Hörbücher

  • LITL754 Melodien und Erinnerungen: Eine Reise durch Campinos ‚Hope Street‘

    In dieser Folge widme ich mich der Hörbuchrezension von „Hope Street, wie ich einmal englischer Meister wurde“, gelesen von Campino. Der Klappentext verspricht einen Einblick in Campinos Leben, das von der Leidenschaft für den Fußball, der Familientradition und dem Brexit geprägt ist. Campino, einer der bekanntesten Musiker Deutschlands, erzählt nicht nur von seiner Karriere, sondern auch von seiner frühen Bewunderung für den englischen Stürmer Kevin Keegan, der symbolisch für seine Identitätsfindung steht. Diese Fanliebe kombiniert sich mit der Komplexität seiner Herkunft: als Sohn einer englischen Mutter und eines deutschen Vaters findet er seinen Platz zwischen den Kulturen und der Liebe zu seinem Lieblingsclub, dem FC Liverpool.

    Ich reflektiere über das Jahr 2020, das für viele eine Herausforderung darstellte, auch für mich. Die Absage von Konzertbesuchen und Events, die hohe Vorfreude mit sich brachten, führte zu einer Zeit, in der man sich in der eigenen Traurigkeit niederlassen wollte. Doch dann kam die positive Wendung durch Campinos Buch, das ich in Form des Hörbuchs erlebte. Die Tatsache, dass er es selbst einsprach und mit Liedern bereicherte, hat mir die perfekte Gelegenheit gegeben, mich während einer Reise an die Nordsee in die nostalgische Erzählung fallen zu lassen.

    Besonders fasziniert war ich von den nostalgischen Erinnerungen, die Campino an seine Kindheit und Jugend knüpft. Er beschreibt eindrucksvoll die Vorfreude auf Radiosendungen und das Plattentauschen in der Schule, was mir vertraut vorkam. Selbst wenn ich einige der erwähnten Bands nicht live erleben konnte, brachte mir Campinos Erzählweise die Musik näher, die Teil seiner und meiner Erinnerungen war. Die Erzählung über das tragische Unglück im Hillsborough Stadium erzeugte bei mir Gänsehaut und ließ mich über die Relativität von Erinnerungen im Zusammenhang mit persönlichen Erlebnissen nachdenken.

    Im Laufe des Hörbuchs lerne ich nicht nur mehr über Fußball, sondern auch über Campinos eigene Reise, die oft mit besonderen Begegnungen, wie jener mit Jürgen Klopp, verknüpft ist. Diese Geschichten zeigen, dass auch prominente Persönlichkeiten ganz normale Menschen mit ihren eigenen Unsicherheiten und Erfahrungen sind. Es treibt mich zum Nachdenken darüber, wie Fanleidenschaften und künstlerische Ambitionen manchmal miteinander konkurrieren, was ich als Hobbymusiker nur zu gut nachvollziehen kann.

    Ich betrachte die Auswirkungen der Pandemie, die die Pläne vieler Menschen durchkreuzt hat. Campinos Umgang mit dieser Thematik spiegelt nicht nur seine persönliche Betroffenheit wider, sondern auch die allgemeine Verwirrung und Frustration in Bezug auf den Umgang mit dem Sport und den Konzerten in dieser Zeit. Die Schwierigkeiten der aktuellen Lage und die daraus resultierenden Einsichten haben auch in Campinos Texten ihren Platz gefunden.

    Abschließend komme ich auf die musikalischen Elemente des Hörbuchs zu sprechen. Die Integration von Liedern aus der Mercy Beat Era verleiht der Erzählung eine besondere Tiefe. Besonders beeindruckt hat mich die Akustikversion von „You’ll Never Walk Alone“, die in ihrer Schlichtheit und emotionalen Intensität unvergesslich bleibt. Sie schließt das Hörbuch mit einem Gefühl von Hoffnung ab und unterstreicht die Verbindung, die Campino zwischen Fußball und Musik schafft.

    „Hope Street, wie ich einmal englischer Meister wurde“ ist ein faszinierendes Hörbuch, das ich allen ans Herz lege, die sich für Themen wie Identität, Leidenschaft und die untrennbare Verbindung von Musik und Sport interessieren. Es hat meine Sicht auf Campino und seine Geschichte nachhaltig geprägt und bietet einen wertvollen Einblick in die Welt eines Künstlers, der trotz seiner Erfolge nie seine Wurzeln vergisst.

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  • LITL717 [Podcast] Tauchen Sie ein in die düstere Welt von Carl Mørck: Eine Rezension von 'Opfer 2117 von Jussi Adler Olsen

    In dieser Episode widme ich mich der Rezension des Hörbuchs „Opfer 2117“, gelesen von Wolfram Koch und geschrieben von Jussi Adler Olsen. Dieses Werk ist der achte Fall der Carl Mørck-Reihe, die seit ihrer Entstehung im Jahr 2006 höchste Aufmerksamkeit auf den Bestsellerlisten genießt. In diesem speziellen Fall verfolgt das Sonderdezernat Co., unter der Leitung von Kommissar Carl Mørck, die Aufklärung längst vergessener Kriminalfälle und stößt dabei auf erschütternde Wahrheiten, die in der heutigen Zeit von großer Bedeutung sind.

    Der Kriminalroman beginnt mit einem schockierenden Ereignis: An der Küste Zyperns wird die Leiche einer Frau angespült, die diese Episode als Opfer Nummer 2117 kennzeichnen soll. Die dunkle Wahrheit ist jedoch, dass sie nicht ertrunken ist, sondern ermordet wurde. Diese Entdeckung setzt eine Kettenreaktion in Gang, die einen jungen Gamer aus Kopenhagen dazu bringt, seine blutigen Videospiel-Fantasien in die Realität umzusetzen. Gleichzeitig kämpft Assistent Assad, ein zentraler Charakter im Sonderdezernat Q, mit seinen eigenen Dämonen, denn er kannte die verstorbene Frau und ist tief betroffen von ihrem Schicksal.

    Die ungekürzte Lesung bringt die düstere und spannungsgeladene Atmosphäre des Buches auf packende Weise zum Leben. Wolfram Koch, ein erfahrener Sprecher, vermittelt mit seiner markanten Stimme die komplexe Handlung, die in drei parallelen Erzählsträngen abläuft. Diese Stränge laufen zunächst unabhängig voneinander, beginnen jedoch allmählich miteinander zu verschmelzen und entfalten ein kunstvolles Geflecht von Verbindungen und Verpflichtungen, die das Verständnis des Lesers herausfordern.

    In dieser Rezension reflektiere ich nicht nur die packende Struktur und die fesselnde Erzählweise von Jussi Adler Olsen, sondern teile auch meine eigenen Empfindungen und Gedanken, die während des Hörens des Hörbuchs aufkamen. Ich beschreibe die Einführung des Journalisten Joan, dessen verzweifelte Suche nach Erfolg und Anerkennung ihn auf eine gefährliche Spur führt. Diese parallelen Geschichten sind günstige Bausteine, die geschickt zu einem größeren Ganzen zusammengefügt werden, während sich die Leser oder Hörer immer tiefer in die Materie hineinziehen lassen.

    Das Hörbuch ist überaus fesselnd, nicht zuletzt dank der stilistischen Fähigkeiten von Wolfram Koch, der es versteht, jede Szene lebendig werden zu lassen. Jussi Adler Olsen verarbeitet in „Opfer 2117“ aktuelle gesellschaftliche Themen, insbesondere die Flüchtlingskrise, und bietet dabei verschiedene Perspektiven, die den Thriller bereichern. Ich kann nur empfehlen, dieses einmalige Hörerlebnis zu genießen und sich von der Spannung mitreißen zu lassen. Die gesamte Laufzeit des Hörbuchs beträgt 18 Stunden und 8 Minuten und es ist eine Investition, die sich für Fans des Genres sowie für Neulinge der Carl Mørck-Reihe mehr als lohnt.

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  • LITL653 [Podcast] Ein zeitloser Mordfall: Agatha Christies „Das krumme Haus“ im Hörbuchformat

    In dieser Episode widmen wir uns der Hörbuchkritik von „Das krumme Haus“, einem klassischen Kriminalroman von Agatha Christie, der von Patrick Roche eindrucksvoll gelesen wird. Der Klappentext verspricht einen spannenden Krimi – ein Haus, ein Mord und eine Familie voller Verdächtiger. Das krumme, große Haus der Familie Leonides wird zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens, als der alte Aristide Leonides auf mysteriöse Weise ermordet wird. Die verschiedenen generationsübergreifenden Familienmitglieder haben alle ein Motiv, doch keiner kann letztlich überzeugen. Die engagierte Enkelin Sophia weigert sich, ihren Verlobten Charles zu heiraten, solange der Mordfall nicht gelöst ist. Doch dann geschieht ein weiterer Mord, und Charles sieht sich der Herausforderung gegenüber, Scotland Yard bei der Aufklärung des Verbrechens zu unterstützen.

    In meiner persönlichen Rezension beleuchte ich, dass „Das krumme Haus“ zwar kein neues Werk ist – es erschien 1949 in England und in Deutschland 1951 – doch die Neuauflage als Hörbuch bringt frischen Wind in die Geschichte. Schon als Kind war ich ein großer Fan von Christies Krimis und der Verfilmungen von Margaret Rutherford, sodass ich sehr gespannt auf diese Lesung war. Zu Beginn fühlte ich mich jedoch an einen Sketch von Lorio erinnert, was eine amüsante Note in die Erzählung brachte. Diese nostalgische Assoziation zeigt, dass der charakteristische Stil der Zeit relevanten Raum einnimmt.

    Die Darstellung der Familie Leonides und ihrer komplexen Beziehungen wird durch den hervorragenden Lesestil von Patrick Roche zu einem echten Erlebnis. Trotz der Vielzahl an Figuren und Verstrickungen gelingt es den Zuhörern, sich zurechtzufinden. Die gelungene Mischung aus klassischem Krimi und den für die damalige Zeit typischen Ermittlungsmethoden ohne moderne Technologien macht „Das krumme Haus“ besonders. Hier wird die Suche nach dem Täter allein durch Spionage und logisches Denken vorangetrieben – ein erfrischender Gegensatz zu aktuellen Krimis, die oft auf psychoanalytische Einblicke zurückgreifen.

    Im Laufe der Episode betone ich außerdem, wie wichtig die Dynamik zwischen Charles und Sophia ist, ohne jedoch die Erzählung durch übermäßige Romantik zu belasten. Mein persönliches Ermitteln führte mich zwar in eine andere Richtung, am Ende überraschte die Auflösung mich dennoch. Die Erzählweise bleibt der Tradition treu und wird durch die professionellen Lesekünste Roche’s lebendig.

    Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass das Hörbuch von „Das krumme Haus“ absolut empfehlenswert ist. Es ist ein zeitloser Krimi, der mit Verstand und Witz begeistert und die Hörer in eine Welt zieht, in der die Lösung des Falles auf klugen Ermittlungen und klassischen Krimi-Elementen basiert. Das Hörbuch hat eine Dauer von 210 Minuten und kann für 9,99 Euro erworben werden. Ich freue mich darauf, auch die Verfilmung zu überprüfen und zu sehen, wie sie sich im Vergleich zu meinem persönlichen Bild und der Lesung von Patrick Roche schlägt.

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