LITL539 [Podcast] Rezension: Die Optimierer - Theresa Hannig

LITL539 [Podcast] Rezension: Die Optimierer - Theresa Hannig

In dieser Woche sprechen wir über das Buch “Die Optimierer” von Teresa Hannig, das mit dem Stefan-Lübbee-Preis ausgezeichnet wurde. Das Buch spielt im Jahr 2052 in der Bundesrepublik Europa, die sich vom Rest der Welt abgeschottet hat. Dort sorgen hochentwickelte Roboter in der sogenannten Optimalwohlökonomie für Wohlstand und Sicherheit.

Die Geschichte dreht sich um Samson Freitag, einen Lebensberater im Staatsdienst und glühenden Verfechter des Systems. Doch als er beschuldigt wird, eine falsche Beratung durchgeführt zu haben, gerät er in einen Abwärtsstrudel, aus dem er nicht mehr entkommen kann. Das System versucht alles, um ihn zu optimieren, ob er es will oder nicht.

Mich als Rezensent hat von Anfang an die Hauptfigur und die totalitäre Überwachung des Staates fasziniert. Besonders beeindruckt hat mich die Verwendung von Linsen im Auge, um ins Internet zu gelangen oder sich fortzubewegen. Samson Freitag als Lebensberater spiegelt die treu ergebene Haltung gegenüber dem Staat wider.

Ich vergleiche das Buch mit George Orwells “1984” und den Borg aus Star Trek, da es ebenfalls um totale Überwachung und Schwarmintelligenz von Robotern geht. Trotz dieser Parallelen entwickelt sich die Geschichte anders als erwartet und überrascht den Leser immer wieder.

Ich möchte betonen, dass das Buch trotz seiner dystopischen Thematik zum Nachdenken anregt und sich gut lesen lässt. Ich hoffe, dass es seine Leser findet. “Die Optimierer” ist 2017 im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen und kostet immer noch 14 Euro.

LITL537 [Podcast] Rezension: Ein Mensch brennt - Nicol Ljubic

LITL537 [Podcast] Rezension: Ein Mensch brennt - Nicol Ljubic

In dieser Episode bespreche ich das Buch “Ein Mensch brennt” von Nikol Ljubic. Der Roman erzählt die Geschichte des Jungen Hanno, der sich nicht nur für Fußball, sondern auch für öffentliche Proteste interessiert. Vor zwei Jahren ist er mit dem politischen Aktivisten Hartmut Gründler in das Haus der Familie Kelsterberg gezogen. Während Hannos Vater Hartmut belächelt, wird seine Mutter immer mehr von ihm fasziniert. Schließlich setzt Hartmut inmitten des deutschen Herbstes 1977 ein flammendes Protestzeichen. In meiner persönlichen Rezension gestehe ich, dass ich Schwierigkeiten mit diesem Buch habe. Anfangs dachte ich, dass Hartmut Gründler eine fiktive Figur ist, aber er war tatsächlich ein Aktivist, der den Bund für Umweltschutz mitbegründet hat. Im Buch trifft er auf die Mutter von Hanno, die ihm im Kampf gegen die Atomlobby hilft. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass sie den neunjährigen Hanno zu Demonstrationen mitnimmt. Als sie Hartmut in Hamburg besucht und er verbrannt ist, sieht der neunjährige Hanno die Verletzungen. Das hat sicherlich einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen. Der Autor schafft es, den Charakteren so viel Tiefe zu verleihen, dass es sich wie eine reale Familie anfühlt. Es fällt mir immer noch schwer zu entscheiden, was davon fiktiv ist und was real in diesem Roman ist. Das ist das Besondere an diesem Buch. Es lässt einen auch Stunden später nicht los und man lernt viel über deutsche Geschichte, die in meinem Geschichtsunterricht zu kurz gekommen ist. Ich könnte noch viel mehr über das Buch schreiben, aber es ist besser, es selbst zu lesen. Ich würde mich freuen, mehr von diesem Autor zu lesen, da er einen intensiven Schreibstil hat und wichtige Themen in einem guten Roman verpacken kann. “Ein Mensch brennt” ist im Jahr 2019 im DTV-Verlag erschienen und kann für 11,90 Euro erworben werden. Viel Spaß beim Lesen wünscht euch Markus von literaturlounge.eu.

LITL535 [Podcast] Rezension: Und du kommst auch drin vor - Alina Bronsky

LITL535 [Podcast] Rezension: Und du kommst auch drin vor - Alina Bronsky

In der heutigen Folge besprechen wir das Buch “Und du kommst auch drin vor” von Alina Bronski. Es handelt von den besten Freundinnen Kim und Petrovna, die seit der ersten Klasse unzertrennlich sind. Eines Tages gehen sie mit ihrer Klasse zu einer Schullesung und plötzlich hört Kim etwas, das von ihr handelt. Obwohl einige Details nicht übereinstimmen, erkennt sie sich selbst in der Geschichte. Das Problem ist, dass die Geschichte nicht gut endet, insbesondere für ihren Klassenkameraden Jasper, der laut dem Buch an einem Wespenstich stirbt. Um dies zu verhindern, beschließt Kim, ihr Leben komplett auf den Kopf zu stellen und Dinge zu tun, die sie noch nie zuvor gemacht hat, wie zum Beispiel Jasper zu küssen. Petrovna ist von dieser Entscheidung jedoch überhaupt nicht begeistert.

Unser Rezensent Markus von literaturlounge.eu berichtet, dass er nicht unbedingt zur Zielgruppe des Buchs gehört, aber dennoch verstehen kann, warum es Kim so anspricht. Er wurde rasch von der Geschichte mitgerissen und lobt Alina Bronski für den logischen Aufbau der Handlung. Er betont, dass gute Bücher einen mitnehmen und bei diesem Buch ist das definitiv der Fall. Markus empfiehlt das Buch für Leser ab 12 Jahren und weist darauf hin, dass es immer noch erhältlich ist.

Das Buch “Und du kommst auch drin vor” von Alina Bronski bietet eine spannende und mitreißende Geschichte, in der Kim alles daran setzt, das Schicksal ihres Klassenkameraden zu ändern. Es ist ein Buch voller Abenteuer, Freundschaft und der Bereitschaft, das eigene Leben auf den Kopf zu stellen, um das Richtige zu tun

LITL534 [Autorenlesung-Podcast]Von Königsberg bis 80 - Margitta Sünwoldt

LITL534 [Autorenlesung-Podcast]Von Königsberg bis 80 - Margitta Sünwoldt

In dieser Episode spricht Margitta Sünwoldt über ihre schrecklichen Erlebnisse während des Jahres 1945 in Palmnicken. Sie möchte junge Menschen eindringlich darum bitten, rechten Versprechungen nicht zu vertrauen und Ausgrenzung nicht zu dulden. Margitta erzählt, wie sie als neunjähriges Mädchen sehnsüchtig auf ihren bevorstehenden zehnten Geburtstag und den Eintritt in den Bund Deutscher Mädel gewartet hat. Sie erinnert sich an die Weihnachtsfeier in der Turnhalle, die mit Hakenkreuzfahnen und viel Vorbereitung begangen wurde. Doch dann fiel im Januar 1945 Schnee und Schießgeräusche waren aus der Ferne zu hören. Ihr älterer Bruder erklärte ihr, dass die Russen bald kommen könnten, aber der Volkssturm und die Hitlerjugend sie aufhalten würden. Am 28. Januar schickte ihr Bruder sie zum Bäcker, begleitet von ihrer Freundin Elli. Auf dem Weg bemerkten sie große rote Fußstapfen im Schnee, die sich später als Blut herausstellten. Überall gab es Blutspuren. Als sie mit dem Brot nach Hause kam, erzählte ihr Bruder ihr, dass überall Menschen erschossen werden. Gemeinsam beobachteten sie einen Zug von Menschen, die wie Vieh zusammengetrieben wurden. Plötzlich sah Margitta den Mann mit den glänzenden Augen, der sich aus dem Zug gelöst hatte. Ein SS-Mann erschoss ihn von hinten, während sie und die anderen Dorfbewohner stumm und erstarrt zusahen. Margitta beschließt, diese schreckliche Erfahrung für ihre Kinder und Enkelkinder festzuhalten und sich mit dem Schreiben von Erinnerungen zu befassen. Das Schreiben hilft ihr, die Gräuel von damals zu begreifen und diese Erlebnisse nicht zu vergessen.