Feindesopfer

Klappentext:

Zettorberg, ein erfolgreicher Geschäftsmann, wird in seinem Haus in Helsinki tot aufgefunden. Er hatte zuvor harte Maßnahmen und Entlassungen angekündigt und sich so unzählige Feinde gemacht. Das Mordmotiv scheint klar, als Jusuf die Ermittlungen übernimmt. Der findet jedoch heraus, dass Zettorberg noch ganz andere Feinde hatte. Auf einem Foto, das man in seinem Haus findet, sind neben dem Ermordeten zwei Männer zu sehen, deren Gesichter vom Täter ausgekratzt wurden. Wer sind diese zwei…

Rezension:

Wer mich kennt weiß, ich habe momentan so meine Probleme mit finnischen Krimis. Sie sind mir teilweise zu depressiv und so schluckte ich mal kurz – ein Krimi aus Finnland und dann auch noch fast 500 Seiten.

Ein wenig Angst hatte ich doch, aber manchmal kommt es anders als man denkt, und das ist gut so. Ich habe also mit „Feindesopfer“ den 3. Band einer Reihe angefangen und lernte Jessica und Jusuf und das Team drum herum kennen. Da ist auch die Chefin Hellu, die bei dem Fall, in dem ein sehr erfolgreicher Geschäftsmann ermordet wurde, gerade Jusuf als leitenden Ermittler einsetzt, also einen Farbigen, in einem Land, in dem es noch weniger farbige Polizisten und Ermittler gibt, als bei uns.

Man stelle sich einfach einmal vor, einer unserer Großindustriellen wird in Deutschland ermordet und ein Farbiger leitet die Ermittlungen, am besten noch eine Frau oder ein Transgender. Ich will da mal die Bildzeitung oder die AfD lesen und hören. Ich glaube, das wäre sehr spannend. Und genau so etwas macht die Vorgesetzte von Jusuf, indem sie ihn einsetzt. Ganz ehrlich, mutig und ich finde es gut! Ok, Jusuf ist keine Frau und auch nicht Transgender, aber mutig ist es trotzdem. Es gibt einfach zu viele haltlose Vorurteile in dieser Welt. Schön wäre es, wenn es nicht mehr der Rede wert wäre, weil es normal ist.

Dann ist da der eigentliche Mord, der in einem gesicherten Zuhause stattfindet. Man fragt sich, wie man da reinkommen kann. Es gibt ja auch noch einen Personenschützer, der es aber auch nicht sein kann, denn er hat ein perfektes Alibi.

Es kommen immer wieder neue Verdächtige in meinem Kopf an die Reihe. Zudem gibt es noch eine Geschichte, die sich 1990 ereignete und die auch etwas damit zu tun hat. Also wieder neue Verdächtige. Dann wird der Anwalt von Zettorberg ermordet und es gibt da noch eine Gruppe von Menschen, die es auf Jessica abgesehen haben, die sich beurlauben lies.

Von anderen Mitarbeitern der Mordkommission wird man überrascht und dies alles ereignet sich in mehr oder weniger 24 Stunden. Und nein, es strengt nicht an, dem allen zu folgen, denn irgendwie hat Max Seeck es drauf, das alles in eine gut strukturierte Geschichte einzuweben, die logisch erscheint. Ja, es kann schon sein, dass bestimmte Dinge nur in der Fantasie funktionieren, aber wir bewegen uns ja immer noch „nur“ in einem Roman und nicht in der Realität.

Für mich ist Max Seeck ein Autor, den man auf dem Schirm haben sollte, wenn man gut geschriebene Krimis oder Thriller lesen möchte. Er hebt sich doch von den etwas depressiv wirkenden Kommissaren ab, die man in den letzten Jahren so vorgesetzt bekommt.

Der Schreibstil ist packend und klar. Es wird immer wieder mit dem eigenen Kopf und der eigenen Fantasie gespielt, ohne zu überladen und einen zu überfordern. Ja, es gibt immer wieder Probleme, die die einzelnen Personen haben, aber sie überlagern den Kriminalfall nicht. Der Mord steht im Vordergrund.

Man wird über 500 Seiten gut unterhalten und immer wieder zusammen mit dem Team von Jusuf und Jessica auf falsche Fährten gesetzt. Ich freue mich schon jetzt auf die alten Fälle der Bände 1 und 2 und auch auf die neuen. Wer ermittelt mit mir mit? Ich hoffe, das Max Seeck noch so einige Leser und Leserinnen finden wird.

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