Georg Köhler

[Konzert] Unbekannte Komponisten und Georg Köhler können einen richtig verzaubern!

Ich habe etwas gemacht, was ich glaube viel häufiger machen sollte. Ich war Im Preview-Konzert des 4. Sinfoniekonzerts und im Sinfoniekonzert. Einfach um Vergleiche ziehen zu können und um einen Tipp zu geben, was man eher besuchen sollte. Mein Gefühl sagt mir, ich fange am besten bei den Unterschieden an. Beim Preview-Konzert gibt es keine…

Orchester

LITL548 [Podcast] Konzert: Zwei Orchester ergeben einen Klangkörper mit Volumen

In dieser Folge spreche ich über mein Erlebnis beim Sinfoniekonzert zwischen dem Landesorchester Nordrhein-Westfalen und unserem philharmonischen Orchester in Gießen. Schon zu Beginn hatte ich viele Fragen und war gespannt auf den Klang und die Atmosphäre in der Kongresshalle in Gießen. Durch ein kleines Missverständnis kamen mein Begleiter Heik und ich etwas spät an und bemerkten, dass man für die Einführung dicht an den Lautsprechern stehen musste, da die Akustik im Vorraum der Kongresshalle nicht optimal war.

Aber mit dieser Erkenntnis in der Hinterhand machten wir uns auf unsere Plätze. Es gab freie Platzwahl und obwohl das Orchester im kleinen Saal der Kongresshalle aufgebaut werden musste, war die Darbietung von Ludwig van Beethovens Stücken bereits magisch. Der Klang war voluminöser und die einzelnen Instrumente präsenter. Ich war richtig in der Musik versunken.

Dann kam das Hauptprogramm des Abends: Ein Heldenleben von Richard Strauss. Der Klangkörper war noch beeindruckender und die Solisten des Orchesters waren einfach herausragend. Es war eine tiefe Verbundenheit und Hingabe unter den Musikern zu spüren, was sich in einem wärmeren und kraftvolleren Klang widerspiegelte.

Ich war überrascht, wie gut dieses umfangreiche Musikerlebnis in der Kongresshalle klingen konnte. Es wäre wunderbar, wenn solche gemeinsamen Konzerte zwischen den beiden Orchestern öfter stattfinden könnten. Vielleicht könnten wir sogar mehr Solisten aus Gießen und Andreas Schüller als Dirigenten dabei haben. Natürlich bin ich von Nabil Shehata und den Solisten des Abends absolut überzeugt und würde nichts daran ändern wollen. Aber es wäre fantastisch, dieses Volumen und diese Klangqualität öfter erleben zu können.

Eine solche Zusammenarbeit wäre ein Highlight für die Musikfans sowohl in Gießen als auch in Siegen und es spielt keine Rolle, welches Programm gespielt wird – es ist einfach etwas ganz Besonderes.

Damit schließe ich diese Folge und freue mich auf das nächste Mal.

Neometropolis

LITL545 [Podcast] Theater: Neometropolis eine schauspielerische Dystopie

In dieser Episode geht es um das Theaterstück „Neometropolis“, eine schauspielerische Dystopie. Als jemand, der normalerweise selten Dystopien liest, bin ich gespannt darauf, das Stück zu sehen. Die Handlung spielt in der Stadt Neometropolis, in der jeder Mensch ein Implantat erhält, mit dem er auf alle Funktionen der Stadt zugreifen kann. Es gibt jedoch auch Menschen, die gegen diese Technologie sind und dagegen protestieren. Zudem gibt es einen Wald, der von der Bevölkerung nicht betreten werden darf, da dort eine tödliche Krankheit grassiert. Die Protagonisten des Stücks haben alle verschiedene Perspektiven auf die Technologie und den Wald.

Während des Stücks werden auch weniger Worte gesprochen als gewöhnlich, aber die Emotionen sind spürbar. Besonders beeindruckt hat mich die Musikerin Lyhre, die mit ihrer Musik eine beruhigende und gleichzeitig aufwühlende Atmosphäre schafft. Ihre Performance mit verschiedenen Instrumenten und dem Laptop ist beeindruckend. Alles in allem wirft das Stück viele Fragen über Technologie, Kontrolle und soziale Ungleichheit auf und regt zum Nachdenken an.

Es ist ein laufendes Training, wie wenn man ein Instrument lernt. Es ist wie bei der Filmmusik. Wenn man ein Instrument lernt, ist es wie bei der Filmmusik. Wenn sie nicht stimmt und sich kurz verschiebt, kann die ganze Stimmung sich verändern oder es wird komplett unstimmig. So etwas Komplexes performt sie live auf der Bühne. Alleine dies ist in meinen Augen schon den Eintritt wert. Sie unterstützt zu jeder Zeit die Schauspieler auf der Bühne mit ihrer Musik und man erlebt das Atmen der Stadt oder des Waldes.

Ganz kurz war da dieses Verlangen bei mir, wieder die Turntables rauszuholen oder eher von meinem DJ-Kollegen zurückzuholen und es mal wieder zu tun. Es war so ein kurzer heftiger Phantomschmerz. Auch wenn ich nie nie in der Liga von Lyhre gearbeitet habe, war ich nicht ganz so schlecht. Und vor allem mit Herz und Seele dabei. Aber irgendwie war da noch etwas anderes. Ich war mir sicher, dass ich auch Songs mit dieser Stimme habe. Als ich zu Hause erstmal den PC hochgefahren und nach Lyhre gesucht. Was soll ich sagen? Tatsächlich habe ich verschiedene Titel auf meiner Festplatte. Den Titel Sad-Cyborg zum Beispiel finde ich sehr gut, hörbar. Googelt ihn mal und schaut euch dann Neometropolis im Stadttheater Gießen an.

Jetzt habe ich mich aber sehr lange über Löhre ausgelassen. Das hängt ja auch mit meiner Vergangenheit zusammen. Das Stück im Allgemeinen ist ein Massiv für Menschen, die Utopien oder Dystopien mögen. Es ist spannend, wie es ausgeht. Es lebt von vielen verschiedenen Facetten, die einem nachdenklich stimmen. Das sind die Videohintergründe, die einen immer wieder in einen anderen Ort neben die Musik transportieren. Das sind Schauspieler, die sich wirklich immer besser finden. Es gibt natürlich auch Schauspieler, die ein wenig herausstechen, aber das Miteinander wird immer besser. Es ist nicht alles perfekt und man kann vielleicht noch das eine oder andere verbessern, aber so langsam wird es immer spannender, wieder ins Theater zu gehen.

Also, wenn ihr solche, also solche Dystopien mögt, wie wäre es mal mit einem Besuch im Stadttheater Gießen? Die Frage, die wir uns so oder so immer wieder stellen sollten ist, wie wollen wir in Zukunft zusammenleben? Welche Utopie hängen wir nach und gibt es nicht auch da vielleicht den ein oder anderen, der darunter leiden muss? Wie reagiert die Natur darauf, die uns umgibt? Ich hoffe, ihr habt genauso viel Spaß beim Ansehen, wie ich ihn hatte. Denn für mich war es eine runde Geschichte mit guten Schauspielern, aber auch viel Stoff zum Nachdenken. Bis bald wünscht euch, also bis bald, vielleicht auch im Theater. Ja, sagt euch euer Markus von literaturlounge.eu.