Sorge-dich-nicht-stirb

[Rezension] Sorge dich nicht, stirb! – Dietrich Faber

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Inhalt:

Kommissar Bröhmann optimiert sich.

Auch im beschaulichen Vogelsberg geht das Leben oft krumme Wege: Henning Bröhmann hat sich aus dem vorzeitigen Ruhestand verabschiedet und ist wieder bei der Kriminalpolizei. Aber diesmal so richtig! Hatte Henning früher einen Ruf als Kommissar Lustlos, will er den Job nun so perfekt erfüllen, dass sein Eifer schon wieder zum Problem wird. Hennings unaufhaltsam näher rückender fünfzigster Geburtstag hat daran sicher keinen geringen Anteil.

Pünktlich zur Geburtstagsfeier kommt es zu einem Mord in einem örtlichen Coaching-Achtsamkeits-Motivations-Power-Balance-Institut. Kurz darauf liegt da schon die nächste Leiche. Und während Henning sich an dem Fall abarbeitet, gerät er selbst immer mehr in die Fänge grenzenloser Selbstoptimierung. Kommissar Bröhmann ermittelt, macht dabei vieles richtig – und einiges richtig falsch.

Rezension:

Irgendwie mag ich das ja nicht, wenn ich, bevor ich ein Buch gelesen habe, schon auf der Lesung war. So hatte ich dann manchmal noch die Stimme von Herrn Faber im Ohr, und die Situationen, die da gerade in der Lesung waren.

Aber dies ist dann mein persönliches Problem. Das habe ich aber auch, wenn ich einen Film sehe und danach das Buch lese, dann überlagern die Figuren meine eigene Fantasie.

Komme ich nun zum Buch. Es spielt zum einen bei der Geburtstagsparty zu Bröhmanns 50. Geburtstag und in der Zeit einige Tage davor, als der Mord am Geschäftsführer des Instituts stattfand.

Zufälliger Weise trifft Bröhmann in dem Institut auch die Dings, die echt einen leichten Schuss hat. Sie scheint mir ein wenig zu überspitzt ist, wobei ich auch einige flüchtige Bekannte habe, die ich manchmal die Dings nenne, wenn ich mal wieder nicht sofort auf den Namen komme.

Zwischendurch gibt es dann noch eine Rückblende und man lernt, wie manche solcher Optimierungsintitute arbeiten. Ich kenne solche Vorgehensweisen noch aus der Zeit, als ich mich mal mit Ausbildung von Versicherungsvertretern beschäftigte. Dort wurde auf ähnliche Art und Weise geschult, wie in diesem Institut die Menschen optimiert wurden.

Und alleine daran sieht man, dass es in jeder noch so überspitzten Situation etwas gibt, was dem wirklich sehr ähnlich erscheint.

Auch die Situation als der DJ bei der Geburtstagsfeier Hessi auf den Tisch geholfen hat, habe ich mehr als einmal im Laufe meines DJ-Daseins erlebt – und ganz ehrlich, es gab Situationen, die noch haarsträubender waren.

Ich habe die Momente im Buch absolut genossen, teilweise mit der Stimme von Dietrich Faber, teilweise aber auch mit Erinnerungen an meine eigenen Erfahrungen als Dienstleister für Geburtstage und Hochzeiten. Was den Mordfall betrifft, kann ich mir vorstellen, dass solche oder ähnliche Situationen immer wieder vorkommen können.

Mein Fazit zu diesem Buch ist, man wird sehr gut unterhalten. Die Lachfalten werden teilweise mehr, und die Figuren wachsen einem von Buch zu Buch immer mehr ans Herz. Ich finde es aber auch gut, dass eine Serie auch mal ein Ende findet und der Autor überlegt, was er sonst noch machen kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mal wieder ein Buch von Herrn Faber lesen darf. Es muss ja nicht unbedingt ein Krimi sein, es gibt noch viele andere Genres, die man nutzen kann. Ich bin gespannt, was kommt.

Ich werde sicherlich über kurz oder lang noch die anderen Bände der Reihe lesen, einfach auch deswegen, weil ich unsere mittelhessischen Ortsnamen so gerne in einem Buch lese. Da gibt es noch so viele Orte zu entdecken und jeder dieser Orte kann sicherlich mehr als eine spannende Geschichte erzählen. Ich sitze wirklich gerade hier und freue mich, dieses Buch gelesen zu haben, auf der anderen Seite, fühle ich doch ein Stück Trauer, dass die Reihe nun beendet ist. Ich kann aber jedem, der einfach gut und intelligent unterhalten werden, und Mittelhessen etwas kennenlernen möchte, dieses Buch und die gesamte Reihe ans Herz legen.  

Verlag: Rowohlt Verlag

ISBN: 978-3-499-00099-7

Genialokal

Buch24
Thalia
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