Tinker und Tanker
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[Rezension] Tinker und Tanker – Richard Scarry

Ein liebevoller Rückblick auf Richard Scarrys unvergessliche Helden – neu entdeckt für kleine Leser

Klappentext: Aus dem amerikanischen Englisch von Kati Hertzsch Tinker und Tanker fahren in ihrem kleinen roten Auto über Land. Als sie in Dudelstadt am Bahnübergang ankommen, entgleist vor ihnen die Lok! Das starke Nilpferd Tanker hebt sie zurück, und schon wird ihre Hilfe bei einem Brand gebraucht. Zum Dank renovieren die Einwohner von Dudelstadt die…

Zweite Heimat

LITL719 [Podcast] Science-Fiction trifft Menschlichkeit: Ein Blick auf „Zweite Heimat“ von Madeleine Puljic

In dieser Episode widme ich mich der Rezension von „Zweite Heimat – die Reise der Celeste“, einem Science-Fiction-Roman von Madeleine Puljic. Der Klappentext verspricht ein aufregendes Abenteuer, das sich um die ersten Kolonisten auf dem Mars dreht. Die Geschichte entfaltet sich, als das außerirdische Volk der E’Kturi beschließt, die Menschheit nicht länger aus der Ferne zu beobachten. Sie schicken ihr eigenes Schiff, um das Verhalten der Menschen aus nächster Nähe zu bewerten. Kapitän Lajunen, der Cellist, wird mit hundert Siedlern und sechs Besatzungsmitgliedern an Bord der Celeste zur ersten Mission zum Mars entsandt, mit dem Auftrag, eine positive Beurteilung der Menschen zu liefern, während er gleichzeitig versucht, die Herausforderungen des intergalaktischen Kontakts zu bewältigen.

Ein zentrales Element des Buches ist die Beziehung zwischen Lajunen und seiner Frau Hannah. Ursprünglich geplant, um zusammen nach Mars zu fliegen, wird Hannah aus der Mission abgezogen, nur um später in Houston bei der NASA eine wichtige Rolle zu übernehmen. Ihre Verlegung und die Entwicklungen auf der Erde, geprägt von Unwettern und steigender Kriminalität, schaffen eine angespannte Atmosphäre, die die Leser durch die gesamte Geschichte führt. Die dynamische Beziehung zwischen den Protagonisten und die Konflikte, die durch die Mission und den Kontakt mit den E’Kturi entstehen, werden eindrucksvoll dargestellt und lassen die Leser in die Emotionen und inneren Kämpfe der Charaktere eintauchen.

Während die Menschheit auf den Mars aufbricht, wird ein fremdes Raumschiff entdeckt, das ebenfalls eine Landung anstrebt. Diese Begegnung mit den E’Kturi, die nicht gerade menschlich aussehen, stellt einen Wendepunkt dar, der nicht nur das Schicksal der Kolonisten, sondern auch das der gesamten Menschheit in Frage stellt. Die Autorin nimmt sich die Freiheit, aufregende Spekulationen über die Werte und die existenziellen Fragen des Lebens im Universum aufzuwerfen. Die leicht verständliche Sprache und der tiefgründige emotionale Ausdruck machen das Buch zu einem fesselnden Leseerlebnis, das den Leser zum Nachdenken über die ethischen Herausforderungen anregt, die sowohl Menschen als auch E’Kturi konfrontieren.

Das Zusammenspiel zwischen Menschen und Außerirdischen verstärkt die Spannung der Handlung, während die Figuren in einer Welt leben, in der Misstrauen und Angst vor dem Unbekannten herrschen. Mit jedem Kapitel wird die Angst vor den potenziellen Konflikten zwischen den Rassen spürbarer. Ich finde, dass Puljic diese konfliktbeladene Interaktion geschickt nutzt, um tiefere Fragen über das Menschsein und Werte zu thematisieren. Unabhängig davon, ob man sich auf eine weitere Geschichte im Universum von „Zweiter Heimat“ freut oder ob man diesen Roman als eigenständige Erzählung betrachtet.

„Zweiter Heimat – die Reise der Celeste“ erschien 2020 beim Droemer-Knaur-Verlag und ist zwar nur noch in begrenzter Auflage erhältlich, sollte aber dennoch von jedem Science-Fiction-Fan gelesen werden. Das Buch ist nicht nur ein spannendes Abenteuer, sondern regt auch zu wichtigen Diskussionen über unsere Menschlichkeit an – Fragen, die nicht nur auf dem Mars, sondern hier auf der Erde von Bedeutung sind.

Seelenangst

LITL718 [Podcast] Sekten, Serienkiller, Seelenangst – Etzold auf Hochspannung

In dieser Episode beschäftigen wir uns mit dem fesselnden Thriller „Seelenangst“ von Veit Etzold, einer packenden Geschichte, die Clara Vidalis, eine Expertin für Täterpsychologie am LKA Berlin, in das Zentrum eines neuen Mordfalls führt. Nachdem Clara die schockierenden Ereignisse ihrer letzten Hetzjagd auf den berüchtigten Serienkiller „Der Namenlose“ verarbeitet hat, gerät Berlin erneut in den Bann einer grausamen Mordserie. Der Täter, bekannt als „Der Drache“, folgt einer perfiden Mission: Er sucht sich seine Opfer aus, die nach außen hin ein vorbildliches Leben führen, doch deren dunkle Geheimnisse die Grausamkeit seiner Taten nur verstärken.

Veit Etzold gelingt es auf faszinierende Weise, den Leser in den Bann der satanischen Sekte zu ziehen, die im Zentrum des Geschehens steht. Ich teile meine eigene Rezension und gestehe, dass mir Etzolds Bücher immer Freude bereiten, obwohl die Themen oft mehr als nur verstörend sind. Besonders die brutal inszenierten Morde, wie der eines prominenten Wohltäters, lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Die Vorstellung, dass dieser gute Samariter als Tarnung für Menschenhandel agierte, verstärkt die Abscheu und Faszination für die komplexe Geschichte.

Im Laufe des Thrillers werden Claras Ermittlungen zusammen mit ihrem Partner MacDeath von schockierenden Erkenntnissen über die satanistische Sekte bestimmt. Trotz der bildhaft brutalen Beschreibungen lässt Etzold genug Raum für die eigene Vorstellungskraft, was die Spannung und Dramatik des Buches noch verstärkt. Die Handlung bringt den Leser von einem schockierenden Erlebnis zum nächsten, und selbst nach dem Durchlesen kann ich die Dichte der Ereignisse kaum fassen.

Besonders beeindruckend ist ein Kapitel, das die Koordination zwischen den Sektenmitgliedern beleuchtet, deren Fanatismus und Selbstzerstörung die Grenzen des Vorstellbaren übersteigt. Nach dem Nachwort wird deutlich, dass Etzold sich intensive Gespräche mit Aussteigern führte, die noch düstere Geheimnisse offenbarten. Diese Erkenntnisse verstärken den Schrecken der Geschichte und hinterlassen beim Leser ein immenser Eindruck.

Ich fühle mich von der Charakterentwicklung und der dichten Atmosphäre in „Seelenangst“ angezogen. Die Figuren, wie Clara, MacDeath und Winterfeld, wachsen einem ans Herz, während sie in die Abgründe des menschlichen Seins eintauchen. Insbesondere die spannende Weiterentwicklung der Serie macht mich neugierig auf weitere Bände. „Seelenangst“, eine edle Mischung aus Spannung und Horror, kann ich jedem empfehlen, der an düsteren Thrillern interessiert ist. Das Buch ist ab 16 Jahren empfohlen, kostet 9,99 € und ist im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und dem Nervenkitzel, den diese packende Geschichte mit sich bringt.

Heute Nicht

LITL716 [Podcast] Ein Vorlesebuch, das Hoffnung schenkt: 'Heute nicht' von Julian und Timon Meyer

In dieser Episode erörtere ich das bezaubernde Kinderbuch „Heute nicht“ von Julian und Timon Meyer. Das Buch erzählt von den kleinen und großen Sorgen, die Kinder – und Tiere – manchmal plagen, sei es das Lieblingsshirt, das gerade in der Wäsche ist, oder die Enttäuschung über ungeliebten Käse auf den geliebten Nudeln. Es ist ein wunderschönes Vorlesebuch, das für Kinder ab drei Jahren geeignet ist und die Realität der Kinder mit einem feinen Gespür für Humor und Illustration einfängt.

Die Erzählung zeigt, dass auch die Tiere an einem Tag traurig und voller Kummer sind. Doch die zentrale Botschaft des Buches lautet, dass Kummer nicht für immer bleibt. Es gibt immer ein neues Abenteuer, das wartet, und jeden Tag kann etwas Besseres kommen – vielleicht heute nicht, aber morgen mit Sicherheit. Diese positive Einstellung schwingt durch jede Seite, wodurch das Buch nicht nur unterhaltsam, sondern auch psychologisch wertvoll ist.

Ich teile meine persönliche Meinung über die Gestaltung und den Inhalt des Buches. Die Illustrationen von Julian Meyer sind wahrhaftig hinreißend und fangen die Emotionen der Geschichten perfekt ein. Auch wenn die Texte aus nur einem Satz bestehen, gibt es viel Raum für die Fantasie des Kindes, die Bilder zu betrachten und eigene Geschichten zu spinnen. Es sind diese stilvollen, warmherzigen Figuren, die sofort eine Verbindung herstellen und die Herzen der Leser berühren.

Besonders in der gegenwärtigen Zeit, in der viele Kinder mit Herausforderungen konfrontiert sind, bietet „Heute nicht“ einen beruhigenden Ausblick. Es lehrt Kinder, optimistisch zu sein und Vertrauen darauf zu haben, dass nach dunklen Zeiten auch wieder Licht folgt. Das Buch ist für mich ein Mutmacher, den ich immer wieder gerne vorlesen werde, besonders in Momenten, in denen ein wenig mehr Aufmunterung nötig ist.

Abschließend möchte ich erwähnen, dass dieses Buch, das 2020 im Diogenes Verlag erschienen ist, timeless wertvoll bleibt. Es ist ein modernes Kinderbuch, das nicht nur schöne Geschichten erzählt, sondern auch wichtige Lebenslektionen vermittelt. Für 14 Euro kann man es erwerben, und ich bin überzeugt, dass es jeden Cent wert ist. Der Kern der Erzählung – dass morgen besser werden kann – ist eine Botschaft, die wir alle, besonders in herausfordernden Zeiten, im Herzen tragen sollten.