LITL582 [Podcast] Rezension: Frischluftvergiftung bei minus 20 Grad – Siina Tiuraniemi

LITL582 [Podcast] Rezension: Frischluftvergiftung bei minus 20 Grad – Siina Tiuraniemi

In dieser Rezension spreche ich über „Frischlufterkrüftung bei minus 20 Grad“ von Siina Tiuraniemi. Das Buch handelt von Miska, einem ewigen Studenten, der sich plötzlich um seine beinahmortierte Tante Brigitta im Pflegeheim kümmern soll. Anstatt ihr Blumen zu bringen, überredet sie ihn dazu, Haschisch zu besorgen, was auch die anderen Heimbewohner nach verbotenen Substanzen wie Fleischwurst suchen lässt. Zwischen Miska und Brigitta entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, die von Situationskomik und Einsamkeit geprägt ist.

Als Leser wurde ich zuerst von Titel und Cover des Buches angezogen, das lustige Momente versprach. Eine Bloggerin hatte schon zuvor darauf hingewiesen, und tatsächlich steckt das Buch voller Situationskomik. Jedoch trat mit der Zeit ein ernsterer Aspekt hervor, nämlich das Thema Einsamkeit sowohl im Pflegeheim als auch im Leben von Miska, der im Alkohol- und Drogensumpf zu versinken droht. Brigitta nutzt ihn aus, was die Handlung zunehmend düster macht und die Situationskomik in den Hintergrund rücken lässt.

Trotz der ernsteren Wendung wollte ich unbedingt weiterlesen, um zu erfahren, wie es mit Miska und Brigitta weitergeht. Das Buch regt zum Nachdenken über zwischenmenschliche Beziehungen und das Erscheinungsbild nach außen an. Auch die Bedingungen in Pflegeheimen werden kritisch hinterfragt, besonders in Bezug auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden der Bewohner. Es ist ein Roman, der dazu anregt, sich selbst zu reflektieren und eventuell Veränderungen anzustreben.

„Frischluftvergiftung bei minus 20 Grad“ schafft es, ernste Themen mit Humor zu verbinden, obwohl die Ernsthaftigkeit im Verlauf des Buches überwiegt. Es bietet viele Denkanstöße und unterhält gleichzeitig. Der generationsübergreifende Aspekt trägt dazu bei, dass man über das eigene Leben und die Pflegeeinrichtungen nachdenkt. Das Buch animiert dazu, das Leben zu genießen, unabhhängig von Dauer oder Umständen. Insgesamt liefert es eine vielschichtige Betrachtung des Menschseins und regt zum Nachdenken an.

Der Zerfall der Demokratie

LITL581 [Podcast] Rezension: Der Zerfall der Demokratie – Yascha Mounk

Der Autor analysiert die Gründe und Mechanismen hinter diesem alarmierenden Zustand und identifiziert zwei Muster: Die Wahl von Demagogen, die die Rechte von Minderheiten missachten, oder Regierungen, die sich hinter technokratischen Entscheidungen verstecken und die Nähe zum Volk verlieren. Mounk benennt Maßnahmen, um bedrohte soziale und politische Werte zu retten, darunter den Aufbau einer Koalition gegen Populisten, die Verteidigung der Justiz- und Presseunabhängigkeit sowie die Stärkung der politischen Teilhabe der Bevölkerung.

Totenweg

LITL579 [Podcast] Rezension: Totenweg - Romy Fölck

In dieser Episode tauchen wir ein in die Rezension des Krimis „Totenweg“ von Romy Fölck. Die Geschichte handelt von einer jungen Polizistin und einem kurz vor der Pensionierung stehenden Kriminalkommissar, deren einzige Verbindung ein nie aufgeklärter Mord an einem Mädchen ist. Während es für den Kommissar ein ungelöster Cold Case ist, der ihn seit Jahren beschäftigt, ist es für die Polizistin ein Alptraum aus ihrer Vergangenheit, da sie die Leiche des Mädchens damals fand und ein Geheimnis damit verbunden ist.

Die persönliche Rezension des Buches wird gegeben, wobei betont wird, dass der Zeitpunkt der Rezension inmitten einer Leseflaute lag. Dennoch wurde die Sperrfrist zu rezensieren nicht ignoriert, und so taucht der Rezensent in die Geschichte ein. Die Figuren des Kriminalkommissars Haverkorn und der Polizistin Frida Paulsen werden vorgestellt, deren Verbindung zum alten Fall und zueinander im Fokus steht. Mit vielen Geheimnissen, Konflikten und den Verflechtungen alter und neuer Ereignisse zieht die Handlung den Rezensenten immer tiefer in die Geschichte.

Während die Spannung steigt und die Dynamik zwischen den Charakteren wächst, wird die Faszination für die Handlung und das Miträtseln, wer hinter den Ereignissen steckt, beschrieben. Die Autoren schaffen es, die Leselust des Rezensenten wiederzubeleben und ihn in die Welt von Frida und Haverkorn zu ziehen. Die Hoffnung auf eine starke Ermittlerpartnerschaft zwischen den unkonventionellen Protagonisten wird geweckt, während die Geschichte mit überraschenden Wendungen und falschen Fährten den Leser in Atem hält.

Abschließend wird betont, dass „Totenweg“ von Romy Fölck im Jahr 2018 veröffentlicht wurde und für 13 Euro erhältlich ist. Der Rezensent empfiehlt das Buch als eine Geschichte, die die Leser mitreißen und die Charaktere ins Herz schließen lässt. Mit ansprechenden Charakteren, einer fesselnden Story und einer gut gestalteten Umgebung wird das Buch als eine Bereicherung für alle Leseratten präsentiert.

LITL578 [Podcast] Konzert: Standing Ovations für Camila Meza und die HR Bigband

LITL578 [Podcast] Konzert: Standing Ovations für Camila Meza und die HR Bigband

Heute sprechen wir über meine aktuellen Eindrücke von einem außergewöhnlichen Jazzkonzert, bei dem Camila Meza zusammen mit der HR Big Band aufgetreten ist. Dies ist jedes Jahr eine Abwechslung für mich, da ich normalerweise eher der Rock- und Metal-Szene angehöre. Camila Meza, eine talentierte chinesische Jazzmusikerin, die in Santiago de Chile begann und später in New York ihr eigenes Jazz-Oktett gründete, hat mich durch ihre kraftvolle Stimme und ihr Gitarrenspiel beeindruckt. Die Verbindung zwischen ihrer Stimme und den Musikern auf der Bühne war bemerkenswert, und besonders ihr Soloauftritt mit der Gitarre bei „Cucurrucucu Paloma“ hat mich tief berührt.

Ein weiteres Highlight des Abends war das beeindruckende Saxophon-Solo mit Steffen Weber, das förmlich mit Camila Mezas Stimme verschmolzen ist. Die perfekte Abstimmung zwischen den Musikern und dem Tontechniker, der dafür sorgte, dass jedes Detail live auf den Punkt kam, war beeindruckend. Besonders hervorzuheben war auch das Tuba-Solo von Robert Heidemann, das mich regelrecht von den Sitzen gehoben hat. Die Soli der verschiedenen Musiker, ob am Bass, Schlagzeug oder Klavier, fügten sich nahtlos in das Gesamtkonzept ein und zeigten die herausragende Perfektion und Vielseitigkeit der Big Band.

Die heitere Stimmung auf der Bühne, das lustige Miteinander zwischen den Musikern und die Leidenschaft, mit der Camila Meza und die HR Big Band musizierten, waren spürbar und trugen zum einzigartigen Erlebnis des Konzerts bei. Camila Mesa äußerte den Wunsch, öfter mit dieser talentierten Big Band aufzutreten und eine gemeinsame Tournee zu machen, was ich voll und ganz unterstütze. Auch wenn Free Jazz für mich eine Herausforderung darstellt und eher ungewohnt ist, freue ich mich bereits auf zukünftige Konzerte mit dieser großartigen Big Band. Die Aufführung war definitiv eine Bereicherung und ich freue mich auf weitere musikalische Erlebnisse dieser Art. Bis bald, Ihr Markus von literaturlounge.eu.