Verrat

LITL698 [Podcast] Wenn Leben zur Kostenfrage wird: Sabine Fitzeks Debütroman 'Verrat'

In dieser Episode widme ich mich der Rezension des Thrillers „Verrat“ von Sabine Fitzek, der uns in die düstere Welt der privatisierten Kliniken führt und dabei einen schockierenden Mordfall in Berlin aufrollt. Der Klappentext verspricht ein spannendes und beklemmendes Szenario, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt, wenn Leben zu einer reinen Kostenfrage mutiert. Der Protagonist, Hauptkommissar Matthias Kammowski, kehrt aus seinem Kuba-Urlaub zurück in die graue Kälte Berlins und sieht sich sofort mit der Herausforderung konfrontiert, seine neue Kollegin einzuarbeiten und einen brisanten Mordfall zu lösen.

Der Mord an einem Geschäftsführer eines katholischen Klinikunternehmens wirft sofort Fragen auf, vor allem als Kamowski mit der Journalistin Christine konfrontiert wird, die ihm von einer erschreckenden Verschwörung im Berliner Gesundheitssystem berichtet. Diese Enthüllungen, gemischt mit persönlichen Verwicklungen und dem plötzlichen Angriff auf Christines Leben, treiben die Handlung voran und offenbaren die tiefen Konflikte im Gesundheitswesen. Während Kammowski und seine neue Partnerin, die Jungkommissarin Svenja Hansen, sich in die Ermittlungen vertiefen, stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und der Vertuschungen, die die kriminellen Machenschaften um die Kliniken verhehlen.

Sabine Fitzek, selbst Neurologin mit über einem Jahrzehnt Erfahrung als Chefärztin, widmet sich in ihrem Debütroman den drängenden Fragen rund um die Privatisierung des Gesundheitswesens. Während ich die Figur Kammowski kennenlernen durfte, wird klar, dass nicht nur die Krimihandlung spannend ist, sondern auch die sozialen und ethischen Fragestellungen, die der Roman aufwirft. Die Beziehung zwischen Kammowski und seiner Kollegin skizziert das Bild von zwei unterschiedlichen Charakteren, die trotz ihrer Differenzen als Team zusammenwachsen müssen.

Die Dynamik des Buches entfaltet sich durch die gesellschaftskritische Linse, unter der zunehmend klar wird, wie wirtschaftliche Entscheidungen im Gesundheitswesen direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. Die Darstellung von Kammowskis Mutter, deren Hüftoperation als nicht mehr lohnend eingestuft wird, verdeutlicht die Thematik eindrücklich und erinnert an die oft vergessenen menschlichen Geschichten, die hinter den Zahlen stehen. Fitzek gelingt es, inmitten von Spannung und Nervenkitzel auch eine wertvolle Reflexion über unser Gesundheitssystem zu bieten, die weit über die Unterhaltung hinausgeht.

Der Thriller „Verrat“ ist nicht nur ein fesselnder Politkrimi, sondern auch ein eindringlicher Kommentar zum Zustand des Gesundheitswesens in Deutschland. Trotz kleinerer sprachlicher Unschärfen, die auf das Debüt der Autorin hinweisen, ist dieser erste Teil einer Krimi-Reihe ein vielversprechender Auftakt. Ich bin gespannt auf das, was die Zukunft für Kammowski und Hansen bereithält, und empfehle jedem, der eine gut recherchierte und spannende Lektüre schätzt, sich dieses Buch nicht entgehen zu lassen. „Verrat“ ist seit 2019 im Droemer-Knaur-Verlag erhältlich und fördert nicht nur die Unterhaltung, sondern auch ein wichtiges gesellschaftliches Bewusstsein.

Sabine Fitzek

LITL557 [Podcast-Interview] mit Sabine Fitzek über das Buch: Verrückt

Frau Fitzek, Autorin von „Verrückt“ und der Kommissar Karmowski-Reihe, erzählt über die Entstehung dieser Figuren. Karmowski entwickelte sich über Jahre organisch aus der Storyidee und wurde ohne konkreten Vorbild geboren. Fitzek integriert psychische Krankheiten und das Gesundheitssystem in die Krimis, basierend auf persönlichen medizinischen Erfahrungen und Beobachtungen. Sie betont, dass psychisch Kranke als normale Menschen betrachtet werden sollten. Die Diskussion über psychische Erkrankungen, wie paranoide Schizophrenie und Psychosen, sowie die Wahrnehmung dieser Krankheiten in der Gesellschaft sind wichtige Aspekte. Fitzek hebt die Belastung der Pflegekräfte hervor und betont die Notwendigkeit einer besseren Entlohnung und Wertschätzung ihres Berufs.

Die Entwicklung von Kommissar Karmowski wird beleuchtet, da er sich als Charakter im Laufe der Bücher weiterentwickelt und neue Facetten zeigt. Die Unterstützung von Sebastian Fitzek, ihrem Schwager, spielte bei der Buchveröffentlichung und Überarbeitung eine bedeutsame Rolle, da er Mut machte und konstruktive Kritik lieferte. Fitzek stellt klar, dass sie Neurologin und nicht Psychiaterin ist, aber dennoch durch ihre Arbeitseinblicke fundiert über psychische Krankheiten sprechen kann. Sie spricht auch über die Wichtigkeit von Unterstützung für Familien von psychisch Erkrankten und betont die Notwendigkeit des Austauschs in Selbsthilfegruppen oder therapeutischen Settings. Fitzek reflektiert über die gesellschaftliche Wahrnehmung psychischer Erkrankungen und ihre Darstellung in ihren Büchern.

Die Diskussion endet mit einem Ausblick auf zukünftige Krimis mit Kommissar Karmowski und der Bedeutung von Aufklärung und Verständnis für psychische Gesundheit. Das Gespräch zeigt die Vielschichtigkeit von Fitzeks Arbeit und ihren Bemühungen, wichtige Themen in ihren Büchern zu thematisieren.

[Rezension] Verrückt – Sabine Fitzek
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[Rezension] Verrückt – Sabine Fitzek

Inhalt: Täter – oder Opfer: Wer glaubt einem Verrückten? Im 2. Teil der Medizin-Krimis um Kommissar Kammowski gerät ein Psychiatrie-Patient unter Mordverdacht Nur ein Verrückter scheint für den Mord an der 14-jährigen Lena infrage zu kommen, deren Leiche man wie Schneewittchen aufgebahrt in einem Berliner Park gefunden hat. Kommissar Kammowski von der Kripo Berlin übernimmt…

Verrat
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[Rezension] Verrat – Sabine Fitzek

Ein packender Krimi, der die Schattenseiten des Gesundheitswesens aufdeckt

Klappentext: Hochspannend und beklemmend nah an der Realität: wenn ein Menschenleben zum Kostenfaktor wird. Für Hauptkommissar Matthias Kammowski ist nicht nur das Wetter ein Schock, als er aus dem Kuba-Urlaub in die Berliner Kälte zurückkommt: In sein Einzelbüro – ein Privileg, das er seit Jahren erfolgreich verteidigt – hat man ihm eine junge Kollegin gesetzt,…