Wiener Straße

LITL551 [Podcast] Rezension: Wiener Straße - Sven Regner

In dieser Podcast-Episode wird eine Rezension des Romans „Wiener Straße“ von Sven Regner präsentiert. Der Roman wird als eine Geschichte voller schräger Charaktere in einer turbulenten Welt beschrieben. Die Handlung spielt im Berlin der 80er Jahre und dreht sich um Protagonisten wie Frank Lehmann, Chrissy, Karl Schmidt und H.R. Ledigt. Die ersten Seiten des Buches waren für den Sprecher gewöhnungsbedürftig aufgrund des unkonventionellen Schreibstils, aber das Lachen begann, als HR eine Kettensäge im Baumarkt kaufte. Die Beschreibung der Hausbesetzer-Szene und der Charaktere wie Arschart und P. Immel brachten dem Sprecher die Atmosphäre jener Zeit näher. Der Roman wirft auch einen kritischen Blick auf die Gesellschaft und die Künstlerszene im Berlin der 80er Jahre. Die skurrilen Charaktere sind liebenswert und lassen den Hörer in ihre Welt eintauchen. Die Erzählung regt zum Nachdenken über die deutsche Geschichte an und vermittelt Emotionen, die den Leser mitreißen. Insgesamt wird der Roman als eine gelungene Möglichkeit gesehen, jungen Menschen die Geschichte Deutschlands auf emotionale Weise näherzubringen. Der Podcast empfiehlt den Roman, der bei Kippenheuer & Witsch für 13 Euro erhältlich ist, auch Jahre nach seinem Erscheinen im Jahr 2017.

Stadt aus Rauch

LITL546 [Podcast] Rezension: Stadt aus Rauch - Svealena Kutschke

In der heutigen Episode haben wir eine besondere Buchrezension für euch. Ich spreche über das Buch „Stadt aus Rauch“ von Svealena Kutschke. Es ist eine Geschichte, die in einer eisigen Winternacht in der Trave beginnt, wo Lucy geboren wird. Was Lucy einzigartig macht, ist ihre besondere Gabe.

Das Buch erzählt das faszinierende Epos einer Familie, die durch die Viren des 20. Jahrhunderts geprägt wird. Es behandelt Themen wie Denunzianten, Helden, Verbrecher und Künstler. Es thematisiert auch den Faschismus und das Schweigen der Schuldlosen. Die Tragödie des ganzen Jahrhunderts spiegelt sich in der eigenartigen Welt von Lübeck wider.

Die Geschichte regt zum Nachdenken an und berührt das Herz. Besonders die Frauen in der Familie sind stark dargestellt. Lucy wird von ihrem Vater Michael aufgezogen und hat eine einzigartige Fähigkeit, Schwingungen zu erfüllen und zu erahnen.

Neben Lucy lernen wir auch Christoph Maria Petersens Familie kennen. Vor allem sein Vater Johann Christoph Petersen, der in die Ehefrau seines besten Freundes verliebt ist und schließlich deren Tochter heiratet. Die Geschichte geht weiter mit der Geburt von Freya Petersen aus der Ehe von Lucy und Christoph. Mitten in den Wirren des Zweiten Weltkriegs kommt Jessie, ihre Tochter, zur Welt.

Das Buch behandelt viele Facetten und gibt uns Einblicke in die Geschichte von Lübeck und das Wegsehen während der Nationalsozialisten. Es zeigt uns auch, wie wichtig es ist, genau hinzusehen und uns gegen Populisten und Faschisten zu erheben.

„Stadt aus Rauch“ ist ein vielschichtiges Buch, das Zeit braucht, um es zu verarbeiten. Es ist ein literarisches Wagnis, das erschreckend, aber auch wichtig ist. Wenn ihr es lesen wollt, könnt ihr es als E-Book für 17,99 Euro erwerben.

ewig her und gar nicht wahr

LITL536 [Podcast-Interview] mit Marina Frenk über das Buch: ewig her und gar nicht wahr

In der heutigen Episode spreche ich mit Marina Frenk, der Autorin eines faszinierenden Buches über verschiedene Zeitzonen und ihre Einbindung in die Geschichte. Wir erfahren Einblicke in den Schreibprozess und wie Marina Frenk entschieden hat, zukünftige Ereignisse durch Träume und Visionen darzustellen. Die Hauptfigur Kira begibt sich auf eine Reise, um die Geschichte ihrer Familie im Zweiten Weltkrieg wiederherzustellen und lernt dabei viel über ihre eigene Herkunft. Die Szenen im Evakuierungszug haben mich zutiefst berührt und ich konnte die Sorge spüren, ob sie in den falschen Zug gestiegen sind. Der erschütternde Antisemitismus, der in der Geschichte vorkommt, hat mich ebenfalls tief bewegt und es ist bedauerlich zu sehen, dass solche Dinge auch heute noch in Deutschland existieren.

Im Hinblick auf den Schreibprozess betont Marina Frenk die Ambivalenz zwischen Kiras jüdischer und sowjetischer Identität. Kiras Suche nach Identität und Heimat spielt eine entscheidende Rolle in der Handlung. Besonders interessant ist auch der Bezug zu Moldawien und der Frage nach Nationalität. Marina Frenk teilt mit Begeisterung mit, dass sie bereits an ihrem zweiten Roman arbeitet und sich auf ihre kreative Reise begeben hat. Trotz Schwierigkeiten während der Corona-Zeit ist sie jetzt wieder produktiver und freut sich über das positive Feedback zu ihrem Schreibstil und der emotionalen Tiefe ihres Buches.

Wir sprechen auch darüber, wie Marina Frenk die Möglichkeit schätzt, sich ganz auf das Schreiben konzentrieren zu können. Ihr künstlerischer Weg ist klar vorgezeichnet und sie sieht mit Vorfreude auf die Fertigstellung ihres zweiten Romans und darauf, die Welt erneut mit ihren mitreißenden Geschichten zu berühren.

Die letzten

LITL513 [Podcast] Rezension: Die letzten - Madeleine Prahs

In dieser Episode diskutieren wir das Buch „Die Letzten“ von Madeleine Braas. Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte über drei Bewohner eines Hauses, die gemeinsam gegen Veränderungen in ihrem Viertel kämpfen. Als sie einen Brief vom neuen Hauseigentümer erhalten, der eine Kernsanierung ankündigt, setzen sie alles daran, ihr Zuhause zu verteidigen. Doch am Ende blühen die Geranien wieder, während einer der Bewohner den Kampf nicht überlebt.

Als ich den Klappentext las, erinnerte ich mich sofort an ein anderes Buch von Madeleine Braas, das mich in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt hat. Daher war mein Wunsch, „Die Letzten“ zu lesen, sehr stark. Der Klappentext versprach viel und ich war gespannt, ob das Buch halten konnte, was es versprach. Ich tauchte schnell in die Geschichte ein, nicht zuletzt dank dem fesselnden Schreibstil der Autorin.

Die Hauptcharaktere Karl, Elisabeth und Jersey sind detailliert und lebendig beschrieben. Karl Kramer, anfangs etwas merkwürdig und spießig wirkend, wächst einem immer mehr ans Herz, je besser man ihn kennenlernt. Die tüddelige Deutschlehrerin Elisabeth, die an Krebs leidet und manchmal das Gefühl hat, dass ihre Gedanken verschwinden, passt besonders gut zur dynamischen Studentin Jersey. Alle drei wollen nicht ausziehen, doch erst als Jersey’s Katze durch eine verbrannte Perücke umkommt, schließen sie sich zusammen.

Das Buch hat mich von Anfang an mitgenommen, da die Charaktere eine Tiefe bekommen, die sie einem sofort ans Herz wachsen lassen. Bei jedem Umblättern spürt man, wie ihre Freundschaft wächst, obwohl sie anfangs Gegner waren. Sie unterstützen einander und wachsen an ihren Aufgaben und Problemen. Madeleine Bras schwarzer Humor zieht sich durch das Buch und lässt einen ab und zu ein Tränchen der Freude vergießen. Gleichzeitig regt das Buch zum Nachdenken über die verschiedenen Charaktere und unsere Gesellschaft an.

Ich freue mich schon auf den nächsten Roman von Madeleine Braas und kann jedem empfehlen, „Die Letzten“ in die Hand zu nehmen und sich in die Geschichte einsaugen zu lassen. Es ist ein Buch, das zum Lachen und Nachdenken anregt und definitiv gelesen werden sollte.