[Rezension] Solitaire – Alice Oseman
Klappentext:
»›Der Fänger im Roggen‹ für das digitale Zeitalter.« The Times
Erlebe das aufwühlende Schuljahr mit Victoria Spring!
Victoria Spring hat alles, um glücklich zu sein: Nette Freunde, tolle Geschwister, Eltern … Nur möchte sie am liebsten ihre Ruhe haben und einfach gar nichts tun. Bis sie auf Michael Holden trifft. Der seltsame Junge ist immer fröhlich und fest entschlossen, ihr Freund zu sein. Dann versetzen auch noch Nachrichten einer anonymen Gruppe namens Solitaire die ganze Schule in Schockstarre. Und plötzlich ist die Vorstellung, nichts zu tun, schlimmer als zu handeln …
Rezension:
Hmmm, ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Wenn man der Times glauben soll, ist dies der Fänger im Roggen, für das digitale Zeitalter. Aber ist es nun so, soll man es sich so einfach machen, ein Buch einer nun wirklich jungen Autorin mit einem Klassiker vergleichen?
Ich finde dieses Buch spannend geschrieben – über die Ängste und Sehnsüchte eines Teenagers. Man könnte sagen, Tori ist vielleicht depressiv aber irgendwie denke ich mir immer wieder, das Mädchen hat einfach nur eine Sinnfrage, die in der heutigen Zeit einfach sehr häufig in uns steckt, durch unsere laufende Verbundenheit mit dem Internet und anderen Dingen. Tori ist allerdings anders als ich viele andere Jugendliche momentan erlebe.
Sie hat absolut kein Vertrauen in sich selbst, in ihre Ausstrahlung etc.
Man kann aus diesem Buch sehr viel herausziehen. Es ist einerseits ein Jugendbuch und auf der anderen Seite habe ich dort eine Jugendliche gesehen, die ich endlich einmal verstehen konnte. Es hat mir bei vielen Dingen, die mich in der letzten Zeit beschäftigt haben, ein wenig geholfen.
Es zeigt viele Punkte auf, die uns in der heutigen Zeit eigentlich auf den Fingern brennen, wie warum sind so viele Jugendliche am Bloggen oder laufend auf Facebook.
Vielleicht aus dem Grund den ich bei Tori immer wieder sehe. Sie fühlt sich nicht verstanden und sieht eigentlich nicht, dass sie ein funktionierendes Umfeld hat, ob es nun ihre beste Freundin ist oder ihr Bruder oder Michael, der sie liebt so wie sie ist, der verschiedene Saiten bei Tori zum Klingen bringt und sie immer wieder mehr oder weniger dazu zwingt, die Umwelt wahrzunehmen.
Alice Oseman ist es nicht gelungen einen neuen Fänger im Roggen zu schreiben, nein es ist besser. Es ist einfach einzigartig. Es ist Solitaire. Die Geschichte einer „einsamen“ jungen Frau, die sich nicht traut, aus sich raus zu gehen.
Ich finde es beachtlich, dass eine damals 17 jährige ein wirklich gut geschriebenes und facettenreiches Buch herausgebracht hat. Ich kann dem Verlag einfach nur gratulieren, den Mut zu haben, einer so jungen Autorin eine Chance zu geben.
Es ist für mich ein Buch, welches ich sicherlich noch einmal lesen werde und wo ich mir sicher bin, dass ich dann noch mehr entdecken kann. Und ich denke, dass dieses Buch besonders für Eltern, die vielleicht denken, dass ihr Kind nicht normal ist geeignet ist, aber auch für Menschen, die mit Jugendlichen viel zu tun haben, genauso wie für Jugendliche, die pessimistisch durch die Welt gehen. Vielleicht kann man sich da auch selbst erkennen, und etwas an einigen Einstellungen bei sich verändern.
Titel: Solitaire
Autor/In: Oseman, Alice
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7432-1592-4
Verlag: Loewe Verlag
Preis: 16,95 €
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2023