Rezension

  • [Oper] „Der Liebestrank“ im Stadttheater Gießen: Wo Rotwein Wunder wirkt und die Bühne lebendig wird

    Endlich wieder Oper und dann auch noch Gaetano Donizetti. Nach „Caterina Cornaro“ nun „L’elisir d’amore“ oder auf Deutsch: „Der Liebestrank“. Die Einführung machte diesmal Julia van der Horst – eine neue Dramaturgin im Stadttheater Gießen. Sie hat sich erstmal kurz vorgestellt, ist dann ganz schnell zum Stück gekommen und hat die Handlung von „Der Liebestrank“…

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    [Rezension] Gefährlicher Rausch – Katrin Rodeit

    Jule Flemming auf der Spur eines gefährlichen Rätsels

    Gefährlicher Rausch

    Klappentext: TÖDLICHER RAUSCH  Privatdetektivin Jule Flemming soll ermitteln, wer der Tochter des Bürgermeisteranwärters die Vergewaltigungsdroge GHB ins Getränkt gemischt hat. Doch Read more

    [Rezension] Heldenfabrik – Christian v. Ditfurth

    Blutspur durch Deutschland: Eugen de Bodt auf der Jagd nach einem mysteriösen Mörder

    Heldenfabrik

    Klappentext: Die Täter hinterlassen nichts außer den Kugeln ihrer Maschinenpistolen in den Leichen ihrer Opfer. Und einem Gedicht über den Read more

    [Rezension] Hart auf Hart – T.C. Boyle

    Zwei Außenseiter gegen eine Welt von Spießern, Ordnungshütern und Übelgesinnten

    Hart auf Hart

    Klappentext: T.C. Boyle mit einem brennend aktuellen Thema: der Feind der Zivilisation Adam, der Sohn eines Schuldirektors und Vietnamveterans, kriegt Read more

    [Rezension] Ein Diktator zum Dessert – Franz Olivier Giesbert

    Ein Diktator zum Dessert: Eine humorvolle Reise durch Roses 105 Jahre

    Ein Diktator zum Dessert

    Klappentext: Politisch unkorrekt, humorvoll und geistreich Rose ist 105 Jahre alt, eine begnadete Köchin mit einem kleinen Restaurant in Marseille. Read more

  • LITL754 Melodien und Erinnerungen: Eine Reise durch Campinos ‚Hope Street‘

    In dieser Folge widme ich mich der Hörbuchrezension von „Hope Street, wie ich einmal englischer Meister wurde“, gelesen von Campino. Der Klappentext verspricht einen Einblick in Campinos Leben, das von der Leidenschaft für den Fußball, der Familientradition und dem Brexit geprägt ist. Campino, einer der bekanntesten Musiker Deutschlands, erzählt nicht nur von seiner Karriere, sondern auch von seiner frühen Bewunderung für den englischen Stürmer Kevin Keegan, der symbolisch für seine Identitätsfindung steht. Diese Fanliebe kombiniert sich mit der Komplexität seiner Herkunft: als Sohn einer englischen Mutter und eines deutschen Vaters findet er seinen Platz zwischen den Kulturen und der Liebe zu seinem Lieblingsclub, dem FC Liverpool.

    Ich reflektiere über das Jahr 2020, das für viele eine Herausforderung darstellte, auch für mich. Die Absage von Konzertbesuchen und Events, die hohe Vorfreude mit sich brachten, führte zu einer Zeit, in der man sich in der eigenen Traurigkeit niederlassen wollte. Doch dann kam die positive Wendung durch Campinos Buch, das ich in Form des Hörbuchs erlebte. Die Tatsache, dass er es selbst einsprach und mit Liedern bereicherte, hat mir die perfekte Gelegenheit gegeben, mich während einer Reise an die Nordsee in die nostalgische Erzählung fallen zu lassen.

    Besonders fasziniert war ich von den nostalgischen Erinnerungen, die Campino an seine Kindheit und Jugend knüpft. Er beschreibt eindrucksvoll die Vorfreude auf Radiosendungen und das Plattentauschen in der Schule, was mir vertraut vorkam. Selbst wenn ich einige der erwähnten Bands nicht live erleben konnte, brachte mir Campinos Erzählweise die Musik näher, die Teil seiner und meiner Erinnerungen war. Die Erzählung über das tragische Unglück im Hillsborough Stadium erzeugte bei mir Gänsehaut und ließ mich über die Relativität von Erinnerungen im Zusammenhang mit persönlichen Erlebnissen nachdenken.

    Im Laufe des Hörbuchs lerne ich nicht nur mehr über Fußball, sondern auch über Campinos eigene Reise, die oft mit besonderen Begegnungen, wie jener mit Jürgen Klopp, verknüpft ist. Diese Geschichten zeigen, dass auch prominente Persönlichkeiten ganz normale Menschen mit ihren eigenen Unsicherheiten und Erfahrungen sind. Es treibt mich zum Nachdenken darüber, wie Fanleidenschaften und künstlerische Ambitionen manchmal miteinander konkurrieren, was ich als Hobbymusiker nur zu gut nachvollziehen kann.

    Ich betrachte die Auswirkungen der Pandemie, die die Pläne vieler Menschen durchkreuzt hat. Campinos Umgang mit dieser Thematik spiegelt nicht nur seine persönliche Betroffenheit wider, sondern auch die allgemeine Verwirrung und Frustration in Bezug auf den Umgang mit dem Sport und den Konzerten in dieser Zeit. Die Schwierigkeiten der aktuellen Lage und die daraus resultierenden Einsichten haben auch in Campinos Texten ihren Platz gefunden.

    Abschließend komme ich auf die musikalischen Elemente des Hörbuchs zu sprechen. Die Integration von Liedern aus der Mercy Beat Era verleiht der Erzählung eine besondere Tiefe. Besonders beeindruckt hat mich die Akustikversion von „You’ll Never Walk Alone“, die in ihrer Schlichtheit und emotionalen Intensität unvergesslich bleibt. Sie schließt das Hörbuch mit einem Gefühl von Hoffnung ab und unterstreicht die Verbindung, die Campino zwischen Fußball und Musik schafft.

    „Hope Street, wie ich einmal englischer Meister wurde“ ist ein faszinierendes Hörbuch, das ich allen ans Herz lege, die sich für Themen wie Identität, Leidenschaft und die untrennbare Verbindung von Musik und Sport interessieren. Es hat meine Sicht auf Campino und seine Geschichte nachhaltig geprägt und bietet einen wertvollen Einblick in die Welt eines Künstlers, der trotz seiner Erfolge nie seine Wurzeln vergisst.

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  • LITL753 [Podcast] Dialog statt Denunziation: Was wir von Hasnain Kazims Umgang mit Alltagsrassismus lernen können.

    In dieser Episode bespreche ich das Buch „Post von Karlheinz“ von Hasnain Kazim und teile meine persönlichen Eindrücke sowie eine detaillierte Rezension. Kazim, der täglich mit hasserfüllten E-Mails konfrontiert wird, hat sich entschieden, diesen Hass nicht einfach hinzunehmen, sondern ihn auf schlagfertige und humorvolle Weise zu kommentieren.

    Wir tauchen ein in die verschiedenen Kapitel des Buches, beginnend mit dem Kapitel über den Islam, in dem Kazim die Beleidigungen und Vorurteile, denen er ausgesetzt ist, offenbart. Seine Fähigkeit, mit Wut und Beschimpfungen konstruktiv umzugehen, beeindruckt mich immer wieder. Ich gestehe, dass ich in solchen Situationen nicht die gleiche Gelassenheit hätte und finde es bemerkenswert, wie Kazim den Dialog mit seinen Hassern sucht, anstatt sie einfach zu verurteilen.

    Ein weiteres Kapitel widmet sich den politischen Ansichten und den Äußerungen von Menschen, die der AfD nahestehen. Diese Auseinandersetzungen werfen grundlegende Fragen auf: Warum verhalten sich Menschen so rücksichtslos gegenüber anderen, unabhängig von deren Hintergrund? Während ich mich frage, ob Kazim in seinem Buch alle schockierenden Kommentare veröffentlicht hat, wird mir klar, dass dieses Thema auch in meinem eigenen Umfeld präsent ist und oft zu Unverständnis und Ablehnung führt.

    Kazim thematisiert die kritische Rolle der ostdeutschen Bundesländer in dieser Diskussion. Er stellt provokante Fragen über die sogenannte „Leitkultur“ und nutzt historische Referenzen, um aufzuzeigen, dass die Vergangenheit nicht negiert werden kann. Besonders kraftvoll ist sein Hinweis, dass er länger in Deutschland lebt als viele seiner Kritiker. Diese persönlichen Geschichten und Anekdoten machen das Buch so lesenswert und auffallend ehrlich.

    Wir besprechen auch das komplexe Verhältnis, das Kazim zur Türkei hat, und die Herausforderungen, vor denen Journalisten stehen, wenn sie polarisiert diskutieren. Der Mut, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen, ist ein zentrales Anliegen von Kazim und wird in seinem Werk deutlich vermittelt.

    Zusammenfassend möchte ich sagen, dass „Post von Karlheinz“ nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist. Es bietet neue Perspektiven und Werkzeuge, um mit Alltagsrassismus umzugehen und zeigt auf, wie man solche Diskussionen führen kann. Jeder, der sich für gesellschaftliche Themen und interkulturelle Diskussionen interessiert, findet in diesem Buch wertvolle Anregungen. Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen, und es hat mir viele Denkanstöße gegeben.

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  • LITL752 [Podcast] Veit Etzold – ‚Final Control‘: Zwischen totaler Kontrolle und totalem Chaos – Ein Thriller über Macht, Manipulation und moralische Abgründe

    In dieser Episode widme ich mich der Rezension von „Final Control“, einem fesselnden Thriller von Veit Etzold. Der Klappentext wirft die brisante Frage auf: Was wäre, wenn wir nur noch zwischen totaler Kontrolle und totalem Chaos wählen könnten? Etzold, ein Bestseller-Autor, entführt uns in die düstere Welt der digitalen Überwachung, wo wir den internationalen Kampf um Freiheit und Sicherheit hautnah miterleben.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht Tom, ein Unternehmer, der dringend einen Investor benötigt. Der charismatische Milliardär Dairon Arakis scheint die Lösung zu bieten, doch als Tom sich in seiner Abhängigkeit von Arakis verliert, erkennt er die dunklen Machenschaften hinter dem wohlwollenden Angebot. Durch die Manipulation eines Hedgefonds und die Ausbeutung italienischer Banken bringt Arakis Europa an den Rand des Bürgerkriegs. Die Regierungen stehen vor einer grausamen Wahl zwischen der angebotenen chinesischen Sicherheitstechnologie und dem drohenden Chaos.

    Ich teile meine persönlichen Eindrücke über Etzolds Schreibstil und seine besondere Fähigkeit, komplexe Themen anzugehen. Bei „Final Control“ erlebe ich den Autor von einer neuen, weniger brutal dreinblickenden Seite. Die Figur des Tom Bayne, die eine innovative Medizin-App entwickelt hat, bringt frischen Wind in die Handlung. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Toms anfängliche Zweifel an Arakis mehr und mehr in Verstrickungen und moralische Dilemmata übergehen.

    Parallel dazu wird die perfide Strategie von Arakis und der chinesischen Regierung entblättert, die darauf abzielt, die EU durch eine inszenierte Bankenkrise zu destabilisieren. Etzold gelingt es meisterhaft, Spannungen aufzubauen, und ich fühle mich durch die realitätsnahen Szenarien ständig an die Fragilität unserer eigenen Welt erinnert.

    Der Autor beleuchtet die Methoden Chinas, wie sie ihre Kontrolle und Überwachung ausbauen, und dies führt zu wichtigen Denkanstößen über unsere eigenen Abhängigkeiten. Das Buch zeigt, dass wir aus den jüngsten Erfahrungen – beispielsweise während der Corona-Pandemie – lernen sollten, wie fragil unser Selbstverständnis von Sicherheit und Unabhängigkeit wirklich ist.

    Zusammenfassend ist „Final Control“ nicht nur spannend, sondern regt auch zum Nachdenken an. Es bietet einen tiefen Einblick in wirtschaftliche und gesellschaftliche Abhängigkeiten und ist damit ein absolutes Must-Read für alle, die sich für die Herausforderungen der digitalen Zukunft interessieren. Leser ab 16 Jahren werden in die packende Welt von Veit Etzold entführt, die im Droemer Knaur Verlag erschienen ist und sich für 10,99 Euro in jeder gut sortierten Buchhandlung erwerben lässt.

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