Wir waren keine Helden

LITL353 [Podcast] Rezension: Wir waren keine Helden – Candy Bukowski

… Der eine, lange, unwiederholbare Moment. Einer von denen, die du dein ganzes Leben lang immer wieder mal vermisst. Der als verblichene Schwarz-Weiß-Fotografie irgendwo in deiner rechten Herzkammer steckt. Nicht im Portemonnaie wie all der andere, vermeintlich wichtige Kram. Das kleine, riesengroße Sepiaglück, mit den richtigen Menschen im richtigen Moment. Das man nicht halten kann, nur bewahren…

„Wir waren keine Helden“ ist ein Coming of Age Roman, startend in den 80ern am „Arsch der Welt“, wo für Sugar mit dem Punker Pete, später auch mit Luke und Silver, Beziehungen für ein ganzes Leben beginnen.

Eine rasante Reise durch das Reifen, Erwachsenwerden und Erwachsensein in vielen Etappen, oft im Grenzgang, immer auf der Suche nach stimmigen Antworten …

Candy Bukowski legt mit ihrem Romandebüt das Leben und Lieben auf den Seziertisch. Wild, mutig und schonungslos setzt sie das Messer an und bringt dabei mit leichter Hand und geschliffener Sprache eine Menge Tiefe zum Vorschein.

Sommer in Super 8

LITL352 [Podcast-Interview] mit Anne Müller über das Buch: Sommer in Super 8

In Claras Leben passiert alles Wichtige an einem Mittwoch. An einem Mittwoch im Jahr 1963 wird sie als mittleres von bald fünf Kindern in eine Landarztfamilie hineingeboren. Die Mutter schön, elegant und klug, der Vater von seinen Patienten geschätzt, weltmännisch und witzig. Die Partys, zu denen die Königs einladen, sind legendär. Clara bewundert ihren Vater, doch zunehmend spricht er dem Alkohol zu und zunehmend erschüttern seine Eskapaden das Leben der Familie. Lange versucht Clara das zu überspielen, bis sich an einem Mittwoch alles zuspitzt …

Mit feinem Humor erzählt Anne Müller vom Aufwachsen in einer scheinbar perfekten Familie – und lässt die 70er-Jahre mit Tritop, Apfelshampoo und Super-8-Filmen wieder auferstehen.

Für immer und einen Weihnachtsmorgen

LITL351 [Podcast] Rezension: Für immer und einen Weihnachtsmorgen - Sarah Morgan

Skylar Tempest hat noch nie verstanden, warum der Fernseh-Historiker Alec auf der ganzen Welt geliebt wird. Schließlich verhält er sich ziemlich abgehoben und hat es sich in den Kopf gesetzt, sie nicht zu mögen. Als das Schicksal ihr am Ende des Jahres dazwischenfunkt, muss sie Heiligabend ausgerechnet an seiner Seite verbringen. Und obwohl ihr diese Weihnachtszeit zunächst nicht sehr gnadenbringend erscheint, könnten die Glocken auf Puffin Island nicht süßer klingen. Denn bei ihm und seiner Familie herrscht das schiere Festtagschaos. Und das kann manchmal ganz schön liebenswürdig sein …

Café Populaire

LITL350 [Podcast] Theater: Café Populaire oder jeder hat einen eigenen Don

Svenja ist ein guter Mensch – und das, obwohl sie aus einer kleinbürgerlichen Familie stammt. Nach dem Studium an der Kunsthochschule kehrt sie zurück ins heimische Nest Blinden, um als Clown im städtischen Hospiz zu arbeiten. Als Püppi, Älteste im Hospiz und um keinen Sponti-Spruch verlegen, eine neue Besitzer:in für ihre Kneipe sucht, sieht Svenja ihre Chance: Die „Goldene Möwe“ soll mit ihrem Einsatz das diskriminierungsfreieste aller Stand-up-Programme bekommen. Ihr klassistischer Persönlichkeitsanteil Don schreibt derweil an anderen Pointen und will um jeden Preis verhindern, dass Dienstleistungs- Proletarier Aram der neue Pächter wird – denn was hat ein Mensch, der nicht weiß was „Heteronormativität“ bedeutet, Blinden schon kulturell zu bieten?