[Konzert] Wenn Harry Potter, Star Wars und Co. das Theater verzaubern
Ein Konzert für Junges Publikum stand auf dem Programm. Das bedeutet, dass man um 10:30 Uhr schon Premiere hat und nicht wie sonst um 19:30 Uhr. Ganz ehrlich, ich war so ein wenig neugierig, denn Kinder sind nun mal die ehrlichsten Kritiker, viel ehrlicher, als ich es sein kann. Das ganze Theater war voller Kinder ab acht Jahre. Da haben also einige Klassen einen Ausflug ins Theater gemacht. Das ist doch auch etwas, wenn man mitten in der Faschingszeit steckt.
Ich saß im Rang und konnte die Kinder echt gut beobachten. Die Musik habe ich so oder so gehört. Ich würde mich auch bei einem Konzert auf die Hörplätze setzen, das ist mir wirklich egal. Der Musikgenuss ist in dem Moment das wichtigste.
Der Opener war glaube ich die Fanfare von 20th Century Fox. Es ist komisch, aber das habe ich bei Kinderveranstaltungen schon oft erlebt, es geht ganz schnell und die Kinder sind ruhig. Nicht falsch verstehen, sie sind nicht ganz ruhig, aber sie schenken dem was auf der Bühne passiert sehr viel Aufmerksamkeit.
Christian Förnzler und der Dirigent Vladimir Yaskorski haben erstmal gesagt, dass sie der Christian und der Vladimir sind und das finde ich richtig und wichtig. Einfach sich auf Augenhöhe begeben, Ängste abbauen, die man als Kind im Theater sicherlich hat. Zumal, ein Konzert erlebt man als Kind ja nicht so oft. Es ging auch gleich richtig los, mit der Hedwigs Theme aus Harry Potter.
Und man lernt ja nie aus! Das Instrument mit dem der Anfang des Stückes instrumentiert ist, die Celesta, ganz ehrlich, kannte ich vorher nicht.
So zieht sich es durch das ganze Konzert. Es wird Kindern etwas erklärt und dies nie von oben herab, sondern immer mit einem Augenzwinkern. Jeder hat so seinen Part. Christian Förnzler führt durchs Programm, sagt ein Stück an, wie dass der König der Löwen kommt und wie das Stück genau heißt. Er macht es aber so, dass er die Kinder fragt, was sie kennen und das schöne ist, sie wissen mehr als man manchmal denkt.
Sie erkennen sofort Harry Potter, aber auch den König der Löwen. Sogar bei Star Wars sind sie ganz weit mit dabei.
Zwischendurch wird erklärt, warum das Schlagwerk ganz hinten sitzt, wobei das den meisten Kindern klar war. Es wird gezeigt, wie verschiedene Personen in den Stücken angekündigt werden, wie zum Beispiel Darth Vader, warum das so ist und auch welche Instrumente man dafür nimmt.
Das Ganze macht das Konzert sehr lebendig und ja, die Kinder wollen zwischendurch auch mal Applaudieren, wo das Orchester noch ein wenig musiziert. Aber die Kinder schaffen es trotzdem schnell aufzuhören.
Von oben sieht man sehr gut, wie sich die Kinder bewegen. Da wird mitdirigiert, da sitzt man fast dem vorderen Kind auf dem Schoß. Es wird geschunkelt, dem Kind, welches stört, mal etwas gesagt und dann ist Ruhe. Und ja, es wird auch mal getuschelt, aber man sitzt auch mal einfach nur wie gebannt im Sessel eingekuschelt.
Die Kinder sind konstant neugierig auf das, was da vor ihnen passiert. Es gab so positive Vibes im Theater, dass ich gelegentlich eine leichte Gänsehaut hatte.
Was nach dem letzten Stück los war, war phänomenal. Ich glaube, ich habe noch nie so lauten Applaus im Stadttheater gehört. Ich hatte kurz den Gedanken, dass das Dach gleich abhebt.
Ich bin mir total sicher, wenn es nach den Kindern gegangen wäre, hätte das Orchester nicht nur eine Zugabe gegeben. Da bin ich dann bei dem Thema, Kinder sind ehrlich! Hätten sie sich nicht ernst genommen gefühlt von den Personen auf der Bühne, ich bin mir sicher, sie hätten sie auch genauso laut ausgebuht, wie sie das Konzert gefeiert haben.
Mir bleibt nur eines übrig, ich wünsche das Sie in das Konzert mit ihren Kindern gehen. Nehmen Sie einfach mal an, was da geboten wird. Es ist kindgerecht, aber auch schön für Erwachsene, die Filmmusik lieben. So ein bisschen erfährt man dann vielleicht noch, was man vorher nicht wusste. Ich danke allen, die sich das Konzert angesehen haben, genauso wie den Musikern und anderen Personen des Stadttheaters, die dies möglich gemacht haben.