Literatur

  • LITL731 [Podcast] Literaturlounge über Gabi Meyer: Rosenduft im Pferdestall zum Vorlesen Verlieben

    In dieser Episode widme ich mich der Kinderbuchrezension zu „Rosenduft im Pferdestall“, einem bezaubernden Werk von Gabi Meyer. Die Geschichte dreht sich um Pauline, die an ihrem ersten Reitturnier teilnehmen möchte. Aufgeregt und früh am Morgen aufgestanden, hofft sie, dass ihre Omas, Hund und Löckchen, die frischen Rosen für ihr Kostüm rechtzeitig genäht haben. Der Duft des Stalls, der sie erwartet, entfaltet sich vor ihren Augen und bietet einen vielversprechenden Einstieg in ihr wichtiges Turnier.

    Gabi Meyer setzt in ihrem vierten Kinderbuch bewusst auf die Darstellung der Charaktere, wobei diese nur von hinten zu sehen sind. Dies lässt viel Raum für die Vorstellungskraft der Leser und sorgt für eine herzerwärmende Atmosphäre, die das Vorlesen besonders schön macht. Mit den Illustrationen von Karin Walter wird die Geschichte lebendig und spricht sowohl Herz als auch Fantasie der kleinen Zuhörer an.

    In meiner persönlichen Rezension reflektiere ich über die emotionalen Verknüpfungen, die ich mit der Geschichte habe. Meine Kindheit war von einer tiefen Verbundenheit zu Pferden geprägt, hauptsächlich durch meine Schwester, die eine leidenschaftliche Pferdenärrin ist. Diese familiäre Beziehung ermöglicht es mir, die Erlebnisse von Pauline in einem anderen Licht zu sehen und die Liebe zu Pferden und der ländlichen Idylle nachzuvollziehen.

    Ich empfinde die Erzählung als warm und einladend, ideal zum Vorlesen oder auch zum Selbstentdecken für Kinder. Jedoch stelle ich auch fest, dass die Geschichte von noch mehr Bildern profitieren könnte. Zusätzliche Illustrationen würden dem Buch nicht nur mehr visuelle Tiefe verleihen, sondern auch die Fantasie der Kinder anregen, indem sie durch die Bilder eigene Geschichten entwickeln können. Die liebevollen Illustrationen von Karin Walter verdienen es, noch präsenter in der Geschichte zu sein.

    Abschließend kann ich „Rosenduft im Pferdestall“ jedem Pferdefreund und Vorschulkind wärmstens empfehlen. Es handelt sich um eine liebevoll gestaltete Geschichte, die das Landleben feiert und die Herzen der Kinder erobert. Das Buch erschien 2019 im Medu Verlag und ist für 12,95 Euro erhältlich. Ich wünsche allen viel Freude beim Lesen und Entdecken dieser wunderbaren Geschichte.

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    [Rezension] Ferien mit Juli – Petra Eimer

    Reiterferien, Piraten und Ponyärger: Ein tierisch lustiger Lesespaß für Kinder ab 8 Jahren.

    Klappentext: Endlich Juli, endlich Ferien! Anna, Max, Juli und ich fahren zusammen auf den Ponyhof. Und zwar alleine – OHNE Eltern! Wie cool ist DAS denn?! Ich habe bereits eine Liste geschrieben, was wir an der Nordsee alles machen können: reiten (natürlich), Picknick am Strand – und Muscheln sammeln. Außerdem: Juli im Sand eingraben und…

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    [Rezension] Luzies verrückte Welt – Anna Lott

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    [Rezension] Rosel von Melaten – Nikolaus Heidelbach

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  • LITL730 [Podcast] „Wolfswut“ von Andreas Gößling – Brutale Enthüllungen & emotionale Abgründe im Thriller-Debüt

    In dieser Episode besprechen wir „Wolfswut“, den packenden Thriller von Andreas Gößling und den ersten Band der Kira Hallstein Serie, der 2016 veröffentlicht wurde. Die Geschichte beginnt dramatisch mit der Entdeckung gruseliger Geheimnisse in der Garage von Lotte Soltau, der Protagonistin, deren Leben von einem schockierenden Fund stark erschüttert wird: fünf brutal verstümmelte Frauenhälften in unscheinbar wirkenden Fässern. Diese grausamen Taten lassen die Frage aufkommen, wie ihr verstorbener Vater, ein gänzlich unauffälliger, geselliger Mann, zu einem Serienkiller werden konnte. Als ein neuer Mord an einem 16-jährigen Jungen geschieht, wird die Jagd nach der Wahrheit noch drängender.

    Wir tauchen tief in die Ermittlungen von Kira Hallstein, einer Ermittlerin des LKA, ein. Durch ihre Perspektive erleben wir den Konflikt zwischen ihrem Instinkt und der Skepsis ihrer Kollegen, insbesondere ihres Vorgesetzten, der ihrer Hartnäckigkeit eher im Weg steht als sie zu unterstützen. Kira fühlt sich unermüdlich dem Fall verpflichtet und sucht parallel nach ihrem verschwundenen Bruder, dessen Verlust ihr eine zusätzliche emotionale Last aufbürdet. Während des Gesprächs reflektiere ich über die emotionalen Herausforderungen, die die Geschichte mit sich bringt und wie die brutalen Morde mich als Leser oft an meine Grenzen bringen.

    Andreas Gößling gelingt es, mit eindringlichen Beschreibungen und einem scharfen Blick auf menschliche Abgründe, die Grausamkeit der Taten nahezu greifbar zu machen. Doch trotz der ernsten und oft schockierenden Thematik bietet der Thriller auch tiefere Einblicke in zwischenmenschliche Beziehungen, wie die von Lotte und ihrem Stiefvater. Hier wird deutlich, dass nicht jeder Stiefelternteil in der Lage ist, Geborgenheit und Unterstützung zu bieten. Diese facettenreiche Darstellung lässt mich darüber nachdenken, wie verschieden Menschen auf traumatische Ereignisse reagieren und welche Rolle soziale Unterstützung in schweren Zeiten spielt.

    Während ich das Buch durchblättere, merke ich, dass ich trotz gelegentlicher Überwältigung durch die Brutalität der Beschreibungen nicht aufhören kann zu lesen. Es ist ein Spiel zwischen Faszination und Ekel, was die Erzählung umso packender macht. Kiras Charakter ist vielschichtig und ich kann nicht anders, als mich zu fragen, wie sie die Herausforderungen ihres Berufs und ihr Privatleben in Einklang bringen kann. Ihre Beziehungen zu ihrem Umfeld sind angespannt, und ich wünsche ihr mehr Wärme und Nähe zu ihren Kollegen als sie tatsächlich zeigt.

    Am Ende blicke ich voller Vorfreude auf die nächsten Bände der Reihe, trotz einer begründeten Angst, dass sie mich emotional überfordern könnten. „Wolfswut“ ist ein spannendes, gut geschriebenes Werk, das durch Gößlings Fähigkeit, realistische und brutale Elemente zu vereinen, besticht und den Leser gleichzeitig zum Nachdenken anregt. In jedem Fall muss ich meinem Geist Zeit geben, um die gesammelten Eindrücke zu verarbeiten, und ich bin gespannt, welche Abgründe und Entdeckungen mich im nächsten Band erwarten werden.

  • LITL729 [Podcast] „Väterland“ von Martín Caparrós – Ein Trip ins Argentinien der 30er

    In dieser Episode befasse ich mich eingehend mit dem Roman „Väterland“ von Martín Caparrós. Die Geschichte entfaltet sich vor dem Hintergrund des turbulenten Buenos Aires der 1930er Jahre, einer Stadt, die auf der Kippe zwischen politischem Chaos und sozialer Unruhe steht. Wir werfen einen Blick auf den mysteriösen Tod der Tochter eines Politikers und die intrigante Clique, die zu den mächtigen Patrioten gehört und die Stadt unter Hochspannung versetzt.

    Der Protagonist Andrés Rivarola, ein charmanter Antiheld und gescheiterter Tango-Dichter, wird in die Wirren dieser dramatischen Erzählung hineingezogen, als der berühmteste Fußballspieler des Landes, Bernabé Ferreyra, verschwindet. Während die Stadt in einer Krise stecken bleibt und Fußball zur Volksdroge avanciert, wird Andres in eine Welt voller Geheimnisse und Spannungen gezogen, da er versucht, seinem Bekannten, dem Kokain-Dealer des verschwundenen Spielers, zu helfen. An seiner Seite steht Raquel, eine kühne und unabhängige polnische Jüdin, die entschlossen ist, die Wahrheit über den Tod ihrer Freundin zu enthüllen.

    Wir diskutieren die facettenreiche Darstellung von Buenos Aires, die durch Caparrós lebendige Sprache zum Leben erweckt wird – von den schummrigen Bars bis zu den dampfenden Schlachthöfen, von den poetischen Cafés bis zu den faschistischen Aufmärschen. Diese atmosphärischen Elemente sind entscheidend für die Erzählung und schenken den Lesern ein authentisches Gefühl für die Zeit und den Ort.

    Ich teile meine persönlichen Eindrücke von der Lektüre und beschreibe, wie es sich anfühlt, in die Seiten des Buches einzutauchen. Der erste Eindruck des Buches war für mich wie das Kennenlernen eines neuen Freundes; vom Klappentext über die Bindung des Buches bis hin zur Qualität des Papiers – alles hat mich gefesselt. Die Sprache des Romans ist so eindringlich, dass ich das Gefühl hatte, in den Straßen Buenos Aires‘ zu wandeln und den Geruch der Stadt zu riechen.

    In meinem Fazit reflektiere ich, wie die Erzählung zwar teilweise kriminelle Elemente vernachlässigt, aber dennoch ein profundes Verständnis für die Stadt und deren Gesellschaft vermittelt. Ich schildere, wie ich das Buch in jeder freien Minute las und bereitwillig meine Alltagsverpflichtungen vernachlässigte, um mehr über die Abenteuer von Rivarola und Rachel zu erfahren. „Väterland“ ist mehr als nur ein Roman über ein Verbrechen; es ist ein faszinierendes Porträt einer Ära, das mich neugierig macht auf eine mögliche Fortsetzung und die weiteren Erkundungen in Buenos Aires der 30er Jahre.