Stadttheater Gießen

  • LITL563 [Podcast] Oper: Minutenlange Standing Ovations für Eugen Onegin in Gießen

    In dieser Podcast-Folge sprechen wir über die Aufführung von Eugen Onegin in Gießen. Obwohl russische Opern nicht unbedingt mein Fachgebiet sind, war ich dankbar für die Gelegenheit, etwas Neues ohne Vorurteile zu erleben. Die Einführung wurde von Christian Förnzler gestaltet, obwohl ich persönlich Ann-Christin Mecke bevorzugt hätte. Dennoch war die Einführung informativ und angenehm. Die Oper begann auf dem Land, wo die Darstellerinnen der Tatjana und Olga mit einem wunderbaren Duett überzeugten. Besonders beeindruckend war der stimmgewaltige Chor, der an diesem Abend eine herausragende Leistung zeigte.

    Die Handlung von Eugen Onegin fesselte mich, auch wenn ich persönlich keine Sympathie für die Figur des Eugen empfand. Die Darbietungen der Hauptdarsteller und des Chors berührten mich auf emotionaler Ebene, wodurch Sprachbarrieren durch die Musik überwunden wurden. Die Inszenierung und Kostüme wurden als insgesamt gelungen befunden, obwohl es unterschiedliche Meinungen über bestimmte Details gab.

    Im dritten Akt kehrte die Handlung nach der Pause in die Heimatstadt von Eugen und Nigin zurück, wo die tragische Einsamkeit des Protagonisten deutlich wurde. Die emotionalen Gesangsdarbietungen sorgten für tiefgreifende Empfindungen beim Publikum. Trotz kleiner Meinungsverschiedenheiten über Details der Inszenierung konnten wir uns darüber einigen, dass die Aufführung insgesamt gelungen und beeindruckend war.

    Die Kunstform der Oper, dargestellt durch die herausragenden Leistungen der Sänger, Musiker und Darsteller, regte zu Diskussionen und Gedanken an. Am Ende der Vorstellung wurden minutenlange Standing Ovations gegeben, was die universelle Kraft der Musik verdeutlichte, Menschen unabhängig von politischen oder kulturellen Unterschieden zu verbinden. Eine Einigung darauf, dass solche kulturellen Erlebnisse uns bereichern und zu einem besseren Miteinander beitragen können, rundete die positive Erfahrung von Eugen Onegin ab.

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    Heute spreche ich über meine Erfahrung mit der Aufführung von Xerxes von Händel im Stadttheater Gießen. Obwohl Barockmusik nicht mein übliches Genre ist, hat mich die Operninszenierung in letzter Zeit immer mehr fasziniert. Die Einführung durch Ann-Christin Mecke war brillant, sie erklärte die Handlungsstränge auf verständliche und unterhaltsame Weise. Besonders interessant war ihre Entscheidung, Romilda und Atalantes als lesbisches Paar auftreten zu lassen, was eine kreative Lösung aufgrund des Mangels an Kastratstimmen darstellte.

    Die Oper selbst, mit einem modernen Bühnenbild in einer Abflughalle, war von Anfang an fesselnd. Die Darsteller überzeugten mit ihren Mimiken und Schauspielkünsten. Die Besetzung von Romilda, Arsamenes, Asamina, Xerxes und Amastris beeindruckte durch ihre stimmliche und schauspielerische Leistung. Besonders Fanny Lusthaut als Xerxes verkörperte die Rolle überzeugend. Die musikalische Begleitung durch den Opernchor und das Philharmonische Orchester war herausragend, ihre Klangvielfalt überraschte mich positiv.

    Insgesamt reiht sich Xerxes in die Liste der exzellenten Aufführungen im Stadttheater Gießen ein. Trotz der Komplexität der Handlung war die Inszenierung mitreißend und unterhaltsam. Die drei Stunden vergingen wie im Flug, dank der humorvollen Momente auf der Bühne. Obwohl ich manche Aspekte kritisch sehe, wie die Zollabfertigungsszene, war die Aufführung stimmig und nie überladen. Die Musik von Händel und die Darsteller schafften eine Atmosphäre des gemeinsamen Spielens und Gestaltens.

    Ich kann Händel-Fans und Opernliebhabern nur empfehlen, das Stadttheater Gießen zu besuchen und diese besondere Inszenierung von Xerxes zu erleben. Die Begeisterung und Freude des Publikums nach der Aufführung waren spürbar, und ich freue mich bereits auf die nächste Premiere im Stadttheater. Es war eine unvergessliche Vorstellung, die mich auch Stunden später noch verzaubert.

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