Orchester

LITL631 [Podcast-Konzert] Telemann, Mozart, Debussy: Ein Konzertabend zwischen Ebb' und Fluth in Gießen

In dieser Episode reflektiere ich über einen unvergesslichen Konzertabend im Stadttheater Gießen, der mit einem musikalischen Genuss zwischen Ebb‘ und Fluth gefüllt war. Die Spielzeit beginnt für mich wie gewohnt mit dem ersten Sinfoniekonzert und ich finde es beruhigend, wieder vertraute Gesichter unter den Angestellten des Theaters zu sehen. Die Eröffnung des Abends übernahm Christian Förnzler, der dem Publikum Telemanns Werk „Hamburger Ebb‘ und Fluth“ vorstellte. Mit seiner humorvollen und informativen Einführung, untermalt durch passende Musikbeispiele, schuf er eine angenehme Atmosphäre, die die Zuhörer gut auf den Abend einstimmte.

Der fließende Übergang zur Ouvertüre von Mozarts „Idomeneo“ war meisterhaft gestaltet. Viele Jahre liegen zwischen diesen Kompositionen, doch das Orchester schaffte es, die wesentlichen musikalischen Elemente miteinander zu verbinden. Mendelssohns „Meeresstille und glückliche Fahrt“ war der nächste Höhepunkt und ich war besonders gespannt auf den Übergang, da ich aus meiner DJ-Erfahrung weiß, wie wichtig die Abstimmung zwischen den Stücken ist. Der Unterschied in der Entstehungszeit von mehr als 40 Jahren war kaum zu hören – eine gelungene Fusion der Epochen, die dem Publikum in dieser Form einen besonderen Genuss bescherte.

Darüber hinaus hatte ich die Gelegenheit, die französische Komponistin Outi Tarkiainen und ihr Werk „Midnight Sun Variations“ zu erleben, das in Gießen Premiere feierte. Obwohl ich zunächst Vorbehalte wegen der Vierteltöne hatte, fesselte mich die Darbietung der Musiker. Die Disharmonien, die einige Hörer störten, konnten mir eine interessante emotionale Tiefe vermitteln, die mich an die Geschichte erinnerte, die ich gerade lese. Die Leistung der Musiker war bemerkenswert und es war bewundernswert, wie sie trotz der technischen Herausforderungen ein harmonisches Gesamterlebnis schufen.

Den krönenden Abschluss des Abends bildete Claude Debussys „La Mer“. Diese Komposition ermöglichte es mir, die Weite des Meeres und die Wellen förmlich zu spüren. Debussys Fähigkeit, die Essenz des Meeres in Musik zu verwandeln, berührte mich tief. Ich fühlte mich wie auf einem Segelschiff, umgeben von einem stürmischen, lebendigen Meer aus Klängen. Die gesamte Darbietung war eine kleine Reise durch die Jahrhunderte, die mir nicht nur die Schönheit der Musik näherbrachte, sondern auch die unterschiedlichen Empfindungen, die jeder im Konzert erleben kann.

Musik ist oft eine Frage der Wahrnehmung und des persönlichen Geschmacks, und gerade deshalb macht jeder Konzertabend solche Erfahrungen besonders. Das Publikum mag nicht immer einer Meinung sein, aber die Vielfalt der Emotionen und Eindrücke, die Musik hervorrufen kann, macht die Abende im Theater immer wieder lohnenswert. Ich freue mich bereits auf das nächste Konzert und kann es kaum erwarten, wieder in die Welt der Musik einzutauchen.

Orchester

[Konzert] Telemann, Mozart, Debussy: Ein Konzertabend zwischen Ebb‘ und Fluth in Gießen

Die Spielzeit beginnt für mich ja immer mit dem ersten Sinfoniekonzert und was ist entspannender als ein Abend am Meer mit schöner Musik und dem ein oder anderen Gespräch. Es ist einfach schön, wieder die „alten“ Gesichter zu sehen, die freundlichen und lachenden Gesichter der Angestellten vom Stadttheater. Die erste Einführung war diesmal von Herrn…

Chorkonzert
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[Chorkonzert] Der Abschied eines Großen Chorleiters

Jan Hoffmann verlässt das Stadttheater. Nach 25 Jahren war heute am 06.07.2023 ein schwerer Tag für Menschen, die Chormusik, oder viel mehr Musik in jeder Form, lieben und aus Gießen kommen. Jan Hoffmann geht als Chorleiter nach Dresden an die Semperoper und ganz ehrlich, ich kann es verstehen, aber trotzdem bin ich traurig. Aber langsam,…

La clemenza di Tito

LITL463 [Podcast-Oper] La clemenza di Tito oder einmal Dallas statt Rom

Premiere im Stadttheater Gießen nach dem Sommernachtstraum, habe ich da etwas Angst. Aber gut, Caterina Cornaro und „Tosca“ haben mir ja auch gezeigt, dass das Stadttheater Gießen Opern kann und damit meine ich, dass es mit Frankfurt oder anderen, Opernhäuser in Hessen es aufnehmen kann.

Aber so eine gewisse Grundskepsis bleibt und erst recht, wenn Ann-Christine Mecke sagt, dass sie „La clemenza di Tito“ vom Bühnenbild her wie in der Serie Dallas gestalten. Ganz ehrlich, mein Bauchgrummeln wurde nicht weniger. Interessant war aber bei der Einführung auch die Geschichte der Oper, des Textes und wie sich dich Zeiten in den 60 Jahren zwischen Entstehung des Textes und der Vertonung durch Mozart verändert haben. Auch wurde auf die verschiedenen Arten der Oper eingegangen, einmal die Opera seria und die Opera buffa. Ihr wollt über die Geschichte dieser Opernarten etwas erfahren? Da gibt es zwei Wege, entweder man befragt die „Tante“ Google, oder, mein Tipp, man geht in die Oper und zwar in „La clemenza di Tito“ im Stadttheater Gießen. Das kann ich euch ans Herz legen. Es war wie immer kurzweilig und gut rübergebracht, was Frau Mecke zu erzählen hatte. Ich hätte ihr sicher noch eine halbe Stunde zuhören können, aber es sollte ja auch noch eine Oper aufgeführt werden. Besonders herausragend ist die Sache mit der Klarinette, die extra aus Paris nach Gießen geholt wurde und zwar eine Bassettklarinette, die sich durch einen besonders warmen Klang auszeichnet. Sie kommt in der Arie des Sesto im zweiten Akt zur Geltung. Das besondere an der Klarinette ist, dass sie sich seit ihrer Entstehung im 18. Jahrhundert verändert hat. Zur Zeit von Mozart waren A- und C- Klarinetten sehr gängig und für diese hat Mozart komponiert. Der Klang der damals gängigen Bassettklarinette ist gerade in den hohen Lagen weicher als der, der heute gängigen B-Klarinette. Natürlich könnte man auch diese verwenden, aber es verändert den Klang und den Charakter des Stückes. Tristan Roche, als Soloklarinettist, verleiht diesem Instrument eine wunderbare Stimme im Duett mit Jana Markovic als Sesto.