Für immer und einen Weihnachtsmorgen

[Rezension] Für immer und einen Weihnachtsmorgen – Sarah Morgan, gelesen von Irina Scholz

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Klappentext:

Skylar Tempest hat noch nie verstanden, warum der Fernseh-Historiker Alec auf der ganzen Welt geliebt wird. Schließlich verhält er sich ziemlich abgehoben und hat es sich in den Kopf gesetzt, sie nicht zu mögen. Als das Schicksal ihr am Ende des Jahres dazwischenfunkt, muss sie Heiligabend ausgerechnet an seiner Seite verbringen. Und obwohl ihr diese Weihnachtszeit zunächst nicht sehr gnadenbringend erscheint, könnten die Glocken auf Puffin Island nicht süßer klingen. Denn bei ihm und seiner Familie herrscht das schiere Festtagschaos. Und das kann manchmal ganz schön liebenswürdig sein …

Rezension:

Das Cover lässt es schon vermuten – es ist kein Krimi sondern eine romantische Geschichte. Also genau das richtige in der Vorweihnachtszeit für gefühlsbetonte Menschen, aber auf keinen Fall was für mich. Das war zumindest meine Grundeinstellung. Die sogenannte „Frauenliteratur“ ist meist nicht wirklich mein Fall. Zur Flucht vor der Realität bevorzuge ich eher einen schönen Fantasy-Roman. Aber irgendwas hat mich gefesselt und dazu gebracht, das Buch bis zur letzten Sekunde aufmerksam zu hören.

Skylar scheint erst mal eine erfolgreiche Frau zu sein. Eine Künstlerin, die ihre erste Vernissage in London hat, dazu noch einen Erfolgreichen Freund, der gerade zum Senator gewählt wurde. Sie ist einfach glücklich und hofft nun mit ihm die vielen geplanten Dinge unternehmen zu können. Doch dann zeigt er sein wahres Gesicht und für Skylar bricht eine Welt zusammen. Ausgerechnet in dieser erniedrigenden Situation kommt Skylar ein Bekannter zu Hilfe, von dem sie es am wenigsten erwartet hätte. Alec ist für sie immer nur ein überhebliches arrogantes A*** gewesen. Eine Person, die sie ihren gemeinsamen Freunden zu liebe erträgt. Er macht das Unerwartete. Er bleibt bei ihr, pflegt und unterstützt sie. Nimmt sie zu einem vorgezogenen Weihnachtsfest mit zu seiner Familie.

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Hier erlebt Skylar ein absolutes Kontrastprogramm zu einer Weihnachtsfeier in ihrer Familie. Nichts ist geplant, keine Sitzordnung und ein Gast passt immer noch an den Tisch. Eine Herzlichkeit, die mir eigentlich völlig normal erscheint, denn so kenne ich Weihnachten. Klar, es wird etwas Besonderes gekocht, aber ansonsten ist es normal und ungezwungen. Skylar aber kommt aus einer mir völlig fremden Welt, in der sich das Leben nur darum dreht wer welche Stellung hat bzw. wie man eine entsprechend bessere erreicht. Zum Weihnachtsessen werden keine Freunde eingeladen, sondern Menschen die Einfluss haben und für das berufliche Leben des Vaters oder der Kinder wichtig sein könnten. So ein Weihnachten könnte ich nicht ertragen – Skylar eigentlich auch nicht, aber es ist nun mal ihre Familie. Eigentlich kann sie einem nur Leid tun. Sie hat mich stark an eine Freundin erinnert, die ebenfalls mit solch oberflächlichen Streben nach der Zugehörigkeit zu den Reichen und Schönen aufgewachsen ist. Daher muss ich ehrlich sagen, so wenig wie ich normaler Weise für die Liebesliteratur übrig habe, dieser Roman hat vieles, dass sehr realistisch und gar nicht so unwahrscheinlich ist, wie man denken könnte.

Während des Hörbuchs musste ich oft an meine Familie denken, die ich immer nur am Wochenende sehe. Und ähnlich wie Alec brauche ich meine Freiheit, schätze aber den sicheren Hafen bei Eltern und Geschwistern. Vielleicht hat mich da die vorweihnachtliche Sentimentalität erwischt, aber das Buch hat mir einfach gefallen. Skylar, Alec und auch die anderen Figuren sind als Charaktere sehr gründlich gezeichnet. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und sieht die Situationen immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln.

Das einzige, was mich ein wenig genervt hat, war die für meinen Geschmack zu intensive Beschreibung der Liebesszenen. Ob das jetzt an der Hörbuchfassung oder am Originaltext lag, kann ich nicht sagen, aber in einem Buch hätte ich einfach weitergeblättert. Bei einer CD ist das nicht ganz so einfach, da man ja nicht weiß wie lange die Passage ist. Da es nur einzelne Szenen waren, lässt sich das aber noch ignorieren.

Mein Fazit: Das gesamte Buch ist hörenswert – nicht nur vor Weihnachten. Man muss sich mal drauf einlassen. Ob es an meiner winterlichen Stimmung lag, oder ob mir auch ein weiteres Buch von Sarah Morgan gefällt, werde ich demnächst testen. In meinem kleinen Stapel Hörbücher auf Warteschleife liegt noch eins von ihr.

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