Podcast

  • LITL009 [Podcast] Rezension Frank Uhlmann – Brennen sollst du

    In dieser Folge der LiteraturLounge sprechen wir über „Brennen sollst du“ von Frank Uhlmann, einem fesselnden Thriller, der im Umland von Frankfurt spielt. Die Geschichte beginnt mit einer grausamen Entdeckung: An einen Pfahl gekettet liegt eine verkohlte Frauenleiche. Nur kurze Zeit später wird eine weitere Frauenleiche gefunden, verbrannt wie eine Hexe aus dem Mittelalter. Polizeireporter Norman Jacobi erkennt schnell, dass diese Vorfälle tiefere, religiöse Motive zugrunde liegen könnten, und er wittert die Chance auf eine große Story. Gemeinsam mit der Historikerin Katharina Beck, die die Vergangenheit verstehen will, versuchen sie, die Puzzlestücke dieses schockierenden Mordes zusammenzufügen.

    Die Erzählweise des Buches ist dabei besonders eindrucksvoll, da die ersten Seiten mit lebendigen und sehr plastischen Bildern aufwarten. Man kann beinahe das verbrannte Fleisch riechen und den Rauch, der über dem kleinen Ort aufsteigt, vor sich sehen. Die Figuren des Journalisten Norman Jacobi und der Historikerin Katharina Beck werden klar und nachvollziehbar gezeichnet und ihre Dynamik sorgt für reichlich Spannung. Die Interaktionen zwischen den beiden sind von einem ständigen Wechselspiel aus Vertrauen und Misstrauen geprägt, was den Leser in den Bann zieht.

    Im Laufe der Geschichte wird deutlich, dass sich Jacobi und Beck auf eine gefährliche Reise begeben haben, die sie nicht nur mit den Dämonen der Vergangenheit konfrontiert, sondern auch mit aktuellen Bedrohungen. Als Jacobi’s Freundin Rebekka plötzlich verschwindet, nimmt die Handlung rasant Fahrt auf. Uhlmann gelingt es, den Leser durch unerwartete Wendungen und spannende Entwicklungen in Atem zu halten, ohne dass die Logik der Story ins Wanken gerät. Der Handlungstempo wechselt zwischen atemberaubenden Momenten und nachdenklichen Passagen, was die Leser dazu verleitet, das Buch kaum aus der Hand zu legen.

    Die Skepsis, die ich anfangs bezüglich des Themas Hexenverbrennung in einem modernen Krimi hatte, wurde schnell zerstreut. Uhlmann behandelt das Thema respektvoll und integriert es geschickt in die Handlung. „Brennen sollst du” ist nicht nur ein spannender Thriller, sondern regt auch zum Nachdenken über historische Ereignisse und deren Einfluss auf die Gegenwart an. Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der auf gut lesbare, packende Literatur steht, die auch eine tiefere Botschaft vermittelt. Ich freue mich bereits auf weitere Werke, die uns mit diesen vielschichtigen Charakteren in ihren Bann ziehen werden.

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  • LITL008 [Podcast-Interview] mit Jessica Guaia über das Buch: Wie ich in einer schwäbischen Trattoria aufwuchs und trotzdem überlebte

    In diesem Interview spricht Herr Eggert von Literaturlounge.eu mit Jessica Guaia über ihr Buch „Wie ich in einer schwäbischen Trattoria aufwuchs und trotzdem überlebte“. Jessica Guaia erzählt, wie ihre persönliche Erfahrung in einem Restaurant und die Nostalgie nach diesem besonderen Ort sie dazu inspiriert haben, die Geschichte zu schreiben. Sie reflektiert über die Familienverhältnisse, die sie im Plott darstellt, und spricht über den inneren Drang, Geschichten zu erzählen, die sie selbst erlebt hat, auch wenn sie anfangs zögerte, dies zu tun.

    Das Gespräch geht weiter zur LiteraturLounge, die Herr Eggert seit 2001 betreibt, und wir erfahren, dass dieses Projekt für ihn eine Herzensangelegenheit ist. Seine Leidenschaft für das Schreiben und die Vermittlung von Literatur wird deutlich, als er die Entwicklung der Literaturlounge skizziert, die sich im Laufe der Jahre verändert und etabliert hat.

    Ein bemerkenswerter Punkt in der Unterhaltung ist das Cover des Buches, das provozierte Reaktionen hervorruft. Jessica Guaia diskutiert, wie dieser spezielle Humor, der auch in ihrem Buch vorkommt, sowohl gefällt als auch abstoßend wirken kann. Sie gibt zu, dass diese Übertreibungen und der Umgang mit kontroversen Themen Teil des Erzählansatzes sind, um das Gefühl der damaligen Zeit einzufangen.

    Jessica geht auch auf die sprachlichen Besonderheiten ihrer Charaktere ein, insbesondere die Verwendung des Schwäbischen. Für sie ist es wichtig, dass die Figuren authentisch sprechen, um ihre Identität und Herkunft zu reflektieren. Die Herausforderungen beim Schreiben in Dialekt und die Verständlichkeit für verschiedene Leser werden diskutiert. Das Gespräch über den Dialekt wirft einen Blick in Jessicas eigene Kindheit, wo Schwäbisch im Alltag präsent war.

    Ein zentrales Thema der Diskussion sind die verschiedenen Charaktere in der Trattoria. Jessica Guaia beschreibt, wie sie durch realistische Perspektiven und persönliche Erfahrungen inspiriert wurden. Figuren wie Toni, der Lieblingsfigur im Restaurant, werden als Symbole von Gastfreundschaft und familiärer Wärme dargestellt. Die Erzählweise spiegelt ihre Wurzeln wider und verleiht den Charakteren Tiefe, indem sie durch ihre unterschiedlichen Herkunftsgeschichten und kulturellen Einflüsse beleuchtet werden.

    Die politische Dimension des Buches wird ebenfalls angesprochen, insbesondere durch die Figur der Mutter, die einen starken Sinn für Gerechtigkeit und eine politische Einstellung zeigt. Jessicas Betrachtung der amerikanischen Präsenz in Deutschland und ihre Auswirkungen auf das gesellschaftliche Klima wird dabei ebenfalls thematisiert. Sie reflektiert die persönlichen Geschichten, die die größeren politischen und sozialen Fragen des Lebens in einem multikulturellen Umfeld widerspiegeln.

    Im Verlauf des Interviews wird auch die Zusammenarbeit mit ihrer Agentur und dem Penguin Verlag besprochen. Jessica Guaia hebt hervor, wie wichtig diese Unterstützung für ihre Entwicklung als Autorin war. Die Rolle des Lektorats und die Feedbackprozesse werden hervorgehoben und verdeutlichen, dass trotz des kreativen Prozesses auch externe Perspektiven unerlässlich sind, um ein Buch zu verfeinern.

    Das Interview schließt mit der Hoffnung von Jessica, dass Leser sich auf die Welt ihrer Trattoria einlassen und bereit sind, sich mit den Themen und Charakteren auseinanderzusetzen. Sie ermutigt dazu, das Buch mit einem offenen Geist zu lesen und interaktiv zu reflektieren, was es für die eigene Erfahrung und das Verständnis von Familiengeschichte bedeutet.

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  • LITL007 [Podcast] Von Träumen zur Wirklichkeit: Die Entstehung von 'Rosalein Schmetterschwein' mit Steffi Hahn

    Im Interview spricht Frau Hahn über die Entstehung ihres Kinderbuchs „Rosalein Schmetterschwein“ und die besonderen Umstände, die dazu führten. Die Idee basiert auf einer langen persönlichen Geschichte, die 2005 begann, als sie in ihrem Heimatdorf am Bodensee wohnte und den Wunsch hatte, ein Minischwein als Haustier zu halten. Trotz ihrer anfänglichen Begeisterung und der passenden Umgebung musste sie aufgrund der Bedenken ihres Vermieters und ihrer eigenen Verantwortungsüberlegungen letztendlich auf diesen Wunsch verzichten. Diese frühe Erfahrung mit Schweinen legte den Grundstein für die Entwicklung ihrer Geschichte, die zunächst unter dem Titel „Rosali die Schmettersau“ gestartet wurde und schließlich in „Rosalein Schmetterschwein“ umbenannt wurde.

    Bezüglich der Wahl des Titelcharakters erklärt Frau Hahn, dass die Kombination aus Schwein und Schmetterling zwar ungewöhnlich sei, aber für sie eine ansprechende Symbolik trage. Die Beziehung zwischen Rosalein und dem Schmetterling Bo ist zentral für die Geschichte, da dieser Bo ihre Träume unterstützt und sie ermutigt, an sich selbst zu glauben und ihre Traumerfüllung zu verfolgen. Trotz der Herausforderungen, die Rosalein aufgrund ihrer Wünsche erfährt, steht die Ermutigung und die Kraft der Freundschaft im Vordergrund. Frau Hahn unterstreicht, dass es nicht nur um das Verfolgen von Träumen geht, sondern auch um die Unterstützung, die Freundschaften bieten, insbesondere in schwierigen Zeiten.

    Ein weiterer wichtiger Aspekt, der im Gespräch thematisiert wird, ist das Thema Ausgrenzung. Zunächst war es nicht beabsichtigt, dieses Thema in den Mittelpunkt zu stellen. Stattdessen wollte Frau Hahn den Mut und die Entschlossenheit, die eigenen Träume zu verfolgen, in den Vordergrund rücken. Dennoch spielt die Ausgrenzung, die Rosalein erfährt, eine Rolle in der Geschichte und verdeutlicht, wie wichtig es ist, mit Unterstützung von Freunden seine Träume trotz Widrigkeiten weiterzuverfolgen.

    Die Auswahl der Illustratorin Wiebke Rauers wird ebenfalls thematisiert. Frau Hahn spricht darüber, wie entscheidend es ist, eine passende künstlerische Partnerin zu finden, die ihre Vision versteht und teilt. Die beiden Frauen fanden schnell zueinander und entwickelten eine wunderbare Zusammenarbeit, die sich auch im Kontakt mit dem Fischer Sauerländer Verlag als erfolgreich erwies. Sie spricht über die besondere Harmonie bei der Zusammenarbeit, die es den beiden erlaube, gemeinsam ihre Ideen zu verwirklichen und ein hochwertiges Produkt zu schaffen.

    Hahn reflektiert über die Bedeutung von Bilderbüchern im Allgemeinen. Sie hebt hervor, dass Bilderbücher eine einzigartige Art des Erzählens bieten, die die Vorstellungskraft anregt und den Kindern ermöglicht, eigene Geschichten und Interpretationen zu entwickeln. Ein besonderes Erlebnis war für sie, als sie Feedback von einer Leserin erhielt, deren Kind sich nach dem Ende des Buches Gedanken über die Zukunft von Rosalein machte.

    Die Autorin erzählt auch von den Emotionen, die sie beim ersten Halten ihres veröffentlichten Buches empfand, nachdem der gesamte kreative Prozess und die Zusammenarbeit in die Realität umgesetzt wurden. Zum Abschluss des Interviews hebt sie die wertvolle Rolle von gedruckten Büchern im digitalen Zeitalter hervor und stärkt die Überzeugung, dass Bücher in ihrem physischen Format weiterhin einen wichtigen Platz im Leben von Kindern und Eltern haben werden. Sie betrachtet ihre Arbeit an „Rosalein Schmetterschwein“ und anderen Projekten als eine Möglichkeit, Kinder zu inspirieren und positive Werte zu vermitteln, während sie gleichzeitig die Freude am Lesen fördert.

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