Ballygobbard und plant die Eröffnung eines Brunch-Cafés.

Das Buch verfolgt ihren Veränderungsprozess in einem ländlichen Umfeld und die Herausforderungen, die damit einhergehen. Besonders spannend wird es, als Aisling zusammen mit ihren Freunden eine Reise nach Las Vegas unternimmt. Die Erlebnisse dort bringen überraschende Wendungen in die Handlung und sorgen für viele humorvolle Momente. Ich teile meine persönlichen Eindrücke und wie ich mich mit Aisling identifizieren kann, da ich sie bereits aus dem ersten Band „OMG, diese Aisling“ kenne und vor einigen Jahren die Autorinnen auf der Buchmesse interviewen durfte.

Die Charaktere, die Aisling auf ihrer Reise begegnen, sind ebenso wichtig. Von der quirligen Sharon, die einen Schönheitssalon eröffnen möchte, bis hin zur talentierten Köchin Carol, die Aisling beim Brunch-Café unterstützt – sie alle tragen zur Dynamik der Geschichte bei. Ich diskutiere, wie das Buch anfangs etwas schleppend wirkt, sich aber mit der Zeit zu einem echten Page-Turner entwickelt. Während die Komik anfangs nicht sofort zündet, werden die Situationen und Wendungen mit fortschreitender Handlung spannender und unterhaltsamer.

In meinem Fazit reflektiere ich, dass ich mir anfangs etwas mehr von der Situationskomik erhofft hatte, dennoch blieb ich am Ball und wurde von den Ereignissen in Ballygobbard gefesselt. Es ist ein wunderbar unterhaltsames Buch, das mich dazu anregt, mir vorzustellen, wie es wäre, Zeit in einem kleinen Dorf wie Ballygobbard zu verbringen oder einfach nur die Alltagsszenen zu beobachten. Ich schließe mit der Empfehlung, dass „OMG, diese Aisling. Back to the Roots“ von Sarah Breen und Emer McLysaght, das im DTV Verlag erschienen ist, eine spannende und erheiternde Lektüre ist.

Für immer zuckerfrei, für Kids

LITL725 [Podcast] Kochen mit Kindern: Gesund und lecker mit 'Für immer zuckerfrei, für Kids' von Anastasia Zampounidis

Im heutigen Podcast bespreche ich das Buch „Für immer zuckerfrei, für Kids“ von Anastasia Zampounidis. Dieses Werk richtet sich an Eltern und Erziehungsberechtigte, die auf der Suche nach gesunden und leckeren Rezepten für ihre Kinder sind. Der Klappentext verspricht eine einfache, gesunde und schmackhafte Alternative zu den traditionellen, zuckerhaltigen Snacks, die Kinder oft konsumieren. Dabei ist der Fokus besonders auf die frühzeitige Entwicklung guter Essgewohnheiten gerichtet, um den Kids gesunde Ernährung näherzubringen.

Zunächst gehe ich auf die Zielsetzung des Buches ein: Zucker in der Ernährung von Kindern zu reduzieren. Zampounidis liefert über 50 Rezepte, die sowohl Hauptgerichte als auch süße Snacks umfassen, und betont, dass zuckerfrei nicht gleichbedeutend mit dem Verzicht auf alle süßen Lebensmittel ist. Die Rezepte sind voll von natürlichen Zutaten, häufig auf der Basis von Obst, was zwar Kohlenhydrate, aber auch wichtige Nährstoffe bietet. Ich erörtere die unterschiedlichen Kapitel und ihre Inhalte, beginnend mit den Marketingstrategien rund um „gesunde“ Kinderlebensmittel, die oft viel Zucker enthalten.

Im weiteren Verlauf bespreche ich die persönlichen Erfahrungen der Autorin mit ihren Nichten, die ihren Einfluss als Tante auf die Essgewohnheiten der Kinder hervorhebt. Dieser Punkt berührt mich, denn ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wie wichtig es ist, den Kindern durch Vorbildverhalten gesunde Essgewohnheiten nahezubringen. Ich teile am Beispiel meiner eigenen Neffen, dass ein gesundes Vorbild Kinder oft dazu ermutigt, neue und gesunde Lebensmittel auszuprobieren.

Daraufhin wechsle ich zu den praktischen Aspekten des Kochens mit Kindern, die Zampounidis in ihrem Buch anspricht. Ihre realistischen Einkaufs- und Ernährungstipps sind hilfreich und meine eigenen Versuche, einige Rezepte auszuprobieren, bestätigen, wie wichtig es ist, die richtigen Zutaten auszuwählen, um den Geschmack zu verbessern. Ich berichte von unserem Experiment mit den Auf-Auf-Muffins und welche Anpassungen wir vornahmen, um sie dem Geschmack der Kinder anzupassen.

Trotz kleiner Herausforderungen bei der Zubereitung einiger Rezepte wie des Schoko-Bananenbrots oder der Chia-Waffeln teile ich auch die erfreulichen Momente, wenn Gerichte gut gelingen und von der Familie positiv aufgenommen werden. Besonders das Rezept für die Apfelbäckchen überzeugt durch seinen Geschmack und erhält sogar von kritischen Familienmitgliedern Lob, was zeigt, dass eine gesunde Ernährung auch lecker sein kann.

Abschließend fasse ich meine Erkenntnisse aus dem Kochbuch zusammen und stelle fest, dass es sowohl für Eltern als auch für Kinder viel zu bieten hat. Die Rezepte sind vielseitig und bieten eine hervorragende Grundlage, um gemeinsam in der Küche aktiv zu werden. „Für immer zuckerfrei, für Kids“ ist ein unterhaltsames und lehrreiches Werk, das letztlich wert ist, ausprobiert zu werden – sowohl mit Kindern als auch für Erwachsene. Das Buch ist nach wie vor erhältlich und bietet die Möglichkeit, die eigene Küche mit gesunden, kreativen Ideen zu bereichern.

Blinde Rache

LITL724 [Podcast] Thriller-Tipp: „Blinde Rache“ von Leo Born im Podcast-Check

In dieser Episode widme ich mich der Rezension von „Blinde Rache“, einem packenden Thriller von Leo Born. Die Geschichte folgt der unkonventionellen Ermittlerin Mara Billinsky, deren auffällige Tattoos und ihre raue Schale in der Frankfurter Mordkommission auf Vorurteile stoßen. Ihr Chef sieht sie als ungeeignet für ernsthafte Ermittlungen und setzt sie stattdessen bei harmloseren Fällen ein. Doch als eine brutale Mordserie die Stadt in Angst versetzt, bekommt Mara die Gelegenheit, ihr Talent unter Beweis zu stellen und sich den Respekt ihrer Kollegen zu erkämpfen.

Leo Born schildert, wie Mara zunächst mit kleineren Einbruchsdelikten betraut wird, nur um dann im Laufe der Ermittlungen in einen Albtraum aus Folter und Mord hineingezogen zu werden. Der Fall um den verwirrend brutal gefolterten Karevics erfordert nicht nur ihr gesamtes Können, sondern konfrontiert sie auch mit einem System, das sie nicht ernst nimmt. Die Hauptdarstellerin muss sich gegen interne Widerstände durchsetzen, während die Medien und die Justiz sie immer mehr unter Druck setzen. Diese Konfrontationen machen die Erzählung nicht nur spannend, sondern spannend.

Die Charakterentwicklung von Mara Billinsky ist zentral für die Geschichte. Ich habe bereits den dritten Band der Reihe gelesen, was mir es erschwerte, in die Handlung einzutauchen, da ich die bisherigen Entwicklungen der Figur kannte. Der Wunsch nach Kontext und tieferem Verständnis ihrer Vorgeschichte wird deutlich, während ich sie in meinem Rückblick auf die erste Begegnung mit ihr begleite. Man bemerkt, wie sich Mara aus ihrer Isolation herausarbeitet und in den Fokus der Ermittlungen rückt.

Die geschickte Schreibweise von Leo Born lässt viel Raum für persönliche Einfühlung und Vorstellungskraft, was das Leseerlebnis intensiviert. Besonders auffällig sind die Sprachschattierungen, die lokale Dialekte einfließen lassen. Worte wie „Kreppel“ bleiben unverfälscht und tragen zur Authentizität der Geschichte bei. Das verleiht dem ganzen Werk eine tiefere Verbundenheit mit der Region, in der die Handlung spielt.

Schließlich gebe ich zu, dass trotz meiner frühen Vermutungen über den Mörder, die Spannung nie nachließ. Die Kombination aus rasanten Wendungen und einem anspruchsvollen Schreibstil macht „Blinde Rache“ zu einem fesselnden Leseerlebnis. Dabei bin ich froh, den ersten Band dieser Reihe so aufschlussreich gefunden zu haben, und freue mich auf die weiteren Bände, um mein Verständnis für Maras Welt noch zu vertiefen. Leo Borns Werk ist absolut empfehlenswert und bietet vielschichtige Themen, die über die reine Krimihandlung hinausgehen.