[Rezension] Final Girls – Riley Sager
Klappentext:
Sie haben die Hölle überlebt. Aber das war erst der Anfang…
Als Einzige hat die Studentin Quincy ein Massaker auf einer Party überlebt. Sie hat jede Erinnerung an damals aus ihrem Gedächtnis gelöscht und sich mühsam ein normales Leben aufgebaut. Zwei andere Frauen, Lisa und Samantha, haben ähnlich Grauenvolles durchgemacht – ein Fest für die Medien, in denen die drei als »Final Girls« bekannt werden. Doch der Horror ist noch lange nicht zu Ende: Lisa wird tot aufgefunden. Ermordet? Der Schlüssel zu allem scheint in dem Massaker in Pine Cottage zu liegen, das nur Quincy überlebte. Angestachelt von Samantha, versucht sie verzweifelt sich zu erinnern, was dort geschah…
Rezension:
Ein Thriller während der Zeit der Fußball WM, kann der eigentlich bestehen? Kann er dafür sorgen, dass die Kiste ausbleibt und ich mich dem lesen widme?
Am Anfang hatte ich so ein paar Startschwierigkeiten mit dem Buch. Mit dem Ausdruck Final Girls konnte ich nichts direkt anfangen. Der beschützende Polizist und der Freund von Quincy waren mir irgendwie zu lieb. Die beiden springen sofort, wenn Quincy ruft. Interessant wird es ab den Zeitpunkt, als Samantha auf der Bildfläche erscheint, die irgendwie so gar nicht in die Welt von Quincy passen möchte. Sie raucht, ist eher ein Grufti und nicht so eine Puppe nach außen hin wie Quincy.
Wie es in Quincy aussieht wird immer klarer. Man merkt, dass sie ein Alkohol- und noch nebenbei ein Tablettenproblem hat. Quincy kann sich an den Zwischenfall im Pine Cottage nur bruchstückhaft erinnern. Ihr fehlt die komplette blutige Tat. Die Polizisten wollten es ihr damals nicht glauben und auch Samantha glaubt ihr diesbezüglich kein Wort.
Wobei Quincy sich wirklich nicht erinnert. Sie hat all das woran sie sich erinnert auch den Polizisten mitgeteilt, vor allem Coop, dieser Polizist, der sie damals beim Massaker von Pine Cottage gerettet hatte.
Interessant wurde das ganze, wie gesagt, ab dem Zeitpunkt wo Samantha immer präsenter wird und man immer mehr von der dunklen Quincy mitbekommt, die sie außerhalb der Blogs und ihrer Welt ist.
Man könnte nun fragen, wo ist denn nun der Thrill oder der Horror in dem Buch? Der baut sich Seite um Seite immer mehr auf. Ich erwischte mich immer häufiger beim Hinterfragen der einzelnen Personen, da das Dunkle immer mehr hervorkam. Samantha ist irgendwie wie ein Katalysator, der alles Dunkle bei Quincy sichtbar macht.
Die Einschübe über Pine Cottage und das Leben der anderen „Final Girls“ macht das ganze Buch sehr angenehm und spannend zu lesen. Auch Blut und Tote liebende Leser kommen nicht zu kurz, so dass man immer wieder sagt ok noch ein Kapitel und noch eines. Ich wurde einfach von diesem Buch gefesselt, welches durch einen guten Aufbau besticht und einer Spannung, die immer mehr unter die Haut geht.
Es erreicht in einem überraschenden Ende seinen Höhepunkt. Für mich rein sprachlich und vom Aufbau her einer der besten Thriller des bisherigen Jahres. Und ja, dieses Buch konnte mich so sehr fesseln, dass ich nicht mehr an die Fußball WM gedacht habe und schon alleine dies sagt zumindest für mich viele über die Qualität eines Buches aus. Ich hoffe, dass ich noch vieles in dieser Qualität von Riley Sager zu lesen bekomme.
Titel: Final Girls
Autorin: Sager, Riley
ISBN: 978-3-423-21730-9
Verlag: dtv Verlag
Preis: 9,95 €
Erscheinungsdatum: 31. Mai 2018