LITL011 [Interview-Podcast] über das Buch: König und Meister mit Theresa Hannig
Im Interview zwischen Markus Eggert und Theresa Hannig geht es hauptsächlich um die Veröffentlichung von Hannigs neuestem Buch „König und Meister“. Eggert und Hannig beziehen sich auf die Entwicklung des Buches und die Entscheidung, einen Mystery-Thriller zu schreiben, was für Hannig etwas überraschend war, da sie sich mehr als Geschichtenerzählerin sieht. Sie erklärt, dass Geschichten oft von selbst ihre Form finden und dass es bei „König und Meister“ Elemente gab, die eine größere Spannung und Geheimnis um die Handlung erforderten. Das Feedback, das sie auf das Buch erhalten hat, war durchwachsen; einige Leser fanden es zu mysteriös oder zu Thriller mäßig, was Hannig als positives Zeichen deutet, da es anscheinend gelungen ist, eine Balance zu finden.
Ein zentrales Thema des Gesprächs sind die Charaktere in Hannigs Buch. Eggert hebt hervor, dass er gerne mehr von einer bestimmten Figur, dem verbrannten Mann, erfahren hätte, während Hannig erklärt, wie dieser Charakter und andere, wie die Else, zur Geschichte gekommen sind. Sie zeigt sich begeistert über das positive Feedback zu den Figuren und beschreibt ihre intensive Zusammenarbeit mit ihrer Dramaturgin, Christina Schmiedl, bei der Entwicklung dieser Charaktere. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist, dass sie jedes Detail über die Figuren ausarbeitet, um sicherzustellen, dass sie sowohl äußerlich als auch innerlich authentisch und rund sind.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist der persönliche Hintergrund, den Hannig in die Figuren einfließen lässt. Sie schildert, dass sie oft persönliche Erlebnisse und Erinnerungen in ihre Geschichten integriert, dabei aber darauf achten muss, eine Balance zwischen Fiktion und Realität zu finden. Bei der Figurenausarbeitung gibt Hannig an, dass es wichtig ist, die Motivationen und Ängste der Charaktere zu verstehen, um ihre Handlungen nachvollziehbar zu gestalten.
Das Interview behandelt auch tiefere Themen, die in „König und Meister“ angesprochen werden, wie Schuld und die Dynamik innerhalb von Familien. Hannig reflektiert über ihre eigene Familie und zieht Parallelen zu den Charakteren im Buch. Sie erläutert, dass selbst in den einfachsten familiären Beziehungen Missverständnisse und unausgesprochene Konflikte existieren können. Dieses Thema findet seinen Höhepunkt in der Frage, wie individuelle Perspektiven die Wahrnehmung von Ereignissen und die damit verbundenen Schuldzuweisungen beeinflussen.
Zusätzlich berührt das Gespräch den Verlag, bei dem Hannig „König und Meister“ veröffentlicht hat, die Edition Roter Drache. Sie beschreibt die positive Erfahrung, die sie mit dem Verlag gemacht hat, der viel Wert auf Details und die Betreuung von Autoren legt. Diese positive Beziehung zu ihrem Verlag wird als eine wichtige Ressource für kreative Freiheit und Zusammenarbeit betrachtet.
Am Ende des Gesprächs reflektieren Eggert und Hannig über persönliche Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie und die Bedeutung menschlicher Kontakte und sozialer Interaktionen. Beide äußern den Wunsch, dass zukünftige Begegnungen wieder stattfinden können, und bekräftigen eine optimistische Sicht auf die Zeit nach der Pandemie. Der Austausch endet mit der Überzeugung, dass trotz der Herausforderungen, die mit der Pandemie verbunden waren, auch eine Chance für Wachstum und Verbesserung besteht.