Krimi

  • LITL671 [Podcast] Entführt und verschleppt: Die Jagd nach der Wahrheit in Sabine Weiß' "Finsteres Kliff"

    In dieser Episode sprechen wir über den spannenden Kriminalroman „Finsteres Kliff“ von Sabine Weiß. Der Roman spielt in stürmischen Zeiten auf Sylt, als ein Mord auf dem Morsum-Kliff entdeckt wird, und die Ermittlerin Liv Lammers von der Flensburger Mordkommission mit einem fesselnden Fall konfrontiert wird. Wir tauchen ein in die düstere Atmosphäre, die der Orkan auf der Insel mit sich bringt, und diskutieren, wie diese Stimmung die Entwicklung der Geschichte beeinflusst.

    Die Erzählung beginnt mit der Entdeckung einer Leiche, die auf eine grausame Inszenierung hindeutet, die an alte Wikinger-Rituale erinnert. Wir beleuchten die komplexen Charaktere, darunter das Opfer, einen Hobbyarchäologen, der dabei war, einen alten Wikinger-Schatz zu finden. Die Erzählung entfaltet sich weiter mit der dramatischen Entführung der Freundin des Opfers, was die Dramatik enorm steigert – und mit ihr die dringende Notwendigkeit für Liv und ihr Team, die Wahrheit aufzudecken, bevor es zu spät ist.

    Ein weiteres zentrales Thema ist die Verwicklung von modernen gesellschaftlichen Problemen, wie der Manipulation von Medikamenten in Apotheken, die den Kriminalfall mit zusätzlichen Tiefen versehen. Dies bringt nicht nur Spannung ins Spiel, sondern zeigt auch, wie geschickt Sabine Weiß alltägliche soziale Herausforderungen in ihren Krimi integriert. Wir werfen einen Blick darauf, wie jede Wendung der Handlung nicht nur den Mord betrifft, sondern auch die Beziehungen und persönlichen Probleme der Charaktere vertieft.

    Liv Lammers wird als eine normale Figur vorgestellt, die nicht nur mit ihrem Berufsleben, sondern auch mit familiären Konflikten und persönlichen Dämonen zu kämpfen hat. Ihre anfängliche Zögerlichkeit, auf die Heimatinsel zurückzukehren, und die damit verbundenen Herausforderungen zeigen eine menschliche Dimension, die den Leser anzieht. Wir diskutieren, wie ihre persönliche Entwicklung parallel zu den Ermittlungen verläuft und was das für ihre Rolle als Polizistin bedeutet.

    Zusammenfassend betrachtet, gelingt es Weiß, historische und kriminalistische Elemente zu einer fesselnden Erzählung zu verweben, die nicht nur spannend, sondern auch motivierend ist, mehr über die Region Sylt und ihre Geschichte zu lernen. Ihr Schreibstil und die Charaktere laden den Leser dazu ein, sich voll und ganz in die Handlung zu vertiefen, und möglicherweise das eigene Sichtfeld über kulturelle Erlebnisse in Deutschland zu erweitern.

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  • LITL653 [Podcast] Ein zeitloser Mordfall: Agatha Christies „Das krumme Haus“ im Hörbuchformat

    In dieser Episode widmen wir uns der Hörbuchkritik von „Das krumme Haus“, einem klassischen Kriminalroman von Agatha Christie, der von Patrick Roche eindrucksvoll gelesen wird. Der Klappentext verspricht einen spannenden Krimi – ein Haus, ein Mord und eine Familie voller Verdächtiger. Das krumme, große Haus der Familie Leonides wird zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens, als der alte Aristide Leonides auf mysteriöse Weise ermordet wird. Die verschiedenen generationsübergreifenden Familienmitglieder haben alle ein Motiv, doch keiner kann letztlich überzeugen. Die engagierte Enkelin Sophia weigert sich, ihren Verlobten Charles zu heiraten, solange der Mordfall nicht gelöst ist. Doch dann geschieht ein weiterer Mord, und Charles sieht sich der Herausforderung gegenüber, Scotland Yard bei der Aufklärung des Verbrechens zu unterstützen.

    In meiner persönlichen Rezension beleuchte ich, dass „Das krumme Haus“ zwar kein neues Werk ist – es erschien 1949 in England und in Deutschland 1951 – doch die Neuauflage als Hörbuch bringt frischen Wind in die Geschichte. Schon als Kind war ich ein großer Fan von Christies Krimis und der Verfilmungen von Margaret Rutherford, sodass ich sehr gespannt auf diese Lesung war. Zu Beginn fühlte ich mich jedoch an einen Sketch von Lorio erinnert, was eine amüsante Note in die Erzählung brachte. Diese nostalgische Assoziation zeigt, dass der charakteristische Stil der Zeit relevanten Raum einnimmt.

    Die Darstellung der Familie Leonides und ihrer komplexen Beziehungen wird durch den hervorragenden Lesestil von Patrick Roche zu einem echten Erlebnis. Trotz der Vielzahl an Figuren und Verstrickungen gelingt es den Zuhörern, sich zurechtzufinden. Die gelungene Mischung aus klassischem Krimi und den für die damalige Zeit typischen Ermittlungsmethoden ohne moderne Technologien macht „Das krumme Haus“ besonders. Hier wird die Suche nach dem Täter allein durch Spionage und logisches Denken vorangetrieben – ein erfrischender Gegensatz zu aktuellen Krimis, die oft auf psychoanalytische Einblicke zurückgreifen.

    Im Laufe der Episode betone ich außerdem, wie wichtig die Dynamik zwischen Charles und Sophia ist, ohne jedoch die Erzählung durch übermäßige Romantik zu belasten. Mein persönliches Ermitteln führte mich zwar in eine andere Richtung, am Ende überraschte die Auflösung mich dennoch. Die Erzählweise bleibt der Tradition treu und wird durch die professionellen Lesekünste Roche’s lebendig.

    Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass das Hörbuch von „Das krumme Haus“ absolut empfehlenswert ist. Es ist ein zeitloser Krimi, der mit Verstand und Witz begeistert und die Hörer in eine Welt zieht, in der die Lösung des Falles auf klugen Ermittlungen und klassischen Krimi-Elementen basiert. Das Hörbuch hat eine Dauer von 210 Minuten und kann für 9,99 Euro erworben werden. Ich freue mich darauf, auch die Verfilmung zu überprüfen und zu sehen, wie sie sich im Vergleich zu meinem persönlichen Bild und der Lesung von Patrick Roche schlägt.

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  • LITL650 [Podcast] Frank Goldammers "Vergessene Seelen" – Mehr als ein Kriminalroman

    In dieser Episode widme ich mich dem packenden Kriminalroman „Vergessene Seelen“ von Frank Goldammer, der den dritten Fall für den Ermittler Max Heller darstellt. Die Geschichte spielt im Jahr 1948 in Dresden, einer Stadt, die noch stark von den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs geprägt ist. Die Währungsreform, die das besetzte Deutschland in eine tiefe Krise stürzt, bildet den Hintergrund für die komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse, die der Autor eindrücklich beschreibt. Max Heller sieht sich nicht nur mit einem ungeklärten Tod eines 14-jährigen Jungen konfrontiert, sondern auch mit den Schatten seiner eigenen Vergangenheit.

    Ich tauche tief in die Atmosphäre der damaligen Zeit ein und schildern, wie die Stadt Dresden sich langsam wieder erholt. Die Hitze des Sommers erinnert an die Erlebnisse der Leser von heute, während Heller mit einer Mauer des Schweigens kämpft, die ihm von den Bürgern und Institutionen entgegengestellt wird. Der Fall des Jungen, dessen Tod möglicherweise durch Mord, Selbstmord oder einen tragischen Unfall verursacht wurde, weckt in Heller nicht nur den Ermittlergeist, sondern auch seine eigenen, verdrängten Ängste und Erinnerungen.

    Das Buch thematisiert zudem die psychologischen Narben des Krieges. Der Vater des Jungen ist von Traumas geprägt und kämpft gegen seine Sucht nach Pervitin, einer Droge, die in der NS-Zeit verbreitet war. Mir wird klar, wie sehr die Drogenproblematik auch Kinder betrifft und die Herausforderungen beim Wiederaufbau einer Gesellschaft zusätzlich erschwert. Die Figuren in Goldammers Erzählung sind vielschichtig und menschlich, was die Spannung und Emotionen in der Geschichte umso mehr verstärkt.

    Ein besonderes Augenmerk lege ich auch auf Hellers Beziehung zu seinem Sohn Klaus, der in der deutschen Verwaltung des Inneren tätig ist. Diese facettenreiche Beziehung wird durch das politische Klima und die immer strikter werdenden Maßnahmen der Vorläufer der Stasi, die DVDI, belastet. Die Frage der Loyalität und die moralischen Dilemmata innerhalb dieser dynamischen Beziehung werden von Goldammer meisterhaft beleuchtet.

    Ich beschreibe, wie der Roman nicht nur ein Krimi ist, sondern auch einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen Ängste und Hoffnungen der damaligen Zeit gibt. Die Unsicherheiten der Menschen in Bezug auf die Teilung Deutschlands und die ständigen Sorgen um die eigenen Angehörigen, die im Westen leben, sind verwoben in die Handlung und machen das Buch noch fesselnder.

    Abschließend mache ich deutlich, wie Goldammer mit „Vergessene Seelen“ nicht nur einen weiteren spannenden Krimi geschaffen hat, sondern auch ein Stück deutsche Geschichte lebendig werden lässt. Der Roman bietet einen einzigartigen Zugang zu den Erfahrungen und Herausforderungen der Nachkriegszeit und bereitet mir große Freude, die Geschichte von Max Heller weiterzuverfolgen.

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