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[Rezension] Maschinen wie ich – Ian McEwan

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Inhalt:

Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang 30. Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.

Rezension:

Wer mich kennt, weiß, dass ich samstags gerne auf den Markt gehe und manchmal, wenn ich noch etwas Zeit habe, stöbere ich in der Büchergilde Gutenberg, spreche mit der Besitzerin des Ladens und manchmal, oder auch öfter wie mir lieb ist, gehe ich mit einem Buch in der Hand aus dem Laden raus., Diesmal ging ich mit dem Buch „Maschinen wie ich“ von Ian McEwan, welches eigentlich im Diogenes Verlag erschienen ist, aber dies nur ganz am Rande.

Bei diesem Buch geht es eigentlich um unsere Zukunft, obwohl die Geschichte in unserer Vergangenheit spielt, nämlich im Jahr 1982. Diesmal gewinnt Argentinien den Falklandkrieg. Wir sind schon viel weiter, was unsere Computertechnik betrifft, weswegen wir die Möglichkeit haben, einen Roboter wie Adam zu entwickeln. Und nicht wie es eigentlich war, mit einem Computer zuhause sitzen, der 1 KB Arbeitsspeicher hat wie mein Sinclair ZX81, den ich auf sage und schreibe 16 KB erweitert hatte. Eine selbstdenkende Maschine, die sich wie ein Mensch bewegt und in gewissem Maße auch denken kann, wäre in unserem 1982 undenkbar gewesen.  

Wir hatten noch keine Elektroautos oder gar selbstlenkende Autos. Man dachte erst recht nicht über ein bedingungsloses Grundeinkommen nach. Auch dachte man nicht nach, was das Besondere am Verstand des Menschen ist., wie man sich selbst schützt. Was wäre gewesen, wenn wir das schon alles gehabt hätten? Der Roman zeichnet ein interessantes Bild. Trotz der Unterschiede zur Realität, hat es irgendwie den Charme der 80er Jahre, der in Kleinigkeiten immer wieder zu spüren ist.

Das Ganze ist gespickt mit der Beziehung zwischen Charlie und Miranda, wobei Miranda einiges an Geheimnissen mit sich rumträgt. Charlie ist ein mittelloser Lebemann, der sich mit seinem letzten Geld einen Adam kauft, jenen Roboter, der Denken und Fühlen kann, das Äußere eines Menschen hat und der wirklich nicht auffällt, wenn er sich bewegt und der situativ entscheidet. Er verliebt sich in Miranda.

Miranda wurde von Gorringe vor einigen Jahren vergewaltigt, zumindest ist er deswegen verurteilt worden. Miranda hat ihre beste Freundin verloren, die von Gorringe vergewaltigt wurde und die Miranda rächen wollte.

Dazu lernt man Alan Turing kennen, einen homosexuellen Wissenschaftler, der Anfang der 50er Jahre richtungsweisende Beiträge in der theoretischen Biologie erbracht hat und 1954 leider schon verstarb. In diesem Buch lebt er noch und ist einer der führenden Wissenschaftler in der Computertechnologie.

Ihr merkt schon, es ist einiges. Es gibt Liebe, es gibt Tränen, einen Roboter, den man ins Herz schließen kann, der Haikus schreibt, der im Gegensatz zu seinen 24 Geschwistern, nie daran denkt sich selbst zu töten, sondern Liebe für Miranda entwickelt. Obwohl einiges an Themen geboten wird, macht es Spaß, dieses Buch zu lesen. Es ist nicht überfrachtet. Die Menschen und auch der Roboter in diesem Buch sind gut gezeichnet und regen einen zum Nachdenken an. Man stellt sich die Frage wo wir uns hinbewegen, worauf wir bei der Entwicklung von Robotern zu achten haben und woran diese zugrunde gehen könnten, wenn wir sie uns zu ähnlich gestalten.

Wenn ihr auf so eine Art von Romanen steht, wie wäre es mit dem Gang zum nächsten Buchladen. Egal, ob es nun von der Büchergilde Gutenberg ist, oder vom Diogenes Verlag ist, dieses Buch muss gelesen werden, denn es zeigt sehr gut, wo der Weg hingeht.

Ian McEwan schreibt sehr warmherzig, nicht kompliziert aber trotzdem nicht einfach. Wie ich schon sagte, man muss diese Art von Dystopien mögen und man muss sich darauf einlassen, es ist kein Roman für zwischendurch, da man doch teilweise sehr lange über manche Situationen nachdenken muss.

Und wie es endet und wie es dazu kommt, dies müsst ihr selbst erleben und ich bin auch 24 Stunden später noch immer ergriffen und nachdenklich über dieses Buch.   

Verlag: Diogenes Verlag

ISBN: 978-3-257-60958-5

Genialokal

Buch24
Thalia

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Ein Kommentar

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