Festung am Rhein

[Rezension] Die Festung am Rhein – Maria W. Peter

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Klappentext:

Eine gigantische Festung, ein teuflischer Verrat und eine verbotene Liebe

Coblenz, 1822: Hoch über der Stadt entsteht die preußische Feste Ehrenbreitstein. Als geheime Baupläne von dort verschwinden, wird Franziskas Bruder wegen Landesverrats verhaftet. Er soll die Pläne an die Franzosen verkauft haben – immerhin war ihr gemeinsamer Vater ein Offizier Napoleons. Um seine Unschuld zu beweisen, ist Franziska auf die Hilfe des strengen Leutnants Rudolph Harten angewiesen. Bei der Suche nach dem wahren Verräter kommen sich die beiden näher, als es sich für einen Preußen und eine Halbfranzösin gehört…

Die Festung Ehrenbreitstein (erbaut 1817 bis 1828) thront bis heute hoch über Rhein und Mosel. Zum 200-jährigen Jubiläum der Festungsstadt Koblenz entwirft Maria W. Peter ein schillerndes Panorama der Rheinprovinz im 19. Jahrhundert. Preußische Disziplin trifft auf rheinische Lebensfreude.

Rezension:

Es war mal wieder an der Zeit, einen historischen Roman zu lesen. Irgendwie habe ich diese Gattung in letzter Zeit echt oft überblättert, also habe ich mich nach längerem Hin und Her für die Festung am Rhein entschieden. Und was muss ich sagen? Die Autorin werde ich mir mal merken.

Da haben wir die Liebesgeschichte zwischen Rudolph und Franziska. Was das ganze schwierig macht, ist zum einen, das Franziska zur Hälfte Französin ist und Rudolph ein Preußischer Offizier. Zum anderen trägt es auch nicht gerade zur Entspannung des Verhältnisses bei, das Franziskas Bruder Christian auch noch verdächtigt wird, die Baupläne der Festung Ehrenbreitstein an die Franzosen verkauft zu haben. Christian wird dann auch noch im Militärgefängnis gefangen gehalten und sogar gefoltert.

Die einzige die am Anfang glaubt, dass Christian unschuldig ist, ist Franziska, wobei auch sie das Gefühl hat, dass er etwas verheimlicht.

Franziska zieht bei ihrem Onkel aus, bei dem sie seit dem Tod ihres französischen Vaters zusammen mit ihrem Bruder lebte. Sie fängt im Haus der von Rülows an zu arbeiten, da sie das Gefühl hat, dass diese etwas mit der Spionage in der Festung zu tun haben.

Rudolph ist mit für den Bau der Festung verantwortlich und wird von Captain von Rülow beauftragt, die Wahrheit über die Spionage herauszufinden. Er wird aber selbst verdächtigt, da er in der Schlacht zu Waterloo zusammen mit Franzosen gefunden wurde. Es gibt Gerüchte, dass er eigentlich mit den verhassten Franzosen zusammenarbeitet.

Ich denke, man merkt aufgrund des kurzen Abrisses der Geschichte, dass einiges an Konfliktpotential in der Geschichte vorhanden ist. Die handelnden Personen geraten laufend mit dem Gewissen in Konflikte, was ihre Erziehung oder Gesinnung betrifft.

Man merkt auch recht schnell, wie zerstritten das Rheinland auch untereinander war. War man nun für Preußen oder für die Franzosen, die ja lange Zeit über das Rheinland geherrscht haben. Dann gibt es da ja noch die verschiedenen Lebensweisen und die Personen, die egal wer gerade an der Macht ist, erst einmal versuchen, Profit daraus zu schlagen.

Dann bekommt man so ganz nebenbei noch mit wie alles wegen der Industrialisierung im Umbruch war. Alles in allem ist es ein sehr gut geschriebener historischer Roman, wo auch ich mich mal wieder mit der Deutschen Geschichte auseinandersetzen musste. Es ging weniger um die Liebesgeschichte, sondern mehr um das in sich gespaltene Land und genau dieser Probleme, die sich daraus ergeben haben.

Man hatte immer wieder das Gefühl, dass genau dies die Absicht der Autorin war und ist. Die Geschichte hat eigentlich keine Längen, sondern ist genau auf den Punkt. Man lernt nebenbei etwas. Es ist spannend, wobei man relativ schnell zumindest eine Ahnung hat, wer die „böse“ Person im Haus Rülow ist. Wer aber letztendlich der Strippenzieher ist, dies ist dann doch sehr überraschend.

Also wenn ihr einen gut geschriebenen historischen Roman in dieser Zeit suchen solltet, dann kann und muss ich euch genau diesen ans Herz legen. Zudem zeigt er auch, dass man trotzdem noch etwas von dem Gegenüber annehmen sollte – egal wie verschieden die Kultur ist. Und dies ausgerechnet in unserer deutschen Geschichte. Vielleicht sollten sich manche Menschen auch mal mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen und nicht von vornherein sagen, das ist ein Ausländer, der ist schlecht für mich.

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