Juhu

[Rezension] Juhu, berühmt! Ach nee, doch nich – Christin Henkel

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Klappentext:

Unerhörte Abenteuer einer Musikerin

Christin Henkel hat ein Faible für Prokrastination, einen Hang zum Liebeskummer und einen tiefschwarzen Humor. Die junge Kabarettistin ist hochtalentiert, aber jenseits der Musik lauern die Fettnäpfchen. In „Juhu, berühmt! – Ach nee, doch nich‘.“ erzählt sie vom schweren Weg, sich selbst zu finden, vom seltsamen Treiben in der Musikbranche und davon, wie ein Label versuchte, aus ihr eine Helene Fischer zu machen. Am Ende hat sie etwas, das ihr niemand nehmen kann und alle aus den Händen reißen: ihre erste eigene Platte „KlaKaSon“.

Die Singer-Songwriterin war mit „Surflehrer Klaus“, der Burn-out hat und „Juhu verliebt! Ach nee, doch nich'“ zu Gast bei Nightwash, Sebastian Puffpaff oder Dieter Nuhr und verzaubert regelmäßig mit ihren zarten Tönen und sarkastischen Texten das Publikum.

„Junge zarte Frau mit engelsgleichem Lächeln sitzt am Klavier und singt zynische Lieder.“ Deutschlandfunk

Rezension:

Es wurde mal wieder Zeit für was lustiges oder doch nich‘? Tja, wo fange ich an und wo ende ich diesmal? Das ist wohl eher das Thema bei dieser Rezension. Irgendwie konnte ich mich in bestimmten Situationen wirklich wiederfinden. Ich habe ja im Laufe meines Lebens schon so einiges gemacht, auch Konzerte veranstaltet, und konnte deswegen so einiges was Christin Henkel beschrieben hat nachempfinden.

Dieses phantastische oder du bist toll, was sie bei Universal erlebt hatte, kam mir doch sehr bekannt vor. Aber dass es wirklich so ist, dass die Künstler von den Plattenfirmen nichts zu essen bekommen, war auch mir neu. Eine Grundversorgung sollte doch immer gegeben sein. Aber ich greife mal wieder vor, auch wenn mich dies ziemlich aufgeregt hat, und auch Stunden später mich noch immer sehr aufregt.

Ziemlich interessant und auch irgendwie erheiternd fand ich das Kapitel über die Popakademie in Mannheim. Die ach so hochgelobte Akademie, wo die neuen Sternchen „produziert“ werden sollen. Es wird ein wenig erklärt was dort alles passiert, und dass sicherlich nicht alles schlecht ist. Ich denke, man kann einen kleinen Einblick erhaschen, auch wenn es in dem Falle von Christin Henkel nur ein zeitlich begrenzter Workshop war.

Auch den Stress, welchen man hat, wenn man sich entscheidet Musik zu studieren, vor allem, wenn man Komponieren möchte, konnte man recht schnell erkennen. Dass dies nicht alles so einfach ist, und dass viel von einem verlangt wird, war für mich nicht gerade neu, aber doch sehr interessant zu lesen. Auch wenn in dem teil nur an der Oberfläche gekratzt wird, ist der Leistungsdruck doch sehr schnell zu erkennen.

Ich musste bei dem Kapitel wo es die Autorin nach China verschlagen hatte sehr oft lachen. Ich hatte den Eindruck, dass sie noch immer nicht genau weiß, was dort eigentlich abgelaufen ist. Es war sicherlich eine Erfahrung vor 5000 Menschen auf der Bühne sein Lied vorzutragen. Auch was das Essen in China betrifft konnte ich mir sehr gut vorstellen, dass es sicher nicht leicht war damit zurechtzukommen, insbesondere mit Blick auf spezielle Zutaten.

Ich könnte jetzt zu jedem Kapitel etwas schreiben, denn jedes Kapitel des Buches ist absolut lesenswert, da es intensive Einblicke in das Leben eines Künstlers gewährt. Man kann in bestimmten Situationen richtig lachen in anderen Situationen muss man erstmal eine Runde nachdenken.

Gut finde ich, dass die Autorin sich nicht hat verbiegen lassen. Soweit ich das beurteilen kann, anhand der Fotos auf dem Umschlag, hat sie eine gewisse Ausstrahlung und Aussehen. Aber deswegen sie zu einer Helene zu machen – ich weiß ja nicht? Ich finde es gut, dass sie versucht ihren Weg zu gehen, dass sie ihre Musik macht, so wie sie es sich wünscht und damit auch Erfolg hat.

Ich habe mir es mich nicht nehmen lassen und habe nach der Künstlerin sofort gesurft (noch bevor ich das Buch gelesen habe). Was ich fand gefällt mir und ich habe auch einige Stücke in meine Musiksammlung und in unseren Radiostream aufgenommen. Ich hoffe, dass ich damit einen kleinen Beitrag zur Steigerung der Bekanntheit der Autorin leisten kann.

Denn eines könnt ihr mir glauben, sie kann schreiben, singen und Musik machen! Worin ich nicht mit ihr übereinstimme ist, dass alle Pfadfinder nicht wissen wie man eine Gitarre stimmt, so wie sie es in einem Kapitel über Liedermacher mehr oder weniger dargestellt hat. Dem muss ich aus Erfahrung widersprechen. Bis auf dieses kleine Manko ist das Buch absolut lesenswert – nicht nur wegen der lustigen, sondern auch wegen der nachdenklichen Passagen.  Ich freue mich auf die neuen Songs von Christin Henkel und genauso warte ich auf weitere Bücher. Und ich hoffe, dass beide Wünsche in Erfüllung gehen.

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