Klappentext:
Milena Agus erzählt in ihrem kleinen preisgekrönten Roman die Geschichte einer sardischen Großmutter, die als junges Mädchen so von der Sehnsucht erfüllt war, die große Liebe zu erfahren, dass sie mit ihren anzüglichen Liebesbriefen sämtliche Verehrer vertrieb. Als reife, unglücklich verheiratete Frau trifft sie den Mann ihrer Träume. Eine Liebeserklärung an das ganz große Gefühl, an Sardinien und an eine einzigartige Großmutter und deren verblüffendes Lebensgeheimnis.
Rezension:
Als ich dieses Buch bekommen habe, wollte ich es sofort lesen, aber kennt ihr das, man ist noch an einem anderen Buch und legt dieses auf dem SUB und dort verschwindet es, da noch ein Buch und noch eins dazu kommt. Letztens habe ich ein anders Buch aus dem SUB gesucht, als mir dieses kleine wieder in die Finger fiel und ich habe es wieder nach oben gelegt.
Gestern war es dann soweit. Eigentlich war es eher ungeplant. Ich wollte es nur mal kurz in die Hand nehmen. So ein Kapitel zum Testen geht immer – und schwupp war ich in der Geschichte gefangen. Ich lernte Sardinien in den 1940er Jahren kennen, mit den großen und kleinen Problemen, die man in den Kriegszeiten und danach nun einmal hatte.
Auch die Familie der Großmutter wird in diesem Roman beschrieben, die deren Wünsche weder verstehen noch respektieren. Sie sucht die die große Liebe und endet letztlich doch nur in einer Vernunftehe. Da sie unter Nierensteinen leidet fährt sie in den 50er Jahren aufs Festland zur Kur. Dort lernt sie ihre große Liebe, den Reduce, kennen. Man kennt dies heute noch unter dem Begriff Kurschatten in dem einen oder anderen Kurort.
Man erfährt viel über die Armut der Sarden. Viele sind ausgewandert und haben zum Beispiel in Mailand ihr Glück versuchen. Oft wurde das Leben in der neuen Heimat in den Berichten an die Familie zuhause geschönt. Hier kommt es dadurch raus, weil die Großmutter zusammen mit ihrem Mann und Sohn nach Mailand reist, um die Verwandtschaft zu überraschen, der es dort doch so gut geht.
Ihr merkt, es werden auf den 136 Seiten viele Themen angefasst. Diese werden zwar nicht tiefer gehend behandelt, aber es nimmt einen emotional stark mit. Ich habe hier auch nur ein paar Dinge aufgegriffen, aber es waren noch so einige Themen mehr, die Milena Agus in dem Buch anreißt. Während ich es las, schwebte ich immer wieder zwischen Kloß im Hals und hach ist das schön. Frau Agus schafft es wirklich sehr gut, Emotionen in einem zu wecken. Innerhalb von ein paar Seiten fesselte sie mich, sodass ich dieses Buch in einem Rutsch durchlesen musste und abends trotzdem, oder gerade deswegen, nicht gleich einschlafen konnte. Es hat mich noch lange beschäftigt, ohne dass ich sagen könnte warum genau. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass mich der Film aus dem Jahre 2017 sicherlich nicht so berührt hätte, wie dieses Buch. Also, wie wäre es mit unbedingt lesen?
Titel: Die Frau im Mond
Autor/In: Agus, Milena
ISBN: 978-3-423-13736-2
Verlag: dtv Verlag
Preis: Restauflagen
Erscheinungsdatum: 27. Januar 2009