Die sieben Monde
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LITL508 [Autorenlesung-Podcast] Die sieben Monde - Helmut Tietz

In diesem Gespräch erzähle ich von meinen Erfahrungen während meiner Reise als Hippie zwischen Deutschland und Indien. Ich befinde mich gerade in Südindien, in einer Bambushütte in einer Hotelanlage, umgeben von Elefanten, Tigern und exotischer Tier- und Pflanzenwelt. Während ich hier arbeite, schweifen meine Gedanken zurück in das Jahr 1972, als alles begann. Ein Bekannter meiner Freundin spielte damals in einer Szenekneipe Gitarre und plante eine Reise nach Afghanistan. Da ich immer schon den Wunsch hatte, weit weg zu reisen, entschied ich mich, mitzugehen. Unsere Reise führte uns schließlich nach Goa, wo ich auf Vishwas und seine Familie traf, die zwei Chai-Shops am Strand führten. Dort fühlte ich mich wohl und blieb für eine Weile. In Goa hatten viele Hippies ihre eigenen Hütten gebaut und genossen das Leben dort. Die Atmosphäre war entspannt, relaxt und interessant. Es gab viele originelle Gestalten aus der ganzen Welt. Ich fand mein eigenes kleines Paradies mit einer schattigen Terrasse auf der ersten Etage, einem Fenster zum Meer und einer einfachen Einrichtung. Nach einigen Monaten in Goa reiste ich weiter durch Indien und erlebte magische Momente, wie die Begegnung mit einem magischen Mond in Benares. Leider hatte ich auch einen Verkehrsunfall, bei dem ich meinen Fuß verletzte. In meiner Verzweiflung beschloss ich, meine Wunde mit dem heiligen Wasser des Ganges zu reinigen, und erstaunlicherweise heilte die Verletzung problemlos. Dennoch sehnte ich mich nach einem Ende meiner geldlosen Situation und beschloss, nach Nepal zu reisen. Ich hatte gehört, dass man sich per Moneytelex Geld aus Deutschland nach Nepal schicken lassen konnte. Doch kurz vor der Grenze stellte sich heraus, dass ich die Visa-Gebühr von 30 Rupien nicht bezahlen konnte und mir das Visum verweigert wurde. Frustriert setzte ich mich unter einen Mangobaum und schrieb meine Ereignisse in mein Tagebuch. Doch am nächsten Tag hatte ich plötzlich das Geld zusammen, kaufte mir das Visum und marschierte nach Nepal. Während meiner Reise erinnerte ich mich auch an das Buch „Autobiografie eines Yogi“ von Paramahansa Yogananda, das viele Hippies gelesen hatten und das sie dazu ermutigte, die indische Weisheit zu entdecken. Das Buch und meine eigenen Erfahrungen trugen dazu bei, dass viele Menschen nach Indien reisten, um die geheimnisvolle Weisheit zu erfahren und vielleicht sogar einen der dortigen Heiligen zu treffen. In meinem Buch beschrieb ich schließlich meine Begegnung mit Babaji, einer Figur aus Yoganandas Buch, und erzählte von den unglaublichen Geschichten, die das Interesse einer ganzen Generation weckten. Vielen Dank fürs Zuhören und Tschüß!

( die sieben monde )

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Helmut Tietz
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