dtv Verlag

  • LITL709 [Podcast] You Are Not Safe Here: Die verborgene Gefahr im eigenen Zuhause von Kyrie McCauley

    In dieser Episode bespreche ich das Buch „You Are Not Safe Here“ von Kyrie McCauley, dessen Klappentext die düstere Realität umschreibt, dass die größte Bedrohung oft dort lauert, wo wir uns am sichersten fühlen sollten – in unserem eigenen Zuhause. Die Geschichte entfaltet sich in der Kleinstadt Auburn, Pennsylvania, die von einer wachsenden Plage von Krähen überrannt wird, was für die Bewohner eine symbolische Bedrohung darstellt. Doch während sich die Stadt in Angst vor diesen gefiederten Eindringlingen schüttelt, bleibt die wahre Gefahr unentdeckt, die in der Familie der 17-jährigen Leighton wohnt – ihr gewalttätiger Vater und die schüchterne Mutter, die in schweigender Toleranz verharrt.

    Ich teile meine tiefen Gedanken und Emotionalität, die die Lektüre in mir hervorgerufen hat. Besonders bewegt hat mich die Erkenntnis, dass die Situation der Schwestern nicht nur fiktiv ist, sondern leider auch in der Realität vieler Menschen zu finden ist. Die wiederkehrende Gewalt des Vaters und das Wegsehen der Nachbarn illustrieren eindringlich, wie in kleinen Gemeinschaften oftmals ernsthafte Probleme ignoriert werden. Der lokale Polizist und die Freunde des Vaters haben kein Interesse daran, die Augen vor dem zu öffnen, was in der Familie geschieht, was zu einem Gefühl von Ohnmacht und Isolation führt.

    Psychische Gewalt, verdeckt hinter der Fassade eines normalen Familienlebens, hat in der Erzählung von McCauley eine überaus zerstörerische Kraft. Ich reflektiere über den Kontrast zu meiner eigenen Kindheit, in der ich Zuneigung und Zusammenhalt erfahren durfte. Diese persönliche Erfahrung schärft mein Bewusstsein dafür, wie wichtig es ist, über solche Probleme zu sprechen und wie Stereotype und Vorurteile die Sicht auf Betroffene trüben können.

    Die Präsenz der Krähen wirkt als Katalysator für Veränderungen, eine poetische Metapher für den Kampf um Wahrheit und Sicherheit in der Familie. Jedes Kapitel entfaltet die Tragik der Zerrissenheit zwischen dem Wunsch nach Sicherheit und der Furcht vor dem, was innerhalb der eigenen vier Wände geschieht. Es ist ein Jugendbuch, das sowohl Angst als auch Mut weckt, Probleme nicht zu tabuisieren, sondern sich aktiv Unterstützung zu suchen.

    Ich ermutige die Zuhörer, sich mit den in der Geschichte behandelten Themen auseinanderzusetzen und den Mut zu finden, vielleicht selbst bestehende Probleme in ihren eigenen Kreisen nicht mehr zu ignorieren. Mein Appell ist es, durch die Diskussion solcher Themen unsere Gemeinschaften sicherer zu machen. „You Are Not Safe Here“ regt dazu an, sich mit der Realität des Lebens auseinanderzusetzen und Verantwortung für die eigene Umgebung zu übernehmen. Das Buch, übersetzt von Uwe Michael Gutscham und veröffentlicht im dtv Verlag, ist als E-Book erhältlich und eine wertvolle Lektüre für alle, die sich mit den ernsten Fragen des modernen Lebens beschäftigen möchten.

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  • LITL702 [Podcast] Geheimnisse, Verrat und Familienkonflikte: 'Roter Rabe' von Frank Goldammer

    In dieser Episode widme ich mich der ausführlichen Rezension zu „Roter Rabe“, einem packenden Kriminalroman von Frank Goldammer. Der Klappentext führt uns ins Jahr 1951, als Oberkommissar Heller nach einem staatlich genehmigten Urlaub an die Ostsee zurückkehrt. Während seine Frau Karin die Erlaubnis erhält, ihren Sohn im Westen zu besuchen, wird Heller mit seiner Arbeit konfrontiert. Zwei Männer, die des Spionageverdachts verdächtigt werden, sterben in ihren Gefängniszellen, und Heller erkennt, dass ein dunkles Geheimnis hinter diesen mysteriösen Todesfällen steht.

    In meiner persönlichen Rezension schildere ich die Atmosphäre des Nachkriegsdresdens der 50er Jahre. Ich erlebe das Gefühl, dass die Stadt sich zwar erholt, aber die ständige Angst um die Abwanderung in den Westen bleibt. Karin, Hellers Frau, die jetzt auch in den Westen reisen möchte, sorgt zusätzlich für Unruhe in der Familie, zumal deren Bekannte behaupten, sie werde nicht zurückkehren. Die Einbindung der Großnichte Anni in ihr Zuhause bringt weitere Herausforderungen für Heller, da er sich auch um die zunehmend dement werdende Frau Marquardt kümmern muss.

    Die Komplexität des Falls wird durch die Beziehungen, die Heller mit anderen Charakteren, insbesondere mit Saizev – einem für den russischen Geheimdienst arbeitenden Kontakt – unterhält, verstärkt. Dieses Wirken des Geheimdienstes wirft Fragen hinsichtlich Vertrauen und Loyalität auf und zeigt Hellers Konflikte zwischen seiner Arbeit und seinen persönlichen Beziehungen. Die Zeugen Jehovas, deren scheinbare Selbstmorde im Einklang mit ihren Glaubensgrundsätzen stehen, erzeugen zusätzliche Spannung und Intrige, und Goldammer versteht es meisterhaft, die sozialen Ängste und die Lebensrealitäten der Menschen dieser Zeit darzustellen.

    Ich betone die fesselnde Erzählweise Goldammers, die es ermöglicht, tief in die Psychologie seiner Figuren einzutauchen und den Leser durch geschickte Wendungen und Cliffhanger bis zur letzten Seite zu fesseln. „Roter Rabe“ ist nicht nur ein Krimi, sondern auch ein eindringliches Bild der Lebensumstände in der DDR. Die Themen von Überwachung, Verrat und den ständigen Strömungen der Geschichte machen das Buch zu einem echten Page-Turner.

    Darüber hinaus informiere ich, dass „Roter Rabe“, der vierte Band in der Max-Heller-Reihe, 2018 erschienen ist und für 12 Euro in jeder gut sortierten Buchhandlung erhältlich ist. Diese spannende Lektüre ist für Krimifans gedacht, die sich nicht nur für spannende Plots interessieren, sondern auch für die tieferen gesellschaftlichen Fragestellungen, die in solchen Geschichten verborgen liegen.

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  • LITL694 [Podcast] Kinderbuchliebe und Detektivabenteuer: Rezension zu Franziska Biermanns "Jackie Marrone"

    In dieser Episode bespreche ich das Kinderbuch „Jackie Marrone jagt die Goldpfote“ von Franziska Biermann. Der Klappentext präsentiert uns Jackie Marrone, einen pfiffigen Fuchs und Privatdetektiv mit einer außergewöhnlichen Spürnase für knifflige Fälle. Von seinem Büro am Rande der Stadt aus wartet Jackie auf spannende Aufträge. Bereits zu Beginn seiner Abenteuer wird er mit einem spannenden Fall konfrontiert: Ein Huhn, das goldene Eier legen kann, ist verschwunden. Während der Ermittlungen trifft Jackie nicht nur auf schlaue Superschurken, sondern auch auf die experimentierfreudige Alice, die mit ihrer sensationellen Schrumpfflüssigkeit eine Schlüsselfigur bei der Aufklärung des Falls spielt.

    In meiner Rezension reflektiere ich über meine Leidenschaft für Kinderbücher, besonders solche mit ansprechenden Illustrationen, die Erinnerungen an meine eigene Kindheit wecken. „Jackie Marrone“ führt uns in die Welt eines Detektivs, der mit allerhand Herausforderungen konfrontiert wird. Zwar ist es unüblich, dass ein Fuchs nach einem Huhn sucht — schließlich sind Füchse für gewöhnlich Jäger dieser Tiere — doch Jackie ist fest entschlossen, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Witwe Bolte hat kein Zweifel daran, dass er der richtige Fuchs für diese Aufgabe ist. Ausgestattet mit neuer, teurer Detektivausrüstung, wie Superuhren, Sprühseilen und einem Agentenkoffer, macht er sich auf, den Fall zu lösen.

    Bei seinen Ermittlungen stößt Jackie auf R. Stilzchen, einen Goldhändler in der Stadt. Mein Eindruck ist, dass die Entblätterung von klassischen Motiven der Kinderliteratur geschickt in die Handlung eingewoben wird. Oftmals kommt die Anspielung erst beim zweiten Lesen so richtig zur Geltung, was mich zum Schmunzeln bringt. Die großflächigen Illustrationen sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch Raum für eigene Ideen und Geschichten. Der Text strahlt eine gewisse Herzenswärme aus, die sowohl die Geschichten als auch die Zeichnungen durchdringt.

    Die Kapitel sind kindgerecht und kurz gehalten, was einen schnellen Fortschritt für Leseanfänger ermöglicht. Ich freue mich bereits auf weitere Bände der Reihe und bin gespannt darauf, welche weiteren Klassiker der Kinderliteratur in künftigen Ausgaben kreativen und unterhaltsamen Bezug finden werden. „Jackie Marrone jagt die Goldpfote“ ist ein wunderbares Buch für Selbstleser und Vorleser – es lädt zu einer entspannten Reise in die Welt der Fantasie ein und ist ein Erlebnis für Jung und Alt. Das Buch, das 2018 erschienen ist, bietet einen günstigen Preis von 15 Euro und kann weiterhin erworben werden.

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  • LITL689 [Podcast] Sabine Friedrichs 'Einige aber doch': Eine Pflichtlektüre über Mut und Entschlossenheit

    In dieser Episode geht es um das Buch von Sabine Friedrich, das sich mit der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ während der NS-Zeit beschäftigt. Ich teile meine persönlichen Eindrücke und Gedanken zu diesem bewegenden Thema, das mich als Pfadfinder immer wieder fasziniert. Das Buch beleuchtet keine fernen Helden, sondern erzählt die Geschichten von Menschen, die gezwungen waren, sich der ihrer Zeit zu stellen – Menschen mit unterschiedlichen Lebenswegen und Überzeugungen, die oft zwischen Anpassung und Widerstand schwankten.

    Wir tauchen in die Biografien einiger der Protagonisten ein, darunter auch Arwid und Mildred Harnack, deren Lebensgeschichten mich besonders berührten. Ihre Studienzeit in Gießen und die Verstrickungen in die Zeitgeschichte machen ihre Erlebnisse anschaulich und greifbar. Es wird deutlich, dass der Widerstand nicht nur bei KPD-Mitgliedern zu finden war, sondern breit gefächert war und verschiedene gesellschaftliche Schichten umfasste, einschließlich SPD-Anhängern, Juden und Frauen.

    Besonders eindringlich sind die Schilderungen von Fluchtversuchen und den drakonischen Lebensumständen, unter denen viele Juden litten. Ein Satz, der mich tief berührt hat, war der eines Kindes, das sich nach einer Identität in Form eines Sterns sehnte – ein Bild der Verzweiflung und Unschuldige angesichts der brutalen Realität. Diese menschlichen Schicksale und die verschiedenen Motivationen der Beteiligten regen zum Nachdenken an und wir werfen einen kritischen Blick auf die Gründe, warum ähnlich große Bewegungen in unserer heutigen Zeit nicht die gleiche Resonanz finden.

    Weiterhin reflektiere ich über die Warnungen, die von der Roten Kapelle an die Alliierten gesendet wurden und wie wenig ernst sie genommen wurden. Dazu kommt die Einschätzung, dass man in Diktaturen oft nur sehr begrenzte Möglichkeiten hat, seine Meinung frei zu äußern. Ich betone die Notwendigkeit, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, um zu verhindern, dass wir in ähnliche Verhältnisse zurückfallen.

    Die beeindruckende Recherche von Sabine Friedrich und die Art und Weise, wie sie die Lebensverhältnisse und die inneren Kämpfe ihrer Protagonisten darstellt, macht das Buch zu einer Pflichtlektüre für alle, die sich mit der Geschichte des Widerstands gegen faschistische Regime auseinandersetzen möchten. Ich schließe diese Episode mit einer starken Botschaft: Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass einige, trotz aller Widrigkeiten, für Freiheit und Gerechtigkeit eingetreten sind. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit dürfen nicht in Vergessenheit geraten.

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