Christopher Kloeble

LITL498 [Podcast-Interview] mit Christopher Kloeble zu dem Buch: Das Museum der Welt

In dieser Folge haben wir das Buch „Das Museum der Welt“ als eine faszinierende Geschichte kennengelernt, die von europäischen Reisenden in Südostasien handelt. Die Idee für das Buch entstand, als ich von der Geschichte der Familie Schlagkind-Walds hörte und daran interessiert war, die Perspektive der einheimischen Bevölkerung einzubeziehen.

Die Familie Schlag war zu ihrer Zeit sehr bekannt und erfolgreich, aber im Laufe der Jahre geriet ihre Geschichte in Vergessenheit. Das Buch erzählt die Geschichte aus der Sicht eines Waisenjungen namens Bartholomäus, der kritisch hinterfragt, wie die Wissenschaftler sein Land vermessen und die Kultur übernehmen. Bartholomäus steht symbolisch für den Widerstand gegen diese Übernahme. Indem ich die Geschichte aus seiner Perspektive erzähle, konnte ich auch humorvolle Elemente einbringen und zeigen, wie absurd es ist, wenn jemand in dein Land kommt und dir sagt, wie du sein sollst, nur weil du von dort stammst.

Ein wichtiges Thema in „Das Museum der Welt“ ist die Rolle von Kindern. Ich glaube fest daran, dass Kinder Dinge sehen können, die Erwachsene oft übersehen. Kinder haben eine einzigartige Kombination aus Weisheit und Naivität, die ihnen erlaubt, Fragen zu stellen und Dinge in einem neuen Licht zu betrachten. In dem Buch geht es auch um das Konzept eines Anti-Museums, das als Buch dargestellt wird. Der Autor/Die Autorin hat sich viele Gedanken über Museen und Objekte gemacht, da sie eine koloniale Vergangenheit haben. Die Idee eines Anti-Museums fand der/die Hauptprotagonist(in) spannend und wollte alles in einem Buch festhalten. Dies spiegelt auch die Parallelen zur Literatur wider. Ein Buch kann ein ganzes Universum enthalten und viele unsichtbare Dinge transportieren.

Die Geschichte des Hauptprotagonisten wird in Tagebuchform erzählt, mit Fokus auf verschiedene Objekte. Es war interessant, die Art und Weise, wie über Objekte geschrieben wird, umzukehren und aus der Sicht des Hauptprotagonisten zu sehen. Ursprünglich ist er in einem Waisenhaus aufgewachsen, sein erstes Museum wurde von den anderen Kindern zerstört. Dann begann er, alles aufzuschreiben. Der Leiter des Kinderhauses, Vater Fuchs, und deutsche Pfarrer hatten ebenfalls einen Einfluss auf die Geschichte.

Wir haben auch über die koloniale Vergangenheit Indiens und den Einfluss der East India Company gesprochen. Die East India Company hatte ab dem 16. Jahrhundert großen Einfluss in Indien und agierte wie ein eigener Staat mit einem eigenen Heer. Sie spielten die Maharajas geschickt gegeneinander aus und erwarben nach und nach Territorien. Der Handel mit Gewürzen und Textilien war für Europa von großer Bedeutung und Indien war ein wertvolles wirtschaftliches Ziel. Die East India Company führte auch illegal Opium nach China ein, um das Land zu destabilisieren und ihren eigenen Machtanspruch zu stärken. Dies führte schließlich zum Chinesisch-Englischen Krieg und zur Entstehung von Hongkong als Ergebnis des Kriegsverlusts der Chinesen.

Das Schreiben über Indien und die Beschäftigung mit neuen Themen hat meine Sicht auf die Welt erweitert. Es ermöglicht mir, andere Kulturen und Perspektiven kennenzulernen und meine eigene Identität zu reflektieren. Es ist eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde. Wir haben bereits Projekte im Auge, die uns weiterhin herausfordern werden, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin sie uns führen werden.

Alles in allem hat mich die Geschichte von „Das Museum der Welt“ beeindruckt und mich dazu angeregt, über Identität, Herkunft und Zugehörigkeit nachzudenken. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Komplexität der Welt zu erkennen. Das Buch lädt uns ein, die Welt aus den Augen anderer zu sehen und unsere eigene Rolle darin zu hinterfragen. Es war eine anregende Diskussion und hat mir viel Spaß gemacht.

Ohne Kinder gäbe es kaum Nachwuchs

LITL497 [Podcast] Rezension: Ohne Kinder gäbe es kaum Nachwuchs - Die schönsten Patzer aus Schüleraufsätzen – Dieter Kroppach

Heute stellen wir euch eine Rezension zu „Ohne Kinder gäbe es kaum Nachwuchs: Die schönsten Patzer aus Schüleraufsätzen“ von Dieter Kroppach vor. Der Klappentext verspricht lustige Stilblüten aus verschiedenen Fächern wie Geschichte, Mathe und Geografie. Als Schüler gibt es immer wieder kreative und lustige Fehler, die uns zum Lachen bringen. In diesem Buch hat der Autor die schönsten Patzer gesammelt und ich muss sagen, sie sind wirklich amüsant. Auch wenn wir oft verstehen, was die Schüler eigentlich sagen wollten, konnten wir uns vor Lachen kaum halten. Es sind Fehler, die wohl jedem von uns schon einmal passiert sind. Die Unterteilung nach Fächern ist nett, da man sein Lieblingsfach schnell finden kann. Bei den Fremdsprachen sind wir jedoch gescheitert, da wir kein Latein hatten und Sprachen nicht unser Ding waren. Alles in allem machen diese Patzer das Buch liebenswert, ohne jemanden zu verletzen. Man kann es bequem nebenbei lesen und es eignet sich auch gut als Geschenk. Die verschiedenen Schriften und Zeichnungen im Buch sorgen für Abwechslung und lockern den Inhalt auf. Wir empfehlen, das Buch alleine zu lesen, damit man dem Lachen freien Lauf lassen kann. Viel Spaß beim Lesen! Ihr findet das Buch noch bei Buchlooker oder Amazon, da es nur noch Restauflagen gibt. Bis bald, euer Markus von literaturlounge.eu

Toxin
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[Rezension] Toxin – Kathrin Lange, Susanne Thiele

Klappentext: Was, wenn eine jahrhundertealte Seuche aus der Arktis zurückkehrt? Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina bittet ihren…

Die Abenteuer der Sonnenblume

LITL495 [Autorenlesung-Podcast] Die Abenteuer der Sonnenblume - Christl Ledermann

In dieser Folge erzählt Christl Ledermann, eine Autorin aus Buchlohe im Ostalbäu, von ihrem Buch „Die Abenteuer der Sonnenblume“. Das Buch besteht aus zwei Teilen, in denen die Sonnenblume in verschiedenen Geschichten von ihrem Leben erzählt. Im ersten Teil beschreibt sie ihren Werdegang vom Samenkorn bis zur Ernte und teilt dabei wichtige Naturbegebenheiten mit dem Zuhörer. Im zweiten Teil des Buches gibt es pädagogische Anregungen zum Vorlesen sowie Vorschläge aus den Bereichen Natur, Zahlen und Mengen, Farben und Kreativität.

Die erste Geschichte handelt von einem Sonnenblumenkern, der im Keller der Gärtnerfamilie liegt und nach einer Weile vergessen wird. Als er schließlich gefunden wird, wird er in die Erde gelegt und beginnt zu wachsen. Er entwickelt sich zu einer großen Sonnenblume und ist stolz auf das, was er geworden ist.

In einer anderen Geschichte rettet die Sonnenblume eine verletzte Ameise, indem sie ihr Unterschlupf bietet und andere Ameisen helfen, sie zu heilen. In einer weiteren Geschichte blüht die Sonnenblume gerade wunderschön, als ihre Besitzer in den Urlaub fahren und den Nachbarn bitten, sie zu gießen. Doch der Nachbar stürzt und wird ins Krankenhaus gebracht, und niemand kümmert sich mehr um die Sonnenblume. Sie verdurstet fast, bis ein gewaltiges Gewitter kommt und sie mit reichlich Regenwasser versorgt. Als die Gärtnerfamilie schließlich zurückkehrt, wird die Sonnenblume wieder gut versorgt.

Des Weiteren berichtet die Sonnenblume von einer Begegnung mit einem vermeintlichen Räuber. Sie leuchtet in der Nacht und jagt ihm einen Schrecken ein, sodass er davonläuft. Am Ende des Sommers wird die Sonnenblume müde und kraftlos, aber sie hat viele schwarze Kerne in sich. Julia und Peter helfen ihr dabei, die Kerne zu sammeln. Einige werden gegessen oder zu Semmeln mit Sonnenblumenkernen gebacken, andere dienen als Futter für hungrige Vögel im Winter. Ein Kern wird im nächsten Frühjahr gepflanzt, und die Sonnenblume erfährt Vorfreude darauf, im nächsten Jahr wieder zu wachsen und neue Abenteuer zu erleben.