Interview

  • LITL503 [Podcast-Interview] mit Kathrin Lange und Susanne Thiele über das Buch: Toxin

    Wir haben gerade ein Gespräch mit Kathrin Lange und Susanne Thiele geführt. Wir haben uns bereits auf das Du geeinigt. Wir sind uns nicht sicher, ob es letztes oder vorletztes Jahr war, als wir den Vertrag für die Romanserie mit Nina Falkenberg und Tom Morell unterzeichnet haben. Es ist schon zwei Jahre her, seit das erste Buch der Serie, „Probe 12“, veröffentlicht wurde. Von Anfang an hatten wir eine Serie geplant und es ist sehr interessant, die Weiterentwicklung zu beobachten. Sie haben genug Material über Bakterien und Viren für mehrere Folgen. Naturwissenschaft, Biologie und Medizin im Allgemeinen sind sehr faszinierende Themen. Diesmal geht es um Milzbrandbakterien. Sie denken über dieses Thema nach der Corona-Pandemie nach und es ist toll zu sehen, dass es immer noch Leser gibt, die sich dafür interessieren. Die Idee, dass es dieses Mal um den Milzbrand-Erreger geht, kam aufgrund des politisch relevanten Themas Klimawandel. Das Auftauen von Permafrostböden, wie auf der nordsibirischen Halbinsel Jamal, ist ein interessantes Ereignis, das bereits die Aufmerksamkeit der Leser gewonnen hat. Es gab dort bereits Milzbrandinfektionen durch alte Erreger, die sich über Rentiere verbreitet haben. Diese Ereignisse dienen als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung der Handlung. Es ist erschreckend zu erfahren, dass man sich selbst anstecken könnte, wenn man mit den Bakterien in Berührung kommt.

    Ihnen ist wichtig, verschiedene Standpunkte aufzuzeigen und interessantere Ansätze zu finden. Ihre Geschichten sollen nicht nur unterhalten, sondern auch Wissen vermitteln. Es ist ihnen wichtig, dass Ihre Themen nicht fremd bleiben und in den Alltag der Leser integriert werden.

    Wir erzählen die Geschichte von Arctic Village, die stark von einem ähnlichen Fall inspiriert ist, der auf der Halbinsel Jamal in Sibirien stattgefunden hat. Es ist schwierig, sich gegen Populisten wie Klimawandelleugner zu stellen. In Talkshows werden immer noch falsche Wissenschaftler eingeladen, deren Thesen längst widerlegt wurden. Das bedeutet jedoch nicht, dass Wissenschaftler sich nicht sicher sind, dass der Klimawandel existiert. Es gibt auch Falschpublikationen, die von Interessen geleitet sind und ohne wissenschaftliche Überprüfung auf den Markt kommen. Es ist wichtig, nicht in ein sogenanntes „Kaninchenloch“ zu fallen, in dem man falsche Informationen annimmt. Für mich persönlich ist das eines der größten Probleme, das ich sehe, auch für die Wissenschaft. Es ist wichtig, dass die Menschen lernen, wie sie an die richtigen Informationen und Quellen gelangen. Gute Recherchefähigkeiten sollten bereits in der Schule gelehrt werden. Das ist etwas, das wir in unserer Show immer transparent machen.

    Sie haben Ihre Verantwortlichkeiten aufgeteilt. Susanne ist für die Wissenschaft und Korrektheit zuständig und Kathrin für die Spannung. Manchmal gibt es Diskussionen darüber, wie wir den Plot gestalten sollen. Sie versuchen, eine Lösung zu finden, die sowohl wissenschaftlich korrekt als auch spannend ist. Manchmal entscheiden sie sich für eine unrealistische Variante, geben dies aber offen zu. Sie streiten sich eigentlich nie, sondern diskutieren nur Je nach Handlungsort und Umständen müssen sie manchmal interpretieren oder etwas dramatisieren. Es muss schließlich knallen und unterhalten, um das Publikum zu erreichen. Ihr Ziel ist es, Menschen auf unterhaltsame Weise für die Wissenschaft zu begeistern. Sie denken bereits über den dritten Band nach und freuen sich, in spätestens zwei Jahren wieder voneinander hören zu lassen.

  • LITL498 [Podcast-Interview] mit Christopher Kloeble zu dem Buch: Das Museum der Welt

    In dieser Folge haben wir das Buch „Das Museum der Welt“ als eine faszinierende Geschichte kennengelernt, die von europäischen Reisenden in Südostasien handelt. Die Idee für das Buch entstand, als ich von der Geschichte der Familie Schlagkind-Walds hörte und daran interessiert war, die Perspektive der einheimischen Bevölkerung einzubeziehen.

    Die Familie Schlag war zu ihrer Zeit sehr bekannt und erfolgreich, aber im Laufe der Jahre geriet ihre Geschichte in Vergessenheit. Das Buch erzählt die Geschichte aus der Sicht eines Waisenjungen namens Bartholomäus, der kritisch hinterfragt, wie die Wissenschaftler sein Land vermessen und die Kultur übernehmen. Bartholomäus steht symbolisch für den Widerstand gegen diese Übernahme. Indem ich die Geschichte aus seiner Perspektive erzähle, konnte ich auch humorvolle Elemente einbringen und zeigen, wie absurd es ist, wenn jemand in dein Land kommt und dir sagt, wie du sein sollst, nur weil du von dort stammst.

    Ein wichtiges Thema in „Das Museum der Welt“ ist die Rolle von Kindern. Ich glaube fest daran, dass Kinder Dinge sehen können, die Erwachsene oft übersehen. Kinder haben eine einzigartige Kombination aus Weisheit und Naivität, die ihnen erlaubt, Fragen zu stellen und Dinge in einem neuen Licht zu betrachten. In dem Buch geht es auch um das Konzept eines Anti-Museums, das als Buch dargestellt wird. Der Autor/Die Autorin hat sich viele Gedanken über Museen und Objekte gemacht, da sie eine koloniale Vergangenheit haben. Die Idee eines Anti-Museums fand der/die Hauptprotagonist(in) spannend und wollte alles in einem Buch festhalten. Dies spiegelt auch die Parallelen zur Literatur wider. Ein Buch kann ein ganzes Universum enthalten und viele unsichtbare Dinge transportieren.

    Die Geschichte des Hauptprotagonisten wird in Tagebuchform erzählt, mit Fokus auf verschiedene Objekte. Es war interessant, die Art und Weise, wie über Objekte geschrieben wird, umzukehren und aus der Sicht des Hauptprotagonisten zu sehen. Ursprünglich ist er in einem Waisenhaus aufgewachsen, sein erstes Museum wurde von den anderen Kindern zerstört. Dann begann er, alles aufzuschreiben. Der Leiter des Kinderhauses, Vater Fuchs, und deutsche Pfarrer hatten ebenfalls einen Einfluss auf die Geschichte.

    Wir haben auch über die koloniale Vergangenheit Indiens und den Einfluss der East India Company gesprochen. Die East India Company hatte ab dem 16. Jahrhundert großen Einfluss in Indien und agierte wie ein eigener Staat mit einem eigenen Heer. Sie spielten die Maharajas geschickt gegeneinander aus und erwarben nach und nach Territorien. Der Handel mit Gewürzen und Textilien war für Europa von großer Bedeutung und Indien war ein wertvolles wirtschaftliches Ziel. Die East India Company führte auch illegal Opium nach China ein, um das Land zu destabilisieren und ihren eigenen Machtanspruch zu stärken. Dies führte schließlich zum Chinesisch-Englischen Krieg und zur Entstehung von Hongkong als Ergebnis des Kriegsverlusts der Chinesen.

    Das Schreiben über Indien und die Beschäftigung mit neuen Themen hat meine Sicht auf die Welt erweitert. Es ermöglicht mir, andere Kulturen und Perspektiven kennenzulernen und meine eigene Identität zu reflektieren. Es ist eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem empfehlen würde. Wir haben bereits Projekte im Auge, die uns weiterhin herausfordern werden, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wohin sie uns führen werden.

    Alles in allem hat mich die Geschichte von „Das Museum der Welt“ beeindruckt und mich dazu angeregt, über Identität, Herkunft und Zugehörigkeit nachzudenken. Es ist wichtig, verschiedene Perspektiven einzunehmen und die Komplexität der Welt zu erkennen. Das Buch lädt uns ein, die Welt aus den Augen anderer zu sehen und unsere eigene Rolle darin zu hinterfragen. Es war eine anregende Diskussion und hat mir viel Spaß gemacht.

  • LITL492 [Podcast-Interview] mit Linus Geschke über die Bücher: Tannestein und Finsterthal

    In diesem Gespräch spreche ich mit Herrn Geschke, dem Autor der Bücher „Tannenstein“ und „Finstertal“. Wir diskutieren die Vermeidung von Krimi-Klischees und die Entwicklungen der Charaktere in seinen Geschichten. Herr Geschke betont, dass er eine Vor- und Nachgeschichte für seine Figuren wichtig findet, um ihnen Tiefe zu verleihen. Er möchte, dass sogar Bösewichte positive Seiten haben, um ihre Handlungen besser zu verstehen. Dabei spielt die Wahl der Schauplätze für die Atmosphäre der Geschichte eine große Rolle. Außerdem erwähnt er seine positive Erfahrung mit dem DTV-Verlag und betont, dass Unterhaltung genauso wichtig wie Literatur ist.

  • LITL483 [Podcast-Interview] mit Natascha Battus Interview über das Buch: "Angstfrei!" 5 Minuten gegen innere Unruhe, Angst und Panik

    In dieser Episode spreche ich mit Natascha Battus, der Autorin des Buches „Angst frei“, über das Thema Angst in der heutigen Zeit der Corona-Pandemie. Natascha erklärt, dass sie das Buch bewusst einfach gehalten hat, damit es auch für Menschen geeignet ist, die unter Stress stehen und nicht viel Zeit haben. Das Feedback zeigt, dass viele Menschen von dem Buch profitieren und es ihnen hilft. Natascha selbst hatte lange Zeit mit Ängsten zu kämpfen und fand die im Buch vorgestellten Techniken sehr hilfreich. Sie betont, dass Angst grundsätzlich etwas ist, das uns schützt, aber wenn Ängste das Leben einschränken, sollten wir nach Hilfe suchen. Sie erklärt, dass es viele professionelle Methoden aus der Traumaforschung und der Verhaltenstherapie gibt, die sie für jeden verständlich gemacht hat. Diese Übungen bringen nur das hervor, was man gerade verkraften kann und sind auch im Alltag nützlich, zum Beispiel bei Lampenfieber. Natascha legt Wert darauf, dass man zuerst die Angst akzeptiert und sie als einen Teil von sich selbst betrachtet, der einen schützen will. Dadurch kann man entspannen und mit den verschiedenen Tools aus ihrem Buch arbeiten.

    Als nächstes sprechen wir über das Züricher Ressourcenmodell, eine individuelle und persönliche Methode, mit der Natascha in ihren Kursen den Menschen zeigt, wie sie ihre eigenen Probleme und hinderlichen Muster angehen können. Es gibt keine Patentrezepte, sondern sie hilft den Teilnehmern, persönlich mit sich in Kontakt zu treten und ihr Unterbewusstsein zu lesen. Dabei sind die eigenen Körperempfindungen sehr wichtig. Diese Methode hilft den Menschen, ihre eigenen Lösungen zu finden, anstatt abhängig von einem Coach zu sein. Auch Tiere, wie der Hund Enzo, können eine beruhigende Wirkung haben und das Vertrauen, das der Hund ausstrahlt, kann für die Menschen sehr heilsam sein. Im Buch wird sofort das Du angeboten, was ein Zeichen dafür ist, dass man sich fallen lassen und öffnen kann.

    Natascha erklärt, dass es eine Strategie gibt, um Hemmungen abzubauen und dass sie das „Du“ in ihrem Buch verwendet, um sich ihren Lesern nahe zu fühlen. Sie ist keine Expertin, sondern hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und möchte den Lesern helfen. Natascha betont auch, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten und sich selbst anzunehmen, besonders während der Corona-Beschränkungen. Es ist die perfekte Gelegenheit, sich selbst zu finden und zu akzeptieren. Sie ermutigt Eltern und Pflegepersonen, sich um ihr eigenes Wohlbefinden zu kümmern, damit sie auch für andere da sein können. Ähnlich wie im Flugzeug sollten wir zuerst unsere eigene Sauerstoffmaske anlegen, bevor wir anderen helfen. Natascha empfiehlt auch, sich mal wieder ein Buch vorzunehmen, um positive Energie zu tanken.

    Wir sprechen auch über das Thema innere Bilder und Unterbewusstsein. Natascha erklärt die Bedeutung von starken inneren Bildern und wie sie uns motivieren können. Sie spricht von den Micro-Moves, kleinen Bewegungen, die wir machen können, um unsere inneren Bilder auszudrücken. Das kann beispielsweise ein symbolischer Handstand oder das Tragen eines speziellen Accessoires sein. Diese Bewegungen signalisieren unserem Unterbewusstsein, dass wir in der richtigen Haltung sind. Natascha empfiehlt auch eine Übung, bei der wir uns überlegen, welches Tier die Eigenschaften hat, die wir gerade benötigen. Diese Übung kann Angst reduzieren und uns helfen, neue Energie zu tanken.

    In der Podcast/Show wird auch darüber gesprochen, wie wichtig es ist, Situationen neu zu betrachten und Gefühle in Balance zu bringen. Es wird empfohlen, gemischte Gefühle zu akzeptieren und herauszufinden, wie man negative Gefühle reduzieren kann, um neue Ideen zu entwickeln und andere Möglichkeiten zu erkennen.