Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg

LITL500 [Podcast] Rezension: Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg – Jenny Colgan

In dieser Folge sprechen wir über „Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg“ von Jonny Colgan. Es ist die Geschichte von Polly Waterford, die glücklich in ihrer kleinen Bäckerei in Cornwall lebt. Zusammen mit ihrer großen Liebe Huckle genießt sie den Sommer an der Küste. Doch plötzlich gerät die Bäckerei in Gefahr, als die alte Besitzerin stirbt und Huckle Schwierigkeiten hat, seine Vergangenheit in Amerika hinter sich zu lassen. Polly macht sich Sorgen um ihre Zukunft und arbeitet hart in der Bäckerei.

Der Rezensent gibt zu, dass er anfangs skeptisch war, da das Buch als „Frauenliteratur“ kategorisiert wird. Dennoch gibt er dem Buch eine Chance und findet die Geschichte letztendlich unterhaltsam und herzlich. Er empfiehlt außerdem, die Rezepte am Ende des Buches auszuprobieren und lobt die Werbung für kleine Geschäfte und den Hashtag BuyLocal. Das Buch wurde 2018 vom Piper Verlag veröffentlicht und kann für 11 Euro erworben werden.

Christopher Kloeble

LITL498 [Podcast-Interview] mit Christopher Kloeble zu dem Buch: Das Museum der Welt

In dieser Folge haben wir das Buch „Das Museum der Welt“ als eine faszinierende Geschichte kennengelernt, die von europäischen Reisenden in Südostasien handelt. Die Idee für das Buch entstand, als ich von der Geschichte der Familie Schlagkind-Walds hörte und daran interessiert war, die Perspektive der einheimischen Bevölkerung einzubeziehen.

Die Familie Schlag war zu ihrer Zeit sehr bekannt und erfolgreich, aber im Laufe der Jahre geriet ihre Geschichte in Vergessenheit. Das Buch erzählt die Geschichte aus der Sicht eines Waisenjungen namens Bartholomäus, der kritisch hinterfragt, wie die Wissenschaftler sein Land vermessen und die Kultur übernehmen. Bartholomäus steht symbolisch für den Widerstand gegen diese Übernahme. Indem ich die Geschichte aus seiner Perspektive erzähle, konnte ich auch humorvolle Elemente einbringen und zeigen, wie absurd es ist, wenn jemand in dein Land kommt und dir sagt, wie du sein sollst, nur weil du von dort stammst.

Ein wichtiges Thema in „Das Museum der Welt“ ist die Rolle von Kindern. Ich glaube fest daran, dass Kinder Dinge sehen können, die Erwachsene oft übersehen. Kinder haben eine einzigartige Kombination aus Weisheit und Naivität, die ihnen erlaubt, Fragen zu stellen und Dinge in einem neuen Licht zu betrachten. In dem Buch geht es auch um das Konzept eines Anti-Museums, das als Buch dargestellt wird. Der Autor/Die Autorin hat sich viele Gedanken über Museen und Objekte gemacht, da sie eine koloniale Vergangenheit haben. Die Idee eines Anti-Museums fand der/die Hauptprotagonist(in) spannend und wollte alles in einem Buch festhalten. Dies spiegelt auch die Parallelen zur Literatur wider. Ein Buch kann ein ganzes Universum enthalten und viele unsichtbare Dinge transportieren.

Die Geschichte des Hauptprotagonisten wird in Tagebuchform erzählt, mit Fokus auf verschiedene Objekte. Es war interessant, die Art und Weise, wie über Objekte geschrieben wird, umzukehren und aus der Sicht des Hauptprotagonisten zu sehen. Ursprünglich ist er in einem Waisenhaus aufgewachsen, sein erstes Museum wurde von den anderen Kindern zerstört. Dann begann er, alles aufzuschreiben. Der Leiter des Kinderhauses, Vater Fuchs, und deutsche Pfarrer hatten ebenfalls einen Einfluss auf die Geschichte.

Wir haben auch über die koloniale Vergangenheit Indiens und den Einfluss der East India Company gesprochen. Die East India Company hatte ab dem 16. Jahrhundert großen Einfluss in Indien und agierte wie ein eigener Staat mit einem eigenen Heer. Sie spielten die Maharajas geschickt gegeneinander aus und erwarben nach und nach Territorien. Der Handel mit Gewürzen und Textilien war für Europa von großer Bedeutung und Indien war ein wertvolles wirtschaftliches Ziel. Die East India Company führte auch illegal Opium nach China ein, um das Land zu destabilisieren und ihren eigenen Machtanspruch zu stärken. Dies führte schließlich zum Chinesisch-Englischen Krieg und zur Entstehung von Hongkong als Ergebnis des Kriegsverlusts der Chinesen.

Das Schreiben über Indien und die Beschäftigung mit neuen Themen hat meine Sicht auf die Welt erweitert. Es ermöglicht mir, andere Kulturen und Perspektiven kennenzulernen und meine eigene Identität zu reflektieren. Es ist eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde. Wir haben bereits Projekte im Auge, die uns weiterhin herausfordern werden, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin sie uns führen werden.

Alles in allem hat mich die Geschichte von „Das Museum der Welt“ beeindruckt und mich dazu angeregt, über Identität, Herkunft und Zugehörigkeit nachzudenken. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Komplexität der Welt zu erkennen. Das Buch lädt uns ein, die Welt aus den Augen anderer zu sehen und unsere eigene Rolle darin zu hinterfragen. Es war eine anregende Diskussion und hat mir viel Spaß gemacht.

Winter in Maine

LITL491 [Podcast] Rezension: Winter in Maine – Gerard Donovan

In dieser Episode besprechen wir das Buch „Winter in Maine“ von Gerard Donovan. Es handelt von Julius Winsom, der in einer abgeschiedenen Jagdhütte in den Wäldern von Maine lebt. Als sein geliebter Hund Hobs erschossen wird, fasst Julius den Entschluss, den Täter zu verfolgen und das Tier seines Großvaters zu töten. Der Roman behandelt Themen wie Liebe, Einsamkeit und deren Auswirkungen. Die Geschichte hat mich tief berührt und ich konnte mich gut in Julius hineinversetzen. Ich bin der Meinung, dass das Buch das Potenzial hat, ein Klassiker zu werden. „Winter in Maine“ wurde im Jahr 2011 veröffentlicht und ist beim BTB Verlag erhältlich. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen dieses beeindruckenden Werkes!

Morgenluft

LITL481 [Podcast-Interview] mit Ulla Mothes über das Buch: Morgenluft

pulistischen Umgang mit Themen wie dem sozialen Wohnungsbau und die fehlende transparente Kommunikation wichtiger Informationen, da dies zu einer Spaltung in der Gesellschaft führt.

In ihrem Roman spielt eine Kleingartenkolonie eine wichtige Rolle. Obwohl es dort gegensätzliche Meinungen gibt, herrscht ein vertrauensvoller Umgang unter den Kleingärtnern. Dies hängt davon ab, welche Führungspersonen Verantwortung übernehmen und wie sie mit anderen zusammenarbeiten. Eine der Protagonistinnen, Lou, verletzt bewusst andere Kleingärtner, jedoch entsteht dadurch keine Spaltung, sondern eine starke Gemeinschaft.

Frau Mothes betont, dass wir lernen sollten, locker zu führen und Vertrauen in andere zu haben. Sie erwähnt auch einen Charakter namens Maxi, der seinen Verein sehr liebt, was jedoch zu Spannungen in seiner Beziehung zu Kati führt. Kati schätzt die Naturverbundenheit und das Idyll des Gartens, kann aber auch über den Zaun in die Welt schauen.

Frau Mothes erzählt uns, dass sie selbst eine Zeitlang in einer Kleingartenkolonie gelebt hat und dabei weniger an Kleinmütigkeit, sondern vielmehr an das idyllische Setting gedacht hat. Sie erwähnt, dass es immer öfter vorkommt, dass Kleingartenanlagen für den Wohnungsbau genutzt werden, was zu großen Streitigkeiten führt.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs beschreibt Frau Mothes, wie verschiedene Aspekte, wie beispielsweise die musikalische Begleitung der Zeit, in ihrem Buch thematisiert werden. Sie spricht auch über ihre eigene Verbindung zur Literatur und wie sie zum S. Fischer Verlag kam. Zudem wird über die Bedeutung von Naturschutzgebieten und die Auswirkungen des Klimawandels gesprochen.

Schließlich beschreibt Frau Mothes die Genauigkeit und Konsistenz in Geschichten sowie die Bedeutung einer gut durchdachten Handlung. Sie erklärt, wie sie eine Tabelle mit Charakteren als Grundlage für ihr Buch erstellt hat und wie sich die Geschichten manchmal von selbst entwickeln können.

Abschließend wird betont, dass Kleingartenkolonien nicht spießig sind und dass das Gärtnern eine Menge Spaß macht. Das Buch von Frau Mothes vermittelt dieses besondere Gefühl und wird als gute Sommerlektüre empfohlen, die die Sommerstimmung und die Fülle der Natur widerspiegelt.

Damit endet die heutige Folge und wir wünschen Ihnen einen schönen Abend.