Literatur

  • LITL700 [Podcast] Freundschaft, Loyalität und tödliche Geheimnisse: 'Bluthaus' von Romy Fölck

    In dieser Episode besprechen wir das aktuelle Buch „Bluthaus“ von Romy Fölk, das die Geschichte von Frida Paulsen fortsetzt. Nach den Ereignissen ihres letzten Falls zieht sich Frida in die ruhige Elbmarsch zurück, als sie einen Hilferuf von ihrer alten Freundin Jo erhält. Jo ist fälschlicherweise in eine Mordermittlung verwickelt, nachdem sie die Leiche einer Frau in der Marsch gefunden hat. Ihre Besorgnis wächst, als Jo plötzlich verschwindet, und Frida zögert nicht, sich auf die fieberhafte Suche nach ihr zu begeben.

    Die Handlung führt uns zur Halbinsel Holnes, wo sich ein geheimnisvolles, einsam gelegenes Haus befindet, das den Einheimischen als das Bluthaus bekannt ist. Es ist ein Ort mit einer düsteren Vergangenheit, an dem vor vielen Jahren eine Familie brutal ermordet wurde, und der Täter nie gefasst werden konnte. Während wir der Geschichte folgen, wird das Geschehen von einer intensiven Atmosphäre durchzogen, in der das persönliche Schicksal und die dunkle Geschichte dieses Hauses miteinander verwoben sind.

    Als Frida in die Ermittlungen eintaucht, entdecken wir auch, dass die Vergangenheit von Haverkorn, einem Freund und ehemaligen Kollegen von Frida, entdeckt wird. Haverkorn findet heraus, dass er eine erwachsene Tochter hat, die dringend auf eine Lebertransplantation angewiesen ist. Diese neue Wendung beeinflusst die Dynamik der Geschichte und führt zu weiteren spannenden Entwicklungen, insbesondere als Haverkorns Tochter in den Mittelpunkt rückt und die Abgründe von familiären Beziehungen beleuchtet werden.

    Der Spannungsbogen wird durch mehrere Handlungsstränge aufrechterhalten, die alle auf das düstere Geheimnis des Bluthauses und die verschwundene Jo hinarbeiten. Jedes neue Detail, das Frida und die anderen Charaktere aufdecken, erhöht die Dramatik und lässt den Leser an ihrer Verzweiflung und ihrem Engagement teilhaben. Dabei werden auch die anderen Charaktere, die in das Geschehen verwickelt sind, tiefgründig und menschlich dargestellt, sodass sie dem Leser ans Herz wachsen.

    Die packende Erzählweise und die schockierenden Wendungen halten die Leser bis zur letzten Seite in Atem. Das Ende bietet eine überraschende Auflösung, die sowohl die Fragen um Joes Verwicklung als auch das Schicksal von Haverkorns Tochter beantwortet. „Bluthaus“ entpuppt sich nicht nur als fesselnder Kriminalroman, sondern auch als eine Studie über Freundschaft, Loyalität und die tiefen Wunden, die die Vergangenheit hinterlässt. Es ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann und das Jugendliche ab 16 Jahren fesseln wird.

  • LITL699 [Podcast] Zauberhafte Geburtstagsfreude: Eine Rezension von 'Geburtstag im Heu' von Gabi Meyer

    In dieser Episode widme ich mich der Rezension des Kinderbuchs „Geburtstag im Heu“ von Gabi Meyer. Das Buch erzählt die zauberhafte Geschichte von Pauline, die an ihrem fünften Geburtstag eine große Feier auf dem Bauernhof ihrer Eltern plant. Die Vorfreude der kleinen Hauptfigur und die bevorstehenden Gäste sorgen für eine lebendige und beschwingte Erzählweise, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen fesseln dürfte.

    Ich beleuchte, wie Gabi Meyer es schafft, eine Atmosphäre von Unbeschwertheit und Freude zu kreieren. Die Überraschung, die Pauline beim Öffnen ihrer Geschenke empfindet, wird von der Autorin mit viel Liebe und Sensibilität dargestellt. In dieser Rezension fasse ich zusammen, wie wichtig es ist, eine Verbindung zur eigenen Kindheit herzustellen, und wie die Erlebnisse im Buch Erinnerungen an enge Verwandte, wie meine Schwester, wachrufen. Besonders die Schilderungen von Pferden und familiären Feierlichkeiten bringen nostalgische Gedanken und Gefühle in mir auf.

    Einen besonderen Fokus lege ich auf die Sprache und den Stil von Gabi Meyer, der es gelingt, die Geschichten so zu erzählen, dass sie authentisch wirken und realitätsnah sind. Die Empfindungen und Freuden der kleinen Pauline über die Reitstiefel, die sie in dem Buch erhält, sind nachvollziehbar und lebendig, was mir selbst das Gefühl gibt, wieder ein Kind zu sein. Ich zeige auf, wie wichtig es ist, dass Kinderbücher solch emotionale Resonanz erzeugen und wie sehr gute Illustrationen, wie sie von Karin Walter und Peter Michael Bender geliefert werden, zur Gesamtwirkung des Buches beitragen.

    Wenn ich das Buch „Geburtstag im Heu“ beschreibe, kann ich die Illustrationen und die angenehme Schrift hervorheben, die das gemeinschaftliche Lesen erleichtert. Zudem betone ich die positive Entwicklung, dass der Verlag solche herzerwärmenden Geschichten veröffentlicht, auch wenn ich mir manchmal wünschen würde, dass die Autorin mehr Zeit für ihre Werke aufwendet. Letztendlich bleibt die Freude an dem, was sie schafft, ungebrochen. „Geburtstag im Heu“ ist ein gelungenes Kinderbuch, das im Medu Verlag erschienen ist und für Kinder ab 4,5 Jahren empfohlen wird. Da die Verfügbarkeit des Buches begrenzt ist, ermutige ich alle, sich ein Buch zu sichern, solange sie noch erhältlich ist.

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    [Rezension] Die kleine Schnecke Monika Häuschen: Einfach mutig! – Kati Naumann & Barbara Fisinger

    Nicht verkriechen, sondern hinschauen: Eine Geschichte über die Überwindung von Angst

    Klappentext: Wenn man Angst hat, hilft es, genau hinzusehen, wovor man sich fürchtet, statt sich in seinem Häuschen zu verkriechen. Monika Häuschen wohnt in einem großen Garten. Dort gibt es alles, was eine kleine Schnecke braucht: Blumen, Tautröpfchen und die allerbesten Freunde der Welt: den frechen Regenwurm Schorsch und den schlauen Graugänserich Herr Günter. Nur…

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  • LITL698 [Podcast] Wenn Leben zur Kostenfrage wird: Sabine Fitzeks Debütroman 'Verrat'

    In dieser Episode widme ich mich der Rezension des Thrillers „Verrat“ von Sabine Fitzek, der uns in die düstere Welt der privatisierten Kliniken führt und dabei einen schockierenden Mordfall in Berlin aufrollt. Der Klappentext verspricht ein spannendes und beklemmendes Szenario, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt, wenn Leben zu einer reinen Kostenfrage mutiert. Der Protagonist, Hauptkommissar Matthias Kammowski, kehrt aus seinem Kuba-Urlaub zurück in die graue Kälte Berlins und sieht sich sofort mit der Herausforderung konfrontiert, seine neue Kollegin einzuarbeiten und einen brisanten Mordfall zu lösen.

    Der Mord an einem Geschäftsführer eines katholischen Klinikunternehmens wirft sofort Fragen auf, vor allem als Kamowski mit der Journalistin Christine konfrontiert wird, die ihm von einer erschreckenden Verschwörung im Berliner Gesundheitssystem berichtet. Diese Enthüllungen, gemischt mit persönlichen Verwicklungen und dem plötzlichen Angriff auf Christines Leben, treiben die Handlung voran und offenbaren die tiefen Konflikte im Gesundheitswesen. Während Kammowski und seine neue Partnerin, die Jungkommissarin Svenja Hansen, sich in die Ermittlungen vertiefen, stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und der Vertuschungen, die die kriminellen Machenschaften um die Kliniken verhehlen.

    Sabine Fitzek, selbst Neurologin mit über einem Jahrzehnt Erfahrung als Chefärztin, widmet sich in ihrem Debütroman den drängenden Fragen rund um die Privatisierung des Gesundheitswesens. Während ich die Figur Kammowski kennenlernen durfte, wird klar, dass nicht nur die Krimihandlung spannend ist, sondern auch die sozialen und ethischen Fragestellungen, die der Roman aufwirft. Die Beziehung zwischen Kammowski und seiner Kollegin skizziert das Bild von zwei unterschiedlichen Charakteren, die trotz ihrer Differenzen als Team zusammenwachsen müssen.

    Die Dynamik des Buches entfaltet sich durch die gesellschaftskritische Linse, unter der zunehmend klar wird, wie wirtschaftliche Entscheidungen im Gesundheitswesen direkte Auswirkungen auf das Leben der Menschen haben. Die Darstellung von Kammowskis Mutter, deren Hüftoperation als nicht mehr lohnend eingestuft wird, verdeutlicht die Thematik eindrücklich und erinnert an die oft vergessenen menschlichen Geschichten, die hinter den Zahlen stehen. Fitzek gelingt es, inmitten von Spannung und Nervenkitzel auch eine wertvolle Reflexion über unser Gesundheitssystem zu bieten, die weit über die Unterhaltung hinausgeht.

    Der Thriller „Verrat“ ist nicht nur ein fesselnder Politkrimi, sondern auch ein eindringlicher Kommentar zum Zustand des Gesundheitswesens in Deutschland. Trotz kleinerer sprachlicher Unschärfen, die auf das Debüt der Autorin hinweisen, ist dieser erste Teil einer Krimi-Reihe ein vielversprechender Auftakt. Ich bin gespannt auf das, was die Zukunft für Kammowski und Hansen bereithält, und empfehle jedem, der eine gut recherchierte und spannende Lektüre schätzt, sich dieses Buch nicht entgehen zu lassen. „Verrat“ ist seit 2019 im Droemer-Knaur-Verlag erhältlich und fördert nicht nur die Unterhaltung, sondern auch ein wichtiges gesellschaftliches Bewusstsein.