[Rezension] David Bowie: Foto
Inhalt:
Als David Bowie am 10. Januar 2016 verstarb, verlor die Welt einen Musikhelden. Doch sein Vermächtnis lebt weiter. Während sich sein Sound und sein Stil im Laufe seiner Karriere weiterentwickelten – von Ziggy bis zum Thin White Duke – haben sich zwei Dinge nie geändert: Er war ein Pionier und die Fotografen verehrten ihn.
25 überragende Fotografen aus aller Welt zeigen in diesem Bildband ihre Bilder von David Bowie: Porträts und Albumcover, Proben und Auftritte, private Augenblicke und Schnappschüsse. Die Bilder werden begleitet von persönlichen Essays und Reflexionen über die Arbeit mit diesem erstaunlichen Künstler. Erinnerungen an die ersten Tage im Arts Lab in Beckenham bis hin zu zahlreichen Welttourneen werden wach.
Fotografie und Text
Fernando Aceves, Brian Aris, Philippe Auliac, Alec Byrne, Kevin Cummins, Chalkie Davies, Justin de Villeneuve, Vernon Dewhurst, Gavin Evans, Gerald Fearnley, Lynn Goldsmith, Greg Gorman, Andrew Kent, Markus Klinko, Geoff MacCormack, Janet Macoska, Terry O‘Neill, Denis O‘Regan, Norman Parkinson, Mick Rock, John
Scarisbrick, Steve Schapiro, Barry Schultz, Masayoshi Sukita und Ray Stevenson.
Rezension:
Ich habe gerade noch Gänsehaut. Gerade habe ich das Buch „David Bowie: Foto“ gelesen bzw. mir die Fotos angesehen. Und ich kann es noch nicht so ganz fassen, was ich da gesehen habe. Diese Fotografen, die David Bowie fotografiert haben, haben jeder für sich so etwas ganz Eigenes bei David Bowie festgehalten.
Jeder hatte etwas über David Bowie zu erzählen. Jeder hat so seinen besonderen Stil. Das fängt bei Gerald Fearnley an, der für mich ein geniales Foto mit der Clownsträne gemacht hat. Einfach WOW dieses schwarz-weiß Foto! Einfach genial, wie er das eingefangen hat.
Ganz besonders sind auf jeden Fall die Fotos, wenn er auf der Bühne steht und Gitarre spielt. Man hat das Gefühl, er ist gerade in einer anderen Welt.
Dieses Lachen, was man teilweise sieht, hat so etwas von einem Spitzbuben, aber auch immer wieder diese Ernsthaftigkeit, dieses gestellte und doch irgendwie nicht gestellte.
Wie er einem Soldaten gegenübersteht hat etwas Beängstigendes, vor allem die schwarz-weiß Fotos sind, egal von welchem Fotografen, immer wieder so besonders. Während die Farbfotos teilweise zu grell rüberkommen. Aber trotzdem müssen sie so sein.
Klar, David Bowie war auch immer eine gewisse „Rampensau“ aber die Fotos zeigen auch immer wieder eine verletzliche und einsame Seite.
Die Fotografen berichten, wie sie David Bowie begegnet sind, wie es so war, mit ihm zu arbeiten und ihn zu erleben.
Für mich ist es ein Zeitdokument, welches ich immer wieder gerne rausholen werde, um darin zu blättern. Ich werde mir diese tollen Fotos nicht nur wegen Bowie ansehen, sondern die Fotos spiegeln immer wieder auch den Zeitgeist wieder. Daher ist es wie eine Zeitreise und sie zeigt die Wandlungsfähigkeit von Bowie.
Wobei mir vor allem die Fotos von John Scarisbrick echt Angst gemacht haben. Ich weiß nicht warum, aber ich musste irgendwie an Golum aus dem Buch der Herr der Ringe denken. Ein wenig kleiner und es wäre der perfekte Golum für mich gewesen.
Und ich glaube, gerade das macht es für mich aus, dass in dem Menschen David Bowie so vieles steckte und er immer wieder versucht hat, sich neu zu erfinden. Er wird ja auch oft als Kunstfigur bezeichnet, aber sind wir nicht alle ein wenig Kunstfigur und versuchen, unser Inneres vor den anderen zu schützen.
Für mich hat der Verlag ein künstlerisch sehr wertvolles Buch herausgebracht, was die fast 50 Jahre des Schaffens von David Bowie sehr gut zeigt. Der Verlag Salz und Silber hat auch großen Wert auf den Druck der Bilder und das Papier gelegt. Günstig ist es nicht, aber, wenn man ein Bowie Fan ist, oder sehen will, wie wandlungsfähig ein Mensch ist, der sollte sich dieses Buch zulegen. Ich für meinen Teil weiß nun, dass ich nicht nur seine Musik verehre, sondern mir auch die Fotos von ihm immer wieder ansehen werde.
Verlag: Salz und Silber
ISBN: 978-3-9820207-8-5