[Rezension] Drei Tage Wut – Catherine Bruton
Klappentext:
Als die Stadt brannte
Der Zufall bringt sie zusammen: Maggie, Tochter einflussreicher Eltern, die das Leben meist von der sicheren Warte hinter der Kamera betrachtet; Little Pea, Mitglied einer brutalen Londoner Straßengang; und der farbige Tokes, der versucht, sein Leben auf die richtige Spur zu bekommen. Als Little Pea vom Leader seiner Gang drangsaliert wird, beschützt Tokes ihn – und wird selbst zur Zielscheibe. Hilflos muss Maggie mit ansehen, wie Tokes bei den ausbrechenden Straßenkrawallen zum Sündenbock gemacht wird. Doch als nicht nur Fensterscheiben zu Bruch gehen und Läden geplündert werden, kann sie nicht mehr so tun, als wäre sie nur unbeteiligte Zuschauerin …
Rezension:
Manchmal, kommt man ja zu einem Buch wie du Jungfrau zum Kind. Da diskutiert man mit Menschen darüber, welches Buch man gerne haben möchte und dann bekommt man gesagt: „Also Herr Eggert das Buch passt viel besser wie das andere.“
Und man denkt sich: „Herr Gott, warum glaubt die Person das denn? Meint sie etwa, sie kenne meinen Büchergeschmack besser wie ich selbst?“ Und dann liest man das Buch und bemerkt, dass sie recht hatte. Gut, dass ich doch noch vertrauen kann.
So bin ich also auf das Buch „Drei Tage Wut“ von Catherine Bruton gestoßen. Ich muss gerade mal eben ein wenig durchatmen. Ich liebe ja gesellschaftskritische Bücher auch im Jugendbuchbereich, manchmal sind sie schon recht emotional.
Aber komme ich mal langsam zur Sache. Catherine Bruton erzählt die Geschichte von Maggie, die aus gutem Haus kommt, aber keine richtigen Freunde findet. Ihre Eltern haben sich scheiden lassen und der Vater ist weggezogen. Ihre Mutter ist Politikerin, hat eigentlich nur ihre Karriere im Kopf und kümmert sich wenig um ihre Tochter.
Dann ist da noch Tokes, dessen Mutter von seinem Vater weggezogen ist, da dieser ein Bandenmitglied ist und sie nicht möchte, dass ihr Sohn in diesem Umfeld aufwächst. Aus Tokes soll etwas Anständiges werden – so der Plan der Mutter.
Dann gibt es da noch Pea, der Mitglied in der Starfish Gang und irgendwie deren Spitzel ist.
Die drei lernen sich im Park kennen, wo Maggie mal wieder einen Film dreht. Sie betrachtet ihr Umfeld immer durch den Sucher ihrer Kamera und denkt, so werde sie nicht gesehen. Dabei filmt sie, wie Tokes Pea beschützt, der gerade vom Anführer der Starfish Gang bedroht wird.
Es kommt zu einer Freundschaft der ungleichen Drei. Sie geraten in Krawalle in ihrem Stadtviertel in denen auch Freunde von Maggie zu Schaden kommen. Man kann wirklich sagen, dass die Stadt brennt. Maggie filmt alles und gibt sich immer wieder selbst die Schuld, als ob sie alleine der Grund der Krawalle in London wäre.
Komme ich jetzt mal zum Fazit über das Buch. Dass es zum Krawall kommen wird, bekommt man sehr schnell mit, auch wer wohl mit daran schuld ist, aber was das Buch wirklich interessant macht, ist nicht Maggie, sondern Tokes. Er kommt am Anfang sehr ruhig daher, aber er ist der, der immer wieder die anderen beschützt und auch stützt. Er war für mich die Figur, mit der ich am meisten mitgefiebert habe. Er zeigt, dass jeder, egal ob man nun arm ist, oder reich, oder in der Gesellschaft besser dasteht, auch Zivilcourage im Kleinen leisten kann.
Es ist ein Buch, welches zeigt, dass man Fehler machen kann, aber man sollte immer aus den Fehlern lernen. Jeder hat eine zweite Chance verdient und auch dabei ist es egal welche Hautfarbe man hat oder wo man in der Gesellschaft steht.
Für mich ist es ein Buch für Schulklassen, also für den Deutschunterricht oder im Sozialkundeunterricht, einfach deswegen damit man über die angesprochenen Themen spricht, schließlich, und dies zeigt das Nachtwort, ist dieses Buch ja auch durch Diskussionen mit Schülern entstanden. Gerade dies sollte schon ein Indiz sein, dass dies ein Buch für Schulen ist.
Also wenn Sie Lehrer sind, wie wäre es einfach einmal rein zu lesen und dann mit der passenden Klasse das Buch durcharbeiten.