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[Kindertheater] Der Apfelwald – Aus der Schauburg München

„Der Apfelwald“ war für mich ein gewagtes Experiment, denn zum einen ist es ein Theaterstück für 4+ zum anderen setzt es auf Pantomime und dies finde ich im Allgemeinen nicht so toll, da ich dann meistens die Schauspieler zu schwach in der Mimik sehe.

Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt und der Gewinner ist meistens der, der sich etwas aus seinem Schneckenhaus hinauswagt. Da bin ich auch schon beim Thema. Hinter der ersten Tür steckt eine in ein rotes Kleid gekleidete Frau, die sich dann aber wie eine mechanische Puppe bewegt. Mein erster Gedanke war eine Puppe in einer Spieluhr, die sich auf einer festen Bahn bewegt. Die Bewegungen der Schauspielerin Helene Schmitt zogen mich sofort in ihren Bann, dazu die Mimik mit den Augen. Es war als würde sie an einer Schnur gezogen und hätte genau diesen Weg Stunde um Stunde gemacht. Am Endpunkt des Pfades steht ein Sessel, und dort macht sie es sich bequem und nimmt einen roten Apfel entgegen.

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Schauburg München –
Judith Buss – Der Apfelwald

Nachdem die Puppe wieder hinter ihrer Tür ist, erklingt ein Klingeln und die nächste Figur kommt aus ihrer Tür. Diesmal ein Mann in grün, der sich wie ein Pferd bewegt, welches gerade in der Dressur ist. Auch der Schauspieler Hardy Punzel ist sehr ausdrucksstark in seiner Bewegung und ich hatte das Gefühl, er hat die Pferde lange beobachtet und auch lange geprobt. Er nimmt an dem Sessel einen grünen Apfel entgegen und verschwindet dann schnell wieder hinter seiner Tür.

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Dann kommt ein gelber Mann, der Schauspieler David Benito Garcia, aus der dritten Tür. Er nimmt eine große Uhr von der Tür und tippelt langsam zu dem Sessel macht eine Pirouette um sich selbst und geht dem Pfad zum Sofa. Ihm passiert es auch, dass er seinen Gegenstand auf dem Sessel vergisst und so nicht, wie die anderen beiden ihren Gegenstand, mitnimmt. Die Puppe nimmt immer ihr Tuch mit und das Pferd nimmt immer seinen Stock wieder mit in ihr zuhause.

Dadurch das der gelbe Mann die Uhr vergisst, begegnen sich auf einmal die Figuren. Sie sind erst ängstlich und dann immer neugieriger aufeinander. Auf einmal probiert man den Apfel des anderen, und man kommt bunter und farbenfroher wieder zurück.

Das Theaterstück geht über 40 Minuten und auch wenn ich nicht die Zielgruppe bin, war ich doch überrascht, dass ich diesen Ansatz doch spannend finde. Kindertheater ist doch meistens laut, doch diesmal war es bis auf die Musik im Hintergrund sehr still. Die Schauspieler wirkten durch ihre Mimik und Gestik, ohne es zu überzeichnen.

Ich finde diesen Ansatz mehr als interessant und die Schauspieler dafür genau richtig ausgesucht. Ich würde ja sagen, schaut es euch mal an, aber leider ist diese Onlinevorstellung die letzte gewesen. Aber wenn ihr aus München kommt, dann schaut es euch in der Schauburg einfach einmal an. Oder vielleicht wird dieses Theaterstück ja in dem Theater in euerer Stadt noch geben, ich würde mich freuen, wenn dies in vielen verschiedenen Stadttheatern oder Kindertheatern aufgeführt wird – und zwar live vor Kindern. Ich würde mich für diese Idee auf jeden Fall sehr freuen.

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Schauburg München – Judith Buss – Der Apfelwald

Die Schauburg im Netz: www.schauburg.net

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