Christin Henkel

LITL541 [Podcast-Interview] mit Christin Henkel über das Buch: Achtsam scheitern

In dieser Episode spreche ich mit Christin Henkel. Ich habe das Buch „Achtsam Scheitern“ gelesen und stelle fest, dass etwa 92% der Buchautorinnen tatsächlich echte Christin Henkels sind. Im Buch lernt der Leser sie persönlich kennen und gewinnt mich lieb. Sie ist auf dem Land aufgewachsen und genießt immer noch Besuche bei Ihren Eltern und die Natur. Sie liebt das Stadtleben und wohnt zentral in München mit Zugang zum Englischen Garten und der Bar-, Kneipen- und Restaurantszene. Ihre Kindheit hat sie ohne Fernseher verbracht und heute habe sie auch keinen für ihre eigenen Kinder, obwohl ich ihnen vielleicht eine Alternative bieten wird. Sie spricht über meinen minimalistischen Lebensstil, alternative Haarpflege und meine Meinung zu Lifestyle-Bloggern.

Ihr ist eine gesunde Balance wichtig und ich verwende bestimmte Produkte aufgrund ihrer Funktionalität, auch wenn sie aus Plastik bestehen. Sie ist skeptisch gegenüber Bloggern, die ihre Kinder in ihre Inhalte einbinden. Sie erwähnt auch die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen in der Kulturbranche und dass ich das Konzert- und Kabarettleben vermisse. Aufgrund von Corona verbringe sie nun ihre Abende zuhause und nutze die Zeit zum Lesen. Ich plane ein weiteres Buch und möchte auch wieder mehr Filmmusik machen. Sie erwähnt auch mein erfolgreiches Konzert in Gießen und dass es nett ist, in einer Stadt zu leben, solange die Leute cool sind. Ich schließe mit der Botschaft, dass man das Leben nicht zu ernst nehmen sollte und auch mal achtsam scheitern darf.

Caveman

LITL540 [Podcast] Theater: Caveman - ein Abend mit viel gutem Humor

In dieser Folge waren wir im Theater und haben das Stück Caveman gesehen. Es war ein besonderer Abend voller Gelächter im kleinen Saal der Kongresshalle in Gießen. Tom erzählt von Missverständnissen in Beziehungen und räumt damit auf. Er spricht über Höhlenmalereien, Unterschiede zwischen Mann und Frau, Schönheitsideale und die Jagd. Sein Auftritt ist zum Brüllen komisch. Er erläutert verschiedene Verhaltensweisen beim Einkaufen und diskutiert humorvoll über Männergespräche. Tom kann seine Botschaften gut vermitteln und das Publikum ist begeistert. Er nimmt nicht nur Frauen und Männer auf die Schippe, sondern auch sich selbst. Das Stück ist ein absoluter Lacher und vermittelt humorvoll Beziehungstipps für beide Geschlechter.

Wir haben ein Theaterstück aufgeführt, das einen Spiegel vor das Gesicht hält. Es bringt den ganzen Saal zum Lachen und vielleicht auch zum Nachdenken. Es sorgt auf jeden Fall für gute Unterhaltung. Holger Dechsen schafft es, den Monolog komplett rüberzubringen, ohne dabei plump zu wirken. Viele Comedians sind einfach flach, aber nicht dieses Stück. Ich schließe mich da dem Schauspieler an. Erzählt anderen von dem Stück und schaut bei der Homepage von Caveman vorbei, um herauszufinden, wann das Stück in eurer Nähe ist. Kommt und seht es euch an. Heute Abend habe ich viele begeisterte Menschen gesehen und genauso viele lachen gehört. Und ganz ehrlich, wir lachen viel zu wenig. Wenn wir gemeinsam über unseren inneren Steinzeitmenschen lachen können, dann ist das doch auch schon etwas. Wenn man gemeinsam lacht und dadurch vielleicht besser versteht, kann man doch eine bessere Beziehung und ein Miteinander erreichen. Das war’s von meiner Seite. Bis bald, euer Markus von literaturlounge.eu.

LITL539 [Podcast] Rezension: Die Optimierer - Theresa Hannig

LITL539 [Podcast] Rezension: Die Optimierer - Theresa Hannig

In dieser Woche sprechen wir über das Buch „Die Optimierer“ von Teresa Hannig, das mit dem Stefan-Lübbee-Preis ausgezeichnet wurde. Das Buch spielt im Jahr 2052 in der Bundesrepublik Europa, die sich vom Rest der Welt abgeschottet hat. Dort sorgen hochentwickelte Roboter in der sogenannten Optimalwohlökonomie für Wohlstand und Sicherheit.

Die Geschichte dreht sich um Samson Freitag, einen Lebensberater im Staatsdienst und glühenden Verfechter des Systems. Doch als er beschuldigt wird, eine falsche Beratung durchgeführt zu haben, gerät er in einen Abwärtsstrudel, aus dem er nicht mehr entkommen kann. Das System versucht alles, um ihn zu optimieren, ob er es will oder nicht.

Mich als Rezensent hat von Anfang an die Hauptfigur und die totalitäre Überwachung des Staates fasziniert. Besonders beeindruckt hat mich die Verwendung von Linsen im Auge, um ins Internet zu gelangen oder sich fortzubewegen. Samson Freitag als Lebensberater spiegelt die treu ergebene Haltung gegenüber dem Staat wider.

Ich vergleiche das Buch mit George Orwells „1984“ und den Borg aus Star Trek, da es ebenfalls um totale Überwachung und Schwarmintelligenz von Robotern geht. Trotz dieser Parallelen entwickelt sich die Geschichte anders als erwartet und überrascht den Leser immer wieder.

Ich möchte betonen, dass das Buch trotz seiner dystopischen Thematik zum Nachdenken anregt und sich gut lesen lässt. Ich hoffe, dass es seine Leser findet. „Die Optimierer“ ist 2017 im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen und kostet immer noch 14 Euro.

Neujahrskonzert

LITL538 [Podcast-Konzert] Neujahrskonzert: Stimmungsvoller Start ins neue Jahr

In dieser Folge sprechen wir über das Neujahrskonzert im Stadttheater Gießen, das für mich und Heike zu einer schönen Tradition geworden ist. Die besondere Energie, die nur die Musik vermitteln kann, zaubert uns jedes Jahr aufs Neue ein Gefühl von Freude und Begeisterung. Obwohl das Konzert jedes Jahr ausverkauft ist, wird es anscheinend immer beliebter. Viele Leute fragen mich immer wieder, warum wir nicht einfach das Neujahrskonzert aus Wien im Fernsehen schauen. Doch diese Frage kann ich nicht mehr hören. Deshalb möchte ich nun versuchen, euch die Gründe dafür näherzubringen.

Der Abend beginnt mit einer wunderschönen Overtüre von Franz von Sopé namens „Ein Morgen, ein Mittag und ein Abend in Wien“. Besonders beeindruckend ist das Solospiel von Attila Hündel am Violoncello, das einfach atemberaubend und voller Emotionen ist. Auch der Generalmusikdirektor und Dirigent, Andreas Schüller, ist ein großartiger Entertainer. Seine Moderation ist leicht und unterhaltsam, er erzählt nicht nur über Franz von Sopé, sondern geht auch auf die Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich ein und erklärt uns musikalische Einflüsse. Dabei lernen wir nicht nur etwas Neues, sondern haben auch Grund zum Schmunzeln.

Das Philharmonische Orchester wird von Julia Araujo begleitet, die den Kasar singt. Es ist ein wahrer Genuss, ihre kraftvolle Stimme zusammen mit dem Orchester zu hören, auch wenn sie an manchen Stellen etwas zu präsent wirkt und dadurch das Orchester ein wenig überdeckt. Doch das ist meckern auf hohem Niveau.

Nach der Pause zeigt sich, dass das Orchester und der Dirigent eine Einheit bilden. Wie Heike es treffend ausdrückt: „Sie waren schon immer gute Musiker, aber jetzt spielen sie zusammen.“ Es gibt einen perfekten Klangkörper, mit einem Dirigenten, der das Orchester souverän leitet. Die Pause dauert 20 Minuten und dient sowohl den Zuhörern als auch den Musikern als Erholungszeit. In dieser Zeit können wir uns das Kunstwerk im Foyer anschauen, das von einem Künstler des Stadttheaters gemalt wurde und die Moldau zum Thema hat. Heike war besonders begeistert, da sie mit ihrer Blockflötengruppe dort war und die Kinder genauso beeindruckt waren wie sie. Diese Vorstellungen sind wirklich zu empfehlen.

Nach der Pause geht es weiter mit weiteren beeindruckenden Stücken wie der Overtüre von Johann Strauss‘ „Zigeunerbaron“ und den ungarischen Tänzen von Johannes Brahms. Besonders das Duett zwischen Sylvia und Edwin aus Emmerich Kalman’s „Die Csárdásfürstin“ ist ein besonderer Genuss, bei dem Julia Arauche und Michael H. ihre gefühlvolle Stimme zum Besten geben. Auch die ungarische Rhapsodie Nr. 2 in Cis-Moll von Franz Liszt berührt die Zuhörer zutiefst und sorgt am Ende des Konzerts für stehende Ovationen.

Warum sollte man also zu einem solchen Konzert live gehen? Jeder Künstler freut sich über eine ausverkaufte Vorstellung, aber das besondere Gefühl, in einem klassischen Konzertsaal zu sitzen und die Musik zu sehen und zu fühlen, kann kein Livestreaming ersetzen. Man kann sich auf einzelne Instrumente konzentrieren und das Konzert intensiv erleben. Es ist ein beglückendes Gefühl, das man nur live erleben kann. Ich gehe nun mit einem anderen Gefühl ins neue Jahr, beschwingt und gut gelaunt. Klassische Musik verbindet und ist etwas Besonderes, das man nur vor Ort erleben kann. Ich möchte immer wieder zurückkommen, um diese Musiker zu erleben und einen perfekten Start ins neue Jahr zu haben. Und vielleicht möchtest du nächstes Jahr oder bei einem der Konzerte des Philharmonischen Orchesters Gießens dabei sein. Ich bin mir sicher, dass es sich lohnen wird. Heute war es fast drei Stunden lang Musik auf einem sehr hohen Niveau, und man konnte die Erschöpfung und das Lachen bei den Musikern auf der Bühne genauso wie beim Publikum spüren. Egal ob alt oder jung, solche Momente sind etwas Besonderes und viel zu selten. Vor dem Fernseher passiert das noch seltener, oder? Bis bald. Ciao, ciao. Dein Markus von literaturlounge.eu.