Die Akte Jacobi

LITL614 [Podcast] Zwischen Dramatik und Tiefe: Wie gut ist "Die Akte Jacobi" von Frank Uhlmann wirklich?

In dieser Episode widme ich mich der Rezension von „Die Akte Jakobi“, einem spannenden und packenden Thriller von Frank Uhlmann. Als Leser, der bereits mit den ersten beiden Bänden der Reihe vertraut ist, finde ich mich erneut in der Welt von Norman Jakobi und Katharina Beck. Der Klappentext des Buches zieht mich sofort in den Bann: Ein Aktivist kommt während einer Demonstration in Frankfurt ums Leben, und Gerüchte äußern, dass die Polizei dafür verantwortlich ist. Diese brisante Voraussetzung schafft einen direkten Spannungsbogen, der die Ermittlungen von Jakobi in Gang setzt.

Zu Beginn des Buches fällt es mir schwer, mich in die Handlung hineinzufinden. Uhlmann setzt stark auf Bezüge zu den vorherigen Bänden, und die Vielzahl an Verschwörungstheorien, die den Einstieg mehr belasten als erleichtern, ließ mich etwas skeptisch zurück. Doch nachdem ich mich entfaltet habe, wird es klar: Jakobi wird mit der brutalen Realität konfrontiert, als er ein Video erhält, das die Polizei beim Gewaltexzess zeigt. Diese Enthüllung stellt nicht nur sein Vertrauen in seine Freunde, insbesondere Kommissar Demandt, auf die Probe, sondern zwingt ihn auch dazu, die Motive und Loyalitäten der Menschen um ihn herum zu hinterfragen.

Die Figur Freddy, ein Bürgerrechtler, zieht Jakobi weiter in einen Strudel aus Misstrauen und Paranoia. Ich habe bei der Lektüre das Gefühl, als würde Freddy allzu eindimensional agieren, indem er die Polizeigewalt und die staatlichen Institutionen zu Schwarz-Weiß-Entitäten stilisiert. Diese Sichtweise, die oft populistisch wirkt, hat in meinen Augen der Wahrheit den Raum genommen. Die Realität ist oft nuancierter, und es wäre wünschenswert gewesen, dass Uhlmann mehr Facetten dieses Themas beleuchtet. Ich kann Jakobi manchmal nur die Sorgen und Fragen zurufen, die mir auf der Seele liegen, wenn ich ihn in diese verzweigte Situation beobachten. Warum läuft er immer wieder in solche Fallstricke?

Die Dynamik zwischen den Charakteren und die Schwierigkeiten, mit denen Jakobi konfrontiert ist, ziehen mich dennoch in den Bann. Frank Uhlmanns Schreibstil hat das Potenzial, mich trotz dieser kritischen Anmerkungen zu fesseln. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er manchmal die zentrale Botschaft des Buches zugunsten von actionreichen Übergängen und dramatischen Wendungen verwischt. Während dies in einem Film hervorragend funktioniert, fehlt es einem Buch an der Möglichkeit, diese Momente wirkungsvoll zu gestalten, ohne dass die Geschichte etwas von der Tiefe verliert.

Insgesamt bleibt „Die Akte Jakobi“ ein lesenswerter Thriller, der mit viel Spannung und Dramatik aufwartet, aber in einigen Aspekten von genaueren Charakterentwicklungen und Handlungsfokussierungen profitieren könnte. Ich finde es schade, dass die Veröffentlichungen im Abstand von zwei Jahren erfolgen, und hätte mir gewünscht, dass die Erzählung etwas flotter weitergeht. Oft bleiben somit Cliffhanger zurück, die zwar motivieren, aber auch frustrieren können. Die Hoffnung, dass Frank Uhlmann meine Lieblingscharaktere nicht in den Hintergrund drängt, bleibt, während ich bereits auf die Fortsetzung harre.

Du hast keine Wahl

LITL345 [Podcast] Rezension: Du hast keine Wahl – Frank Uhlmann

Griechische Buchstaben, geschrieben mit dem Blut des Opfers… Während des Wahlkampfs um das Amt des Frankfurter Oberbürgermeisters wird der Spitzenkandidat der »Freien Bürger« regelrecht hingerichtet. Am Tatort findet sich eine Botschaft – auf Griechisch und mit Blut geschrieben. Bei ihren Recherchen stoßen Polizeireporter Norman Jacobi und die Historikerin Katharina Beck auf politische Machtkämpfe innerhalb der Partei und auf die Verstrickung einzelner Mitglieder in fragwürdige Projekte. Dabei kommen sie dem Täter gefährlich nahe.

LITL009 [Podcast] Rezension Frank Uhlmann – Brennen sollst du

LITL009 [Podcast] Rezension Frank Uhlmann – Brennen sollst du

Atemlos, grausam, dämonisch
Ein Feld im Umland von Frankfurt. An einen Pfahl gekettet, eine verkohlte Frauenleiche. Kurz darauf das gleiche grauenvolle Szenario: eine Frau, verbrannt wie eine Hexe im Mittelalter. An beiden Tatorten entdeckt Polizeireporter Norman Jacobi religiöse Symbole. Eine Spur?
Jacobi wittert eine große Story. Die Historikerin Katharina Beck hofft hingegen, durch die Recherche endlich die Dämonen ihrer Vergangenheit zu besiegen. Bei ihrer gemeinsamen Suche entdecken sie weitere, bewusst gelegte Spuren – und erkennen, dass sie Figuren sind in einem Spiel, das sie nicht durchschauen. Und doch müssen sie weitermachen, denn plötzlich ist auch Jacobis Freundin Rebecca verschwunden …

(dtv- Verlag)

Die Akte Jacobi
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[Rezension] Die Akte Jacobi – Frank Uhlmann

Klappentext: Packend, verstörend, brisant Bei einer Demo von Bürgerrechtlern kommt in Frankfurt ein Aktivist ums Leben. Gerüchte kursieren, es seien »die Bullenschweine« gewesen. Polizeireporter Norman Jacobi wird ein verwackeltes Beweisvideo zugespielt, und einer der Aktivisten verspricht, belastendes Material gegen den Staatsschutz zu liefern. Kommissar Demandt aber warnt Jacobi: Der Mann sei ein polizeibekannter Krimineller, der…