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Inhalt:

Der Kopenhagen-Krimi

Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg

Es ist ein sonniger Tag im April, als der 15-jährige Oscar verschwindet. Zunächst denkt man, er sei von zu Hause abgehauen. Doch es gibt Anzeichen, die auf Schlimmeres hindeuten. Als die Leiche eines jungen Mannes in einer Müllverbrennungsanlage entdeckt wird, beginnen Anette Werner und Jeppe Körner mit ihren Ermittlungen. Sie betreten unterirdische Gänge und verlassene Inseln und stoßen dabei auf einsame Seelen und befremdliche Familiengeheimnisse.

Oscar Meyer-Hoff, Sohn einer Galeristen-Familie, wird vermisst. Als ein junger Mann tot aus der hochmodernen Müllverbrennungsanlage Amager Bakke geborgen wird, liegt der Verdacht nahe, dass es sich um Oscar handeln könnte. Jeppe Körner und Anette Werner fahnden nach dem Jungen und stoßen auf Familien mit seltsamen Erziehungsmethoden, auf überforderte Eltern und abweisende Teenager, auf betrügerische Praktiken im Kunstbetrieb und in der Forschung. Sie ermitteln in den Schlünden von Amager Bakke und in den Gängen verlassener Seeforts. Beiden Ermittlern stellt sich immer wieder die Frage: Was ist das für eine Welt, in der die Kinder heute aufwachsen – die eigenen, aber auch generell: die junge Generation.

Rezension:

So, nun habe ich mich wieder beruhigt, Katrine Engberg hat mich mal wieder ein wenig mitgenommen wie jedes Mal. Es gibt ja so Autorinnen, da frage ich mich immer wieder, wie kann so eine zarte Person so brutale und verzwickte Fälle konstruieren, die mich einfach auch psychisch mitnehmen. Der Punkt ist, wie sie eigentlich zwei Fälle zu einem Fall verwebt.

Da gibt es zum einen die Probleme in der Müllverbrennungsanlage in Kopenhagen, wo es zu Ungereimtheiten kommt und eine Leiche gefunden wird. Da gibt es zum anderen den verschwundenen Sohn der Galeristen-Familie Meyer-Hoff, wo Körner und Werner von einer Entführung ausgehen. Bei dieser Familie hat man sofort das Gefühl, dass jeder, egal ob der Bruder Victor, die Mutter Malin oder der Vater Henrik, ein Geheimnis hat.

Da gibt es die beste Freundin von Oscar, Iben und ihren Vater Kaspar, der Ingenieur in der Müllverbrennungsanlage ist und er ist auch derjenige, der den Toten Malthe Saether vor der Verbrennung in der Müllverbrennungsanlage findet.

Esther de Laurenti gerät wieder mal durch Zufall in Schwierigkeiten, aber dadurch wird das fehlende Puzzleteil gefunden.

Die Liebe von Anette Werner zu ihrem Mann wird in diesem Buch auch noch auf eine harte Probe gestellt. Auch Jeppe hat so seine Probleme und so ist es ein absolut abwechselndes und spannendes Buch, mit vielen Wendungen und falsche Fährten, ohne überladen zu sein.

Für mich ein spannendes Buch, welches viele Ansichten vertritt. Da ist zum einen der Klimaschutz, das Müllproblem, verschiedene Ansätze bei der Familienstruktur. Ich sage nur, lasst euch mal überraschen, was ein Familienbett ist!

Auf der anderen Seite macht es auch immer wieder neugierig auf Kopenhagen. Da sind die ganzen Forts im Hafen, die man besichtigen kann, die verschiedenen Stadtteile Kopenhagens und man glaubt es kaum, ich würde gerne einmal diese Müllverbrennungsanlage besichtigen und auf dem Dach dieser Anlage auch noch Ski fahren. Und ja, es ist wirklich möglich, dass man auf diesem Dach Ski fahren kann. Ich konnte es auch erst nicht glauben.

Für mich wird es immer klarer, dass Frau Engberg wirklich von Krimi zu Krimi besser wird. Die Fälle sind vertrackter, spannender und flüssiger zu lesen. Es ist kein Krimi für nebenbei, wobei auch dort gibt es immer wieder Stellen, wo man lachen oder zumindest schmunzeln muss. Spannend ist auch, wie sich die beiden Ermittler entwickeln, und dass sie auch ihre Schattenseiten haben, ohne depressiv zu wirken, sondern sie haben beide die Probleme, die man halt so hat als Mensch. Genau das ist es, was die Krimis von Katrin Engberg ausmachen. Sie könnten genau so passieren. aus genau den Gründen und ja ist es so, dass Jugendliche vielleicht etwas weiter schauen, als wir alten Erwachsenen.

Und vielleicht ist es genau deswegen für mich so hart, diesen Krimi zu lesen, da man auch den Spiegel vorgehalten bekommt. Ich meine nun nicht wegen Umwelt- und Klimaschutz, sondern dieses Miteinander, aber auch den Mut, den Jeppe und Anette gerade im Bereich der Beziehungen haben. Dazu Esther, die einem ganz klar sagt, es ist egal, wie alt man ist, man sollte einfach neue Dinge versuchen. Da ist der Vater, der sein Kind und seine Familie schützen will. Da ist das Kind, welches verschwindet und gesucht wird und zwei Tote Lehrer. Und über allem schwebt ein Geheimnis, das man bewahren möchte.

Viel Spaß beim Lesen des Krimis! Ich freue mich schon wieder auf das nächste Buch, wenn die beiden Ermittler auf Verbrecherjagd gehen und ich hoffe einfach, dass Esther und auch ihr WG-Mitbewohner Gregers noch lange mit von der Partie sind. Lasst euch einfach nach Kopenhagen entführen, eine Stadt, die so viel mehr ist als die Kleine Meerjungfrau und er Tivoli.

Verlag: Diogenes Verlag

ISBN: 978-3-257-07173-3

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