Die Optimierer

Klappentext:

EIN PREISGEKRÖNTES DEBÜT!

Ausgezeichnet mit dem Stefan-Lübbe-Preis … Im Jahr 2052 hat sich die Bundesrepublik Europa vom Rest der Welt abgeschottet. Hochentwickelte Roboter sorgen für Wohlstand und Sicherheit in der sogenannten Optimalwohlökonomie. Hier werden alle Bürger von der Agentur für Lebensberatung rund um die Uhr überwacht, um für jeden Einzelnen den perfekten Platz in der Gesellschaft zu finden.

Samson Freitag ist Lebensberater im Staatsdienst und ein glühender Verfechter des Systems. Doch als er kurz vor seiner Beförderung beschuldigt wird, eine falsche Beratung erteilt zu haben, gerät er in einen Abwärtsstrudel, dem er nicht mehr entkommen kann. Das System legt alles daran, ihn zu optimieren … ob er will oder nicht.

Rezension:

Also mit dem Satz „Ein Preisgekröntes Debüt!“, verschreckt man mich ja eher, als dass ich angezogen werde! Somit war eigentlich auch geplant, dieses Buch nach hinten zu legen – aber da war ja noch das Interview mit der Autorin auf der Buchmesse. Dies bedeutete also, zumindest mal anlesen ist angesagt!

Dann wurde es draußen dunkel und das „Anlesen“ waren 150 Seiten. Es waren die Seiten der totalen Überwachung durch den Staat, in dem wir Linsen im Auge tragen,  um ins Internet zu kommen oder um von A nach B zu kommen, die mich so fesselten. Wir schlüpfen also in den Lebensberater Samson Freitag, der mehr oder weniger der optimale Beamte und dem Staat, der BEU, treu ergeben ist. In seinen Augen ist alles perfekt.

Zumindest bis seine Freundin bei ihm auszieht und seine Eltern verbotenerweise Fleisch essen, was in der BEU verboten ist. Da die Fleischproduktion zu viele Weideflächen benötigt und die BEU sich komplett abgeschottet hat. Die Verwendung von Land ist daher stark reglementiert, wie auch noch vieles andere mehr.

Soweit so interessant. Diese totale Überwachung und den beschriebenen glasigen Blick kennt man ja schon irgendwie. Beobachtet einfach mal jüngere Menschen auf der Straße mit ihrem starren Blick auf das Smartphone. Ja und mit Facebook und Konsorten kann man auch jeden Schritt der Menschen verfolgen. Hat schon Überwachungspotential, oder?

Zwischendurch habe ich noch das Video von der Buchpremiere gesehen und war begeistert. Kleiner Tipp: Seht es euch bei Youtube oder bei der Autorin auf der Homepage an.

Aufgrund der Art der Überwachung und der Beschneidung der Freiheit, war ich wieder recht schnell bei 1984, aber es fehlten mir ja noch 154 Seiten und man sollte sich nicht zu schnell ein Urteil erlauben.

Man lernt auf einmal etwas über die Schwarmintelligenz der Roboter und schwupp war ich mit der kompletten Überwachen der Bürger, mit einem Sozialpunktesystem und der Schwarmintelligenz der Roboter bei einer Mischung von besagtem Klassiker von George Orwell und den Borg. Für den Fall, dass sie nicht jedem bekannt sind, die Borg sind eine Spezies aus der Star Trek Reihe, die ebenfalls untereinander verbunden sind und keine individuelle Intelligenz zeigen, sondern nur im Kollektiv agieren, wie bestimmte Roboter in dem Buch von Theresa Hannig.

Jetzt komme ich mal langsam zum Ende. Also das mit dem anlesen war bei diesem Buch wirklich schwer, da man schnell in die Geschichte gezogen wird. Man fiebert mit Samson Freitag mit und entwickelt relativ schnell negative Gefühle gegen den führenden Politiker der Optimierer Partei. Man wird zwischenzeitlich komplett auf die falsche Fährte gesetzt. Ich habe dann auf den letzten Seiten verstanden, warum dieses Buch preisgekrönt ist. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und lässt sich trotz allem auch sehr gut lesen, daher hoffe ich, dass dieses Buch seine Leser findet.

Die Optimierer

Titel: Die Optimierer

Autor/In: Hannig, Theresa
ISBN: 978-3-404-20887-6
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 14,00 €
Erscheinungsdatum: 29. September 2017

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