Mutti wars nicht

Inhalt:

Populäre Legenden und kollektive Irrtümer über Angela Merkel, Flüchtlingspolitik und Europa

Glauben Sie, dass Angela Merkel die Flüchtlinge ins Land gelassen hat? Dass erfolgreiche Asylbewerber Asyl zugesprochen bekommen? Dass die öffentliche Sicherheit durch die Flüchtlinge abgenommen hat? Haben Sie auch das Gefühl, Deutschland müsste die Mittelmeerländer bei der Aufnahme von Flüchtlingen unterstützen? Dann machen Sie sich gemeinsam mit dem Autor auf eine kurzweilige Reise durch die vielen Klischees, Irrtümer und Legenden, die sich um Angela Merkel, die Flüchtlingspolitik und die Europäische Solidarität gebildet haben. Und die bis heute in den Medien verbreitet werden.

Rezension:

Nun bin ich ja nicht gerade ein Fan von Frau Merkel und im Besonderen der CDU, aber was sie so geleistet hat, davor kann man doch den Hut ziehen. Letztlich doch alles immer ziemlich unaufgeregt und besonnen, was sie so an Politik macht. Gerade deswegen sind wohl Sätze wie „Wir schaffen das!“ in unserem Gehirn hängen geblieben. Dass sie gar nicht die erste war, die diesen Satz gesagt hat, sondern noch Tage früher ein gewisser Sigmar Gabriel, der zu dem damaligen Zeitpunkt Vizekanzler war, verwunderte mich dann doch. Aber es liegt wohl daran, dass wenn die Bundeskanzlerin etwas sagt, dann ist es etwas Anderes, als wenn es der Vizekanzler sagt.

Dass sie nur bedingt etwas mit der Grenzöffnung zu tun hat, ist bei ein wenig Überlegung auch klar. Wie soll man eine Grenze öffnen, die schon seit Jahrzehnten offen ist? Gut, bei Corona konnte man sie auch schließen, aber auch nur die Straßen. Wie sollte man die grüne Grenze denn schließen? Und dass die Flucht aus den Ländern ja immer auch dauert, und dies zum Großteil 3-6 Monate, ist auch klar. Da aber Merkel den Satz am 5. September 2015 sagte und der Zuzug von Flüchtlingen seit November 2015 drastisch sank, wird klar, mit diesem Satz konnte sie die Flüchtlinge nicht aufgefordert haben, nach Deutschland und Europa zu kommen. Die waren schon längst auf dem Weg.

Dass dann auch dieses komische Abkommen mit Erdogan eigentlich nichts außer Kosten gebracht hat, habe ich mir irgendwie schon fast gedacht. Dieser Präsident in der Türkei möchte doch immer nur seinen eigenen Vorteil aus jeder Sache ziehen. Humanistische Gedanken sind da noch ferner, als bei manch anderem Politiker.

Dass der Anteil der Flüchtlinge nur 1,6% an der Gesamtbevölkerung beträgt, und dass Deutschland versucht, die reinen Wirtschaftsflüchtlinge so schnell wie möglich Nachhause zu schaffen, war mir irgendwie mal wieder entfallen oder man bekommt es nicht so recht mit.

Es ist klar, dass man jemanden nicht nachhause schicken kann, wenn man sich nicht sicher ist, wo er herkommt. Stell dir mal vor, du wirst von der Polizei aufgegriffen und du wohnst eigentlich in Gießen, hast aber keinen Ausweis dabei um es zu beweisen. Die Polizei würfelt aber und sagt, och, der kommt jetzt mal aus Chemnitz und da bringen wir ihn nun mal schnell hin. Ich glaube, ich wäre nicht sehr glücklich darüber. Bei vielen geht es dann darum kommt er aus Somalia oder sonst irgendwo her? Also noch viel schlimmer und sagt er nun die Wahrheit oder eher nicht.

Was die Kriminalität betrifft, irgendwie dachte ich nicht, dass sie seit Jahren sinkt, aber das ist der Fall. Es ist leider auch so, dass Flüchtlinge trotz des geringen Anteils an der Bevölkerung nun nicht immer die netten sind, und das da auch viele Fehler passieren, ist scheiße, ist aber auch ein Problem der Integration. Wie erklären wir also jemandem mit einem komplett anderen soziokulturellen Hintergrund, wie wir so ticken?

Da ich Jobtechnisch öfter Kontakt mit der Flüchtlingshilfe und anderen Hilfsorganisationen habe, weiß ich, dass viele versuchen sich zu integrieren. Sie wollen mal ins Theater, wollen Deutsch lernen, arbeiten und so weiter, aber auch, dass es einige gibt, die dies nicht wollen. Kennen wir auch bei uns Deutschen. Es gibt da auch einige, die wollen nicht arbeiten, lesen, ins Theater gehen und die bekommen auch immer weiter ihr Geld vom Staat. Schwarze Schafe gibt es leider wie so oft überall. Und glaubt mir wenn die IS oder sonst jemand einen Terroristen noch Deutschland schicken will, dann haben diese Personen andere Möglichkeiten, statt als Flüchtling, was nicht heißt, dass da keine dabei sind. Aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Wir haben da eher das Problem des rechten und linken Terrors.

Es gibt viele Themen, die dieses Buch beleuchtet, aber ich werde sie nun hier nicht weiter niederschreiben. Das Buch zu lesen war überraschend einfach und hat mich echt weitergebracht. Es wird nicht so oft mit Zahlen hantiert und wenn, dann immer mit Diagrammen und so werden die Zahlen greifbarer.

Mir wurde mal wieder aufgezeigt, dass nicht alles schwarz-weiß ist und noch immer nicht alles perfekt. Wenn ihr euch mal ein wenig über die Flüchtlingskrise von 2015 und ihre Folgen bis heute informieren wollt, dann lest dieses Buch und verschafft euch einen neuen Blickwinkel. Es sagt keiner, wir müssen alle aufnehmen und dies hat auch Merkel nie gewollt, aber wir sollten uns einfach mehr an die Fakten halten und dafür sind solche Bücher wie „Mutti wars nicht“ ein guter Anfang.

Verlag: Goldegg Verlag

ISBN: 978-3-99060-240-9

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