Herr Groß und Herr Klein
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[Rezension] Herr Groß und Herr Klein – Tomi Ungerer & Barbara Brenner

Klappentext: Aus dem amerikanischen Englisch von Anna Cramer-Klett. Illustriert von Tomi Ungerer, Text von Barbara Brenner Giraffe und Maus haben wirklich wenig gemeinsam. Nicht nur, dass einer riesig und der andere winzig ist. ›Giraffe war bräunlich, / Maus war grau. / Maus liebte die Nacht, / Giraffe den Morgentau. / Maus knabberte Kerne, / Giraffe…

Mein drittes Leben
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[Rezension] Mein drittes Leben – Daniela Krien

Klappentext: Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt…

Der Drahtzieher

LITL634 [Podcast-Interview] Von Drahtzieherei und inneren Abgründen: Sarah Pines im Gespräch über Der Drahtzieher

Im Interview auf der Frankfurter Buchmesse spricht die Autorin Sarah Pines über ihr neues Buch „Der Drahtzieher“ das im Sauerland spielt. Die Idee für den Roman entwickelte sich durch ihr Leben in den USA, wo sie Heimweh nach ihrer Heimat verspürt. Das Sauerland, bekannt für seine Drahtzieherei, bildet den Hintergrund für die erzählte Geschichte. Pines erklärt, dass die Drahtzieherei im Sauerland eine bewegte Geschichte hat und sogar auf eine Hochkultur zurückblicken kann, was sie inspirierte, eine Figur zu schaffen, die von ihrem Ur-Urgroßvater beeinflusst wurde. Während sie sich mit den verschiedenen Charakteren und deren Beziehungen beschäftigt, hebt sie die Komplexität der Figur der Rauschekleidmutter hervor, deren geheimnisvolle Natur im Verlauf der Geschichte allmählich enthüllt wird.

Theo Hassler, der Protagonist, wird als tyrannische und oberflächliche Figur dargestellt, die stark auf das äußere Erscheinungsbild fixiert ist. Pines wollte mit diesen oberflächlichen Charakteren den Kontrast zu den verborgenen Abgründen und Unsicherheiten der Protagonisten darstellen. Theo zeigt eifersüchtige Züge gegenüber Albert, einem anderen zentralen Charakter, obwohl er selbst moralisch fragwürdig handelt. Diese Doppelmoral des Patriarchen wird als wiederkehrendes Thema im Buch präsentiert. Pines geht auch auf die Figur Alba ein, die aus Südafrika stammt und mit der deutschen Realität ringt.

Die Autorin diskutiert die Relevanz der historischen Elemente in ihrem Werk. Während sie eine Grundlage in realen Projekten aus der Geschichte nutzt, betont sie den fiktionalen Charakter ihres Romans. Das Sauerland wird als nostalgischer Ort beschrieben, der sowohl aktiv als auch ruiniert ist, was eine melancholische Stimmung erzeugt. Pines hat ihre Recherche durch persönliche Erlebnisse und Familienerinnerungen genährt, statt in tiefere historische Archive einzutauchen. Ihre Erzählung vermischt persönliche Nostalgie mit der Geschichte der Drahtzieherei, und sie schafft ein Bild davon, wie sich Gemeinschaften im Wandel der Zeit verändern.

Über die Frauenfiguren im Roman reflektiert Pines, insbesondere über Marthe, die unabhängig und stark ist, im Gegensatz zu Alba, die in ihrer Rolle gefangen wirkt. Diese Dynamik wird durch die Erzählung hindurch sichtbar, da die Charaktere in überlieferten Konventionen gefangen sind und mit ihren persönlichen Wünschen ringend dargestellt werden. Zudem meint sie, dass ihre Schwierigkeiten, die Männerfiguren darzustellen, aus deren historischer Prägung resultieren, da viele von ihnen harte Facetten zeigen und innerlich oft im Konflikt stehen, was zusätzlich zur Komplexität der Erzählung beiträgt.

Abschließend gibt Sarah Pines einen Ausblick auf ihr nächstes Projekt, das in Kalifornien und der Schweiz spielt und sich auf eine weibliche Hauptfigur konzentriert, die in einem Dichterkreis aufwächst. Sie betont, dass sie sich mit jeder neuen Geschichte in neue Perspektiven einarbeiten möchte, was ihr Schreiben sowohl herausfordernd als auch erfüllend macht. Das Interview lässt die Zuhörerschaft mit einem tiefen Eindruck von Pines literarischem Ansatz und den Themen, die sie erforscht, zurück, insbesondere der zwischenmenschlichen Beziehungen und dem Einfluss von Geschichte und Heimat auf die individuelle Identität.

Der Drahtzieher
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[Rezension] Der Drahtzieher – Sarah Pines

Klappentext: Theodor Hugo Hasselt hat Haltung, Wutanfälle und fluktuierende Finanzen. Der Fabrikant aus dem Sauerland soll das eingeschlafene deutsch-britische Eisenbahnprojekt »Vom Kap nach Kairo« wiederbeleben. In Südafrika verliebt er sich rettungslos in seine Cousine Alba und führt sie heim auf sein Landgut in Iserlohn. Doch dort angekommen, will Alba plötzlich Theodors besten Freund Albert, der…