Römisches Finale

  • LITL706 [Podcast] Mord im Rampenlicht: Eine Rezension von 'Römisches Finale' von Natasha Korsakova

    In dieser Episode widme ich mich der Rezension des spannenden Krimis „Römisches Finale“ von Natasha Korsakova. Die Geschichte spielt im glamourösen Rom und entfaltet sich mit dem Mord an dem gefeierten Pianisten Émile Gallois, der nach einem triumphalen Konzert leblos aufgefunden wird. Commissario Di Bernardo, bekannt für seine effektiven Ermittlungen in der Musikwelt, wird zusammen mit seinem jungen Kollegen Ispettore Del Pino an den Tatort gerufen. Schnell wird klar, dass hinter dem Mord ein Netzwerk aus Intrigen und Affären steckt, das deutlich über die Fassade einer glücklichen Ehe hinausgeht.

    Ich teile meine Eindrücke von Natasha Korsakova, die ich seit unserem ersten Interview als menschlich und künstlerisch beeindruckend erlebe. Ihre Multitalentiertheit, die sich sowohl im Schreiben als auch in der Musik zeigt, ist faszinierend. In der Erzählung wird der Leser nach Kalabrien in die 50er Jahre entführt, wo wir an einem bedeutenden Taufritual der Mafia teilnehmen. Der als sehr emotional erlebte Einstieg lässt die späteren Ereignisse in der italienischen Hauptstadt besonders intensiv vor dem geistigen Auge entstehen.

    Die Handlung verlagert sich schnell zur spanischen Treppe, wo die Ermittler der Mordserie nachgehen und plötzlich in einen Terrorakt verwickelt werden. Die Explosion einer Autobombe bringt zusätzliche Komplikationen, während die Ermittlungen voranschreiten. Dabei offenbart sich, dass Émile Gallois ein komplexes Beziehungsgeflecht hatte: Seine Ehefrau Christina, eine einflussreiche Frau mit Verbindungen zum Vatikan, sowie seine heimliche Affäre Azzaria stehen im Verdacht. Besonders aufschlussreich ist das Bild, das von Émiles Charakter und seinen inneren Konflikten gezeichnet wird, da es darauf hindeutet, dass er in einer toxischen Beziehung gefangen war.

    Je tiefer die Ermittler graben, desto mehr Verdächtige und Motive treten ans Licht. Der unangenehme Psychologe Andrea Rossi, der Emiles engster Freund ist, fügt der Spannung eine weitere Dimension hinzu. Die Dynamik zwischen den Figuren und die ständigen Wendungen regen die Fantasie an und lassen den Leser keine Ruhe finden. Bei jeder neuen Entwicklung stellt sich die Frage: Wer könnte es gewesen sein? Als Christina ermordet wird, eskaliert die Situation weiter und zwingt die Ermittler, ihre Suche vorläufig abzubrechen.

    Die erzählerische Tiefe und Intensität in „Römisches Finale“ übertrifft meine Erwartungen für einen zweiten Krimi. Korsakova gelingt es, nicht nur musikalische Elemente einzubringen, sondern auch eine komplexe, vielschichtige Story zu kreieren, die den Leser an den Seiten fesselt. Die wendungsreiche Handlung, vor allem das unerwartete Ende, hebt das Buch von anderen ab und hebt die Autorin in einen herausragenden Status innerhalb der Krimi-Literatur.

    Mit Vorfreude blicke ich auf Natasha Korsakova’s nächsten Krimi und wünsche mir, dass sie sich auch außerhalb des Musikkontextes versucht. Ich habe großes Vertrauen in ihre Fähigkeit, die Geschichten mit einer persönlichen Note zu durchdringen und freue mich auf weitere literarische Meisterwerke aus ihrer Feder. „Römisches Finale“ ist im Heyne Verlag veröffentlicht worden und ist weiterhin als E-Book erhältlich.

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