Die letzten

LITL513 [Podcast] Rezension: Die letzten - Madeleine Prahs

In dieser Episode diskutieren wir das Buch „Die Letzten“ von Madeleine Braas. Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte über drei Bewohner eines Hauses, die gemeinsam gegen Veränderungen in ihrem Viertel kämpfen. Als sie einen Brief vom neuen Hauseigentümer erhalten, der eine Kernsanierung ankündigt, setzen sie alles daran, ihr Zuhause zu verteidigen. Doch am Ende blühen die Geranien wieder, während einer der Bewohner den Kampf nicht überlebt.

Als ich den Klappentext las, erinnerte ich mich sofort an ein anderes Buch von Madeleine Braas, das mich in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt hat. Daher war mein Wunsch, „Die Letzten“ zu lesen, sehr stark. Der Klappentext versprach viel und ich war gespannt, ob das Buch halten konnte, was es versprach. Ich tauchte schnell in die Geschichte ein, nicht zuletzt dank dem fesselnden Schreibstil der Autorin.

Die Hauptcharaktere Karl, Elisabeth und Jersey sind detailliert und lebendig beschrieben. Karl Kramer, anfangs etwas merkwürdig und spießig wirkend, wächst einem immer mehr ans Herz, je besser man ihn kennenlernt. Die tüddelige Deutschlehrerin Elisabeth, die an Krebs leidet und manchmal das Gefühl hat, dass ihre Gedanken verschwinden, passt besonders gut zur dynamischen Studentin Jersey. Alle drei wollen nicht ausziehen, doch erst als Jersey’s Katze durch eine verbrannte Perücke umkommt, schließen sie sich zusammen.

Das Buch hat mich von Anfang an mitgenommen, da die Charaktere eine Tiefe bekommen, die sie einem sofort ans Herz wachsen lassen. Bei jedem Umblättern spürt man, wie ihre Freundschaft wächst, obwohl sie anfangs Gegner waren. Sie unterstützen einander und wachsen an ihren Aufgaben und Problemen. Madeleine Bras schwarzer Humor zieht sich durch das Buch und lässt einen ab und zu ein Tränchen der Freude vergießen. Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken über die verschiedenen Charaktere und unsere Gesellschaft an.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Madeleine Braas und kann jedem empfehlen, „Die Letzten“ in die Hand zu nehmen und sich in die Geschichte einsaugen zu lassen. Es ist ein Buch, das zum Lachen und Nachdenken anregt und definitiv gelesen werden sollte.

Der Lange Atem der Vergangenheit

LITL511 [Autorenlesung-Podcast] Der lange Atem der Vergangenheit - Detlef Sasse

nehmen es jedoch nicht wahr und setzen ihren Streit fort. Es ist ein harter Schlag für den jungen Richter, plötzlich mit solchen Enthüllungen konfrontiert zu werden und sich in Frage zu stellen.

Die Zeit springt zurück zum regnerischen Novembertag auf dem Rastplatz. Richter Hauptstein ist noch immer allein und wartet darauf, dass jemand kommt. Seine Gedanken kreisen um die Vergangenheit und die Geheimnisse, die er entdeckt hat. Plötzlich nähern sich zwei Männer seinem Auto und er fragt sich, ob sie etwas mit dem mysteriösen Unfall zu tun haben könnten.

Die Lesung gibt uns einen Einblick in die komplexe Geschichte von „Der lange Atem der Vergangenheit“ und wir können sehen, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben sind. Es ist eine Geschichte über Schuld, Identität und den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens. Wie wird Richter Hauptstein mit den Enthüllungen seiner Vergangenheit umgehen? Wird er den wahren Grund für den Unfall herausfinden? Fragen, die uns gespannt auf die Fortsetzung der Geschichte warten lassen.

Butcher's Crossing

LITL507 [Podcast] Rezension: Butcher's Crossing – John Williams

In dieser Folge diskutieren wir das Buch „Butchers Crossing“ von John Williams. Es handelt von Will Andrews, der seine vielversprechende Karriere und Harvard verlässt, um im Westen eine Verbindung zur Natur zu finden. Er landet in Butchers Crossing, einer kleinen Stadt in Kansas, in der abenteuerlustige Menschen nach Glück suchen und schnell verdientes Geld verschwenden. Durch die Erzählungen eines Mannes namens Anthrus, der von riesigen Büffelherden in einem abgelegenen Tal in den Colorado Rockies erzählt, schließt sich Will einer Expedition an, um die Tiere aufzuspüren.

Die Reise ist aufregend und anstrengend, aber am Ende erreichen die Männer einen paradiesischen Ort. Doch anstatt Ehrfurcht zu empfinden, werden sie von Gier ergriffen und entfesseln eine Tragödie. Das Buch thematisiert, wie man im Leben verlieren, aber dennoch gewinnen kann.

Als ich das Buch in die Hand nahm, hatte ich zunächst Vorbehalte gegenüber Western und Büffeljagden, aber ich beschloss, mich auf die Geschichte einzulassen. Ich begann, mit Will Andrews nach Butchers Crossing zu reisen, und wurde von der Atmosphäre des Ortes mitgerissen. Das Buch nimmt mich mit auf Will’s staubige Reise, und ich kann seine verzweifelte Suche nach dem Tal und die Hitze der Reise spüren. Später erfahre ich, wie es ist, in den Rockies festzustecken.

Das Buch hat viele Höhen und Tiefen und lässt mich oft nachdenken. Es gibt nicht viele Dialoge, aber es wird viel ausgesagt. Die Charaktere sind facettenreich, und es gibt viele unausgesprochene Fragen, die den Leser zum Nachdenken anregen. Es sterben nicht nur Büffel, sondern auch Menschen. Ich finde das Buch sehr fesselnd und voller Vielschichtigkeit. Es ist schade, dass der Autor erst nach seinem Tod so bekannt geworden ist. Ich werde auf jeden Fall seine anderen Bücher, „Stoner“ und „Augustus“, lesen. Das Buch ist immer noch erhältlich, und ich empfehle es allen, die gerne in die Literatur eintauchen möchten.

Hund 51
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[Rezension] Hund 51 – Laurent Gaudé

Klappentext: Eines Morgens reißt eine aufgeschnittene Leiche Zem aus seiner Gleichgültigkeit. Irgendwo, das weiß er, gibt es noch eine Wahrheit. In poetischen Bildern stellt Laurent Gaudé drängende Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Und was erwartet uns? Rezension: Dystopie und Krimi, passt so etwas? Dazu noch aus Frankreich? So ein leichtes Unwohlsein war am…