Cold Case Das gebrannte Kind

[Rezension] COLD CASE – Das gebrannte Kind – Tina Frennstedt, gelesen von Tessa Mittelstaest

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Klappentext:

Bereits vier Menschen sind in den Feuern getötet worden. Der Täter hatte zuvor die Brandmelder entfernt, eine Ziffer an das Haus gemalt und dann das Feuer gelegt. Als eine Frau überlebt und berichtet, dass sie Musik vernommen hat, während das Feuer ausbrach, ist Kommissarin Tess Hjalmarsson alarmiert. Dieses Detail kennt sie von einem ihrer ersten Mordfälle. Damals wurde der Täter jedoch nicht gefasst. Tess und das COLD-CASE-Team ermitteln nun unter Hochdruck. Denn die Kommissarin steht ebenfalls auf der Liste des Mörders …

Rezension:

Mir wurde gerade sehr deutlich gesagt, dass meine letzte Hörbuchrezension schon eineinhalb Jahre her ist. Woran das liegt? Ganz ehrlich, an Corona. Ich hatte immer eine lange Fahrtstrecke an die Arbeit, die ich genutzt habe um Bücher zu hören, wenn ich schon nicht zum Lesen komme. Seit März 2020 bin ich fast nur im Home-Office und fahre nur noch selten ins Büro. Die langen Fahrtstrecken sind also stark reduziert. Wenn ich jetzt allerdings dachte, dass ich deswegen mehr lese, habe ich mich getäuscht. Die gewonnene Zeit ist größtenteils in die Arbeit gewandert. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Versuche Hörbüchern auf dem Sofa zu lausch schlugen fehl. Ich schlafe einfach ein und da ist es egal wie spannend ein Buch ist, oder wie sehr ich mich darauf gefreut habe. Bei der Hausarbeit klappt es bei mir auch nicht so gut. Der Staubsauger ist einfach zu laut. Somit bleibt wieder das Auto.

Gelegentlich fahre ich ja nun doch wieder und so habe ich dann auch dieses Hörbuch in Angriff genommen. Eins vorweg es ist so gut, dass man auch schnell wieder den Anschluss findet, wenn zwischen den einzelnen Sessions mehrere Tage liegen.

„Das gebrannte Kind“ ist bereits das dritte aus der Cold Case Reihe, aber das ist kein Problem. Es gibt zwar ein paar kleinere Verweise auf Personen die bereits früher in Erscheinung getreten sind, doch das ist für die Handlung nicht wirklich relevant.

Kommissarin Tess Hjalmarsson ist eine engagierte Polizistin, die ihre Cold Cases mit Herzblut verfolgt. So kommt es auch, dass sie in einer Fernsehshow auftritt und über ihre Arbeit berichtet. Über die schrägen Anfeindungen eines Zuschauers im Chat ist sie zwar irritiert, macht sich aber nichts weiter draus. Sie hat mit ihrem Team gerade die Arbeit an einem alten Fall wieder aufgenommen und konzentriert sich darauf. Doch dann kommt ihr die Gegenwart dazwischen. Eine aktuelle Brandserie, die schon mehrere Todesopfer gefordert hat bringt sie auf den Plan. Es gibt viele Parallelen zu einem ihrer ersten Fälle, der nie aufgeklärt wurde. Plötzlich gerät auch sie ins Fadenkreuz des Täters, aber warum?

Diese Frage klärt sich zwar schon etwa nach zwei Dritteln des Romans, macht es aber nicht weniger spannend. Ich habe mir oft die Frage gestellt, wie würde ich reagieren. Der Krimi ist sehr fein gewebt. Besonders wichtige Puzzelteilchen kommen erst sehr spät zu Tage, einige bestätigen Vermutungen, andre eröffnen wieder neue Dimensionen. Der Spannungsbogen variiert, wird aber stets gehalten. Beim Hören waren die schwedischen (Orts-)Namen nicht immer so leicht einzuordnen. Man muss sich erstmal dran gewöhnen, dann klappt das.

Ich finde es sehr angenehm, dass die Lebensumstände der Ermittler zwar ein Stück weit thematisiert werden, aber ganz klar der Kriminalfall im Vordergrund steht. Ja, die eigene Persönlichkeit und die Familie haben immer auch einen Einfluss auf die Arbeit, aber so wie in die Psyche mancher Ermittler eingegangen wird, ist es mir oft zu viel. Wenn ich eine Psychoanalyse lesen will, setze ich mich mit Freund auseinander. Von daher ein großes Lob an die Autorin. Die Balance ist perfekt. Man erfährt genug über das Privatleben von Tess und ihrer Kollegin, ist aber nicht überflutet mit Details.

Zu einem guten Buch kommt hier auch noch eine gute Vorleserin. Tessa Mittelstaest hat eine angenehme Stimme, der man gut zuhören kann.

Das besonders fesselnde war letztlich auch, dass man sich solche, oder ähnliche Taten aus diesen Beweggründen durchaus vorstellen kann, und das ist gruselig. Dieser Cold Case ist wirklich heiß und lesenswert.

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