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  • LITL747 Katrine Engbergs Glasflügel – ein fesselnder dänischer Krimi

    In dieser Episode präsentiere ich meine ausführliche Rezension zu „Glasflügel“, einem fesselnden Krimi von Katrine Engberg, der aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg übersetzt wurde. Die Handlung beginnt mit einem schockierenden Fund in der Fußgängerzone von Kopenhagen: Die nackte Leiche einer Frau liegt in einem Brunnen. Mitten in diesen düsteren Ermittlungen steht Jeppe Kørner, der mit dem Fall betraut wird, jedoch ohne seine Partnerin Annette Werner, die sich in der Babypause befindet. Die Dynamik zwischen den beiden ist spürbar, insbesondere da Annette trotz ihrer Auszeit das Geschehen teilweise beeinflusst.

    Die Ermittlungen führen Jeppe und seine Begleitperson Falk, einem etwas langsameren, übergewichtigen Polizisten, tief in die Abgründe des dänischen Gesundheitssystems. Hier treffen sie auf Patienten, die so viel Leid erlebt haben, dass sie zur Gefahr für sich selbst und andere werden. Während der Fall komplexer wird und schließlich eine zweite Leiche mit ähnlichen Verletzungen entdeckt wird, müssen Jeppe und Falk auch gegen die inneren Dämonen ihrer eigenen Leben kämpfen. Jeppe, der gerade erst wieder bei seiner Mutter eingezogen ist, ringt mit seinen eigenen Gefühlen und dem Wunsch nach einer stabilen Beziehung.

    Die Figuren sind authentisch und vielschichtig gestaltet, sodass Leser tief in ihr Leben eintauchen können. Insbesondere die Psychologin Esther de Laurenti und ihre Interaktionen mit dem Psychiater Peter Demant zeigen die Spannungen und Unsicherheiten im Umgang mit psychischer Gesundheit. Die Ermittlungen nehmen eine dramatische Wendung, als die Leiterin eines Heims und der Vater eines Suizidopfers im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen. Dabei entwickelt sich eine packende Geschichte voller unerwarteter Wendungen, die den Leser bis zur letzten Seite in Atem hält.

    Ich teile auch meine persönlichen Gedanken und Empfindungen zu Engbergs Stil und den Entwicklungen innerhalb der Erzählung. Mit jeder Seite wird Kopenhagen lebendiger, und die Figuren kommen einem näher. Die Art und Weise, wie Engberg es schafft, eine düstere Atmosphäre zu erzeugen und gleichzeitig humorvolle Elemente einzuflechten, macht das Lesen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Meine Begeisterung für die Reihe um Kørner und Werner wird deutlich, und ich finde, dass Engberg mit jedem neuen Werk noch besser wird.

    Abschließend gebe ich einen Ausblick auf die Verfügbarkeit des Buches, das in allen gut sortierten Buchhandlungen für 12 Euro erhältlich ist. Ich lade Sie ein, sich von „Glasflügel“ mitreißen zu lassen und die komplexe Welt der Ermittlungen in Kopenhagen selbst zu entdecken.

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  • LITL745 [Podcast] Hinter Hecken und Grillabenden: Geheimnisse in Julia Decks „Privateigentum“

    In dieser Episode widme ich mich dem Buch „Privateigentum“ von Julia Deck, das eine packende Erzählung über die Herausforderungen und Abgründe des Lebens in einer modernen Vorstadtsiedlung bietet. Die Geschichte folgt dem Paar Charles und Eva Caradec, die nach jahrzehntelangem Leben in der Stadt in ein neu errichtetes Eigenheim außerhalb von Paris gezogen sind, bei dem die Ökologie und das scheinbare Glück im Vordergrund stehen. Doch schnell wird klar, dass die gelebte Realität in dieser strahlenden Umgebung alles andere als harmonisch ist.

    Die Erzählung entfaltet sich in einer Gemeinschaft, in der Nachbarn nicht nur Co-Existenz pflegen, sondern sich ebenfalls gegenseitig überwachen und Strafen aussprechen. Julia Deck schildert eindrucksvoll, wie in dieser idyllisch anmutenden Öko-Siedlung das Zusammenspiel von Nähe und Misstrauen zu intriganten Konflikten und unerwarteten Affären führt. Die etablierten Grillabende, die als festliche Geselligkeit daherkommen, sind nicht in der Lage, die schleichenden Spannungen und aufkeimenden Geheimnisse zu verbergen.

    Besonders beunruhigend ist das Verschwinden einer Nachbarin, das die ohnehin schon angespannte Stimmung noch weiter eskaliert. Deck gelingt es, geschickt falsche Fährten zu legen und den Leser mit fragwürdigen Indizien in die Irre zu führen. Die Erzählweise zeichnet ein düsteres Bild der menschlichen Natur in einer vermeintlich perfekten Nachbarschaft, in der die Illusion des dauerhaften Glücks schnell zerbricht.

    Meine eigene Beziehung zu Nachbarschaften wird ebenfalls thematisiert, da ich als jemand, der in einem dörflichen Umfeld lebt, die Dynamiken und die tiefere Verbindung zu Nachbarn kenne. Ich reflektiere über die Unterschiede zwischen urbanen und ländlichen Lebensweisen und bespreche, wie sich intime Nachbarschaften zu Spannungsfeldern entwickeln können, wenn Geheimnisse nicht mehr verborgen bleiben können.

    Das Buch ist mehr als nur eine fesselnde Geschichte; es ist auch eine prägnante Analyse der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Art und Weise, wie wir uns in einer Gemeinschaft positionieren. Mit einem charmanten und anspruchsvollen Schreibstil lädt Deck dazu ein, die tiefgründigen Themen von Nähe und Distanz, Vertrauen und Misstrauen zu betrachten. „Privateigentum“ richtet sich nicht nur an Liebhaber von spannungsgeladenen Erzählungen, sondern auch an jene, die die versteckten Nuancen des menschlichen Zusammenseins erkunden möchten.

    Insgesamt ist „Privateigentum“ ein bemerkenswertes Werk, das nicht nur durch seine ergreifende Handlung besticht, sondern auch durch die sprachliche Finesse von Julia Deck und der Übersetzerin Antje Peter. Das Buch ist ein perfektes Präsent für neue Nachbarn und eignet sich besonders gut, um über die vielschichtigen Beziehungen in unserer heutigen Lebensrealität nachzudenken. Ich bin überzeugt, dass es jedem Leser dabei helfen wird, die Komplexität von Nachbarschaftsbeziehungen auf eine tiefere Weise zu begreifen.

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