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Die Auswahl an Theaterstücken ist echt groß. Nach einem neueren Theaterstück (Der Vorname), einem Theaterstück für Jugendliche (Nathans Kinder) kommen wir nun zu einem Klassiker unter den Theaterstücken, nämlich Maria Stuart von Schiller.

Gleich am Anfang merkt man, dieses Stück ist von Schiller. Diese Sprache ist einfach unverwechselbar. Maria Stuart, die von Janine Kreß sehr gut dargestellt wurde, man merkt ihr immer wieder ihre Zweifel und Ängste an, aber auch diesen scharfen Geist und diese Kampfeslust. Maria strahlt diese Zerrissenheit zwischen Hoffnung und Bangen das ganze Stück über aus. Ich spürte es schon in der ersten Szene.

Amias Paulet, seines Zeichens Ritter und Aufpasser auf Maria Stuart, hat für mich gleich in der ersten Szene, als er zu Maria in ihr Gefängnis kommt, seine wohl mit stärkster Szene. Dieses „Morgen!“ als er Maria begrüßt steht im krassen Widerspruch zu der Stimmung der Gefangenen. Aber auch sonst ist Guido Lambrecht, der Amias spielt, ein willkommener Punkt in diesem Stück.

Mit Elisabeth werde ich nicht so richtig warm. Dies liegt aber nicht an der Schauspielerin Kristin Muthwill, sondern eher an ihrer Rolle. Auch bei ihr spürt man diese innere Zerrissenheit es richtig zu machen, aber auch diese Angst vor Maria Stuart, weil sie denkt, dass diese ihr den Thron wegnehmen will. Also ich habe nur etwas gegen die Figur der Elisabeth als gegen die Schauspielerin, die doch mit viel Elan und Kraft die Elisabeth spielt.

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Gegenüber diesen Schauspielern fallen die anderen etwas ab, wobei sie immer wieder auch Glanzpunkte setzen. Allerdings gehen sie irgendwie auch immer wieder etwas unter. Das liegt aber für mich nicht an den Schauspielern, auch nicht an dem einfach gehaltenen Bühnenbild, damit kann ich umgehen, dies ist im Nachgang nachdem ich die Nacht geschlafen habe nicht so schlimm.

Was aber schwierig ist, ist Schauspieler zu erkennen, die alle in schwarz/weiß gekleidet sind und dazu noch ihre Gesichter weiß gemacht wurden. Es mag vielleicht im Theater wirken, wenn man vollkommen konzentriert auf das Stück ist, aber die Frage ist, habt ihr euch dies mal über Stunden (Es sind ja fast drei Stunden!) an einem Computermonitor oder einem Fernseher angesehen?

Dies ist nicht ganz Theater-like, auch wenn ich mir dies wünschen würde. Die Konzentration ist doch eine andere und es hat nicht jeder einen Fire TV-Stick oder ähnliches, so das man es sich auf dem Fernseher ansehen kann. Es gibt aber Menschen, die sehen sich dies auf einem kleinen Tablett an und da kann es noch schwieriger werden.

Ich würde mir einfach wünschen, dass man die Figuren im Theaterstück besser unterscheiden kann. Irgendwie wünschte ich mir auch ein anderes Bühnenbild, aber damit kann ich leben. Ich kann auch damit leben, dass man anstatt Briefe ein Tonband nimmt, wobei auch da die Frage ist, welcher Jüngere Mensch kennt noch ein altes Tonbandgerät, da kann man doch mit einem Stapel Papier mehr anfangen. Wenn schon modernisieren, dann vielleicht auch gleich richtig.

Alles in allem ein nicht gerade einfaches Theaterstück, aber wer Schiller kennt, weiß was ihn erwartet. Die Schauspieler sind gut, aber teilweise schwierig auseinander zu halten. Ich finde, man hat dies bei „Nathans Kinder“ besser gelöst, zumal man die Unterscheidung der verschiedenen Personen hätte besser gestalten können. Wenn man aber weiß, man wird nicht von irgendetwas zwischendurch abgehalten und man sich vollkommen auf das Stück einlassen kann und man einen guten Fernseher oder Monitor hat, dann ist es ein wirklich gutes Theaterstück.  Da aber leider nicht jeder die gleiche Ausstattung zuhause hat, denke ich, dass es doch ein wenig schwieriger ist, diesem Stück zu folgen, aber sehenswert ist es allemal, zumal ja nicht jeder ein Theater um die Ecke hat. 

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