In einem tiefgründigen Interview erklärt Christian von Ditfurth die Hintergründe seines neuesten de Bodt-Romans „Zwei Sekunden“. Der Roman wird als eine brennend aktuelle Geschichte beschrieben, die sowohl einen spezifischen Terroranschlag als auch die tiefere Tragik hinter den weltpolitischen Konflikten behandelt. Der Autor betont, dass das Buch zum Nachdenken anregt, insbesondere über strategische Konflikte, die das Potenzial für einen Weltkrieg haben könnten, aber oftmals von den Medien und der Gesellschaft ignoriert werden.
Von Ditfurth spricht darüber, dass der Hauptcharakter de Bodt nicht nur ein Ermittler im klassischen Sinne ist, sondern jemand, der weit über den traditionellen Rahmen der Polizeiarbeit hinausdenkt. Der Autor hebt hervor, dass in einer Zeit, die von Terroranschlägen geprägt ist, alte Methoden der Kriminalermittlung nicht mehr ausreichend sind. de Bodt, unterstützt von einem loyalen Team, begibt sich auf Abwege, um zu den wahren Hintergründen zu gelangen, und ist sich sicher, dass seine unkonventionelle Denkweise ihn zu anderen, oft präziseren Schlussfolgerungen führt als die großen Sonderkommissionen.
Das Gespräch wechselt auch zu einer persönlichen Ebene, als von Ditfurth darauf eingeht, woher seine Inspiration kommt und wie er eine gewisse Aktualität in seine Geschichten einfließen lässt. Die Anschläge vom 11. September haben die Welt verändert, und der Autor fühlt sich verpflichtet, die komplexen Gefahren dieser neuen Zeit darzustellen. Er äußert sich über die Loyalität seiner Charaktere, insbesondere über Debott und seine zwei Mitarbeiter, die auch bereit sind, in moralisch zweifelhaften Bereichen zu agieren, um ihr Ziel zu erreichen.
Der Autor thematisiert auch die Herausforderungen, die er bei der Konstruktion von Fällen für seine Protagonisten hat. Während er sich früher mit weniger bedeutenden Kriminalfällen beschäftigte, hat er sich nun entschieden, weltpolitische Themen zu behandeln, die das Potenzial haben, die Gesellschaft tiefgreifend zu beeinflussen. Es wird klar, dass von Ditfurth seine Geschichten nicht nur zur Unterhaltung, sondern auch zur Aufklärung seiner Leser nutzt.
Ein weiterer zentraler Punkt des Interviews ist die Diskussion über zukünftige Entwicklungen im Rahmen der de Bodt-Reihe, insbesondere über den nächsten Band, der sich mit Wasser als zentralem Konfliktthema auseinandersetzt. Der Autor bekräftigt, dass die Themen seines Buches nicht an Brisanz verlieren werden, sondern vielmehr relevanter denn je erscheinen, da sie grundlegende soziale, politische und strategische Fragen aufwerfen, die die Menschen betreffen.
Abschließend reflektiert von Ditfurth über die gesellschaftlichen Spannungen der Gegenwart und die Unfähigkeit bestimmter Gruppen, rationalen Argumenten zu folgen. Er erkennt die Komplexität dieser Problematik an und betont, dass es zwar einen Bodensatz an Menschen gibt, der schwer zu erreichen ist, aber dennoch wichtig bleibt, diese Diskussion weiterzuführen. Sein Ziel, unterhaltsame, relevante und zum Nachdenken anregende Literatur zu schaffen, zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Interview und zeigt seine Leidenschaft für das Schreiben und die Themen, die er behandelt.